Archiv für den Monat: Dezember 2014

Vergangene Veranstaltungen

Veranstaltungen unter Mitwirkung und Beteiligung der Vereinigung für Medienkultur :

25. Jänner 2015

„Machen Medien Kirche ?“

Nachlese zur  Podiumsdiskussion in der Evangelischen Akademie

mit Fritz Hausjell , Univ. Prof. am Institut für Publizistik an der Uni Wien

Martina Schomaker , Pressereferentin der Evangelischen Kirche A.B. Wien

Otto Friedrich, Redakteur der Wochenzeitung „Furche“

Udo Bachmair (Moderation), Präsident der Vereinigung für Medienkultur

Als lohnende Lektüre ans Herz gelegt sei Ihnen folgendes Resume, verfasst von Alexandra Bader, die für ihr außergewöhnliches Engagement und ihre besonders ausführliche Berichterstattung bekannt geworden ist . Hier der Link : http://www.ceiberweiber.at/index.php?type=review&area=1&p=articles&id=3296

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Wie steht es heute um den Frieden ?
Bertha von Suttner – Gedächtnissymposion am 16. Juni in der Diplomatischen Akademie in der Favoritenstr. 10a, A-1010 Wien – Beginn 15 Uhr – voraussichtliches Ende 20.30 Uhr
Referate, Gespräche, Diskussionen
mit Erwin Lanc, Erwin Bader, Anita Zieher, Susanne Jalka, Anita Zieher, Paul Tarmann, Arno Tausch u.a.
Moderation: Udo Bachmair
Festakt am 21. Juni auf Schloss Harmannsdorf in Niederösterreich Sala Terrena (zwischen Maissau und Horn) ebenfalls aus Anlass des 100. Todestages von Bertha von Suttner – Beginn 14 Uhr
Vorträge, Interviews, Podiumsdiskussion
mit Erwin Pröll, Erwin Bader, Gudrun Biffl, Susanne Jalka, Alexandra Millner u.a.
Moderation: Udo Bachmair
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 Buchpräsentation in Diplomatischer  Akademie:

13.  Februar 2014

Buchpräsentation      „Krieg und Frieden“ von Erwin Bader .

Mit Anton  Pelinka, Erwin Lanc, Friedhelm Frischenschlager u.a..

Moderation: Udo   Bachmair:    Präsident der Vereinigung für Medienkultur

Termin:    13. 2. 2014 – 18.30 Uhr   Ort: Favoritenstraße 15a – 1040     Wien

 Richard  N. Coudenhove – Kalergi: Wegbereiter für Europa

Festakt: Freitag,  25. Oktober 2013, 17 Uhr, Haus der Europäischen Union

Wipplingerstraße 35  (gegenüber Börse)     http://www.europarl.at

                        Ehrenschutz: Bundespräsident Dr. Heinz Fischer                     

Am Vorabend  des Nationalfeiertages blicken wir auf den großen Österreicher Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi. Er trug maßgeblich zum Werden der Europäischen Union bei. Wir erfahren auf Basis von Originalbriefen bisher Unbekanntes.  Wir sind im 90. Jahr seines Europamanifests  von 1924  u. verweisen  auf den Visionär u. unbeirrbaren Friedensmann Richard N. Coudenhove – Kalergi. Er trat für friedliche Konfliktregeln zwischen Staaten ein, ab 1947 nahmen seine Europaideen reale  Gestalt an. Wenig bekannt sind Coudenhoves Anregungen zur gemeinsamen Europawährung. Er empfahl Willy Brandt  vor 1970 die Ostverträge.

 Einführende  Worte:

Mag. Georg Pfeifer: Leiter des Informationsbüros des Europ. arlaments  in Österreich

Videobotschaft: Vizepräsident Othmar Karas, Abgeordneter  zum Europaparlament

–    Univ. Prof. Dr. Josef Weidenholzer: Abgeordneter  zum Europaparlament

–    Dr. habil. Walter Göhring: Historiker und freiberuflicher Journalist

Moderation: Hans Högl, Prof., Dr.MMag., Medien-Soziologe u. Präsident der Vereinigung für Medienkultur  vergl.  http://www.medienkultur.at/neu

Publikumsanfragen und im Anschluss informelle Kontaktgespräche bei einem Glas Wein.

Veranstalter: Vereinigung f. Medienkultur  u.  Personen-Komitee unter Karl – Heinz Wingelmaier

Anmeldung zu empfehlen unter:  medienkultur@medienkultur.at . Bis 23. Okt. meldeten sich 70 Personen. Es gibt noch ausreichend Plätze – auch für “Spontanentscheider”.

 

 

12. Februar  2013
ORF – nimm dir ein Beispiel am Schweizer Publikumsrat!

Hans  Högl Dieser Text ist leider 2015 aktuell wie eh`und je. Fast nichts änderte  sich grundsätzlich im Publikumsrat. Dass den anwesenden Journalisten das nicht massiv auf den Wecker geht, verwundert. Soviel Räte und Ausschüsse und nichts tut sich oder doch demnächst? Für radikalen Umbau des ORF-Publikumsrates  nach Schweizer Muster! Ohne sozialpartnerschafliche  Phalanx fordert das „Forum Medienkultur“.   Zwei NGOs gaben dem ORF wichtige  Impacts: die Medienkultur und der „Umweltdachverband“.  Durch dessen die Eingabe an die Verfassungsrichter  musste  das ORF-Gesetz  novelliert werden. Es geschah fast nichts: die Faxwahl wurde abgeschafft und alle Publikumsräte wurden von Parteien ernannt. Offiziell vom Bundeskanzler.  Das Forum Medienkultur  gab dem ORF am 1. Dez. 2008  einen wichtigen Impuls für die  Nachhaltigkeit  im ORF als Unternehmen.  Die ORF-Broschüre „Nachhaltigkeit“ wurde am Dienstag, 11. Sept. 2012,   im Publikumsrat präsentiert. Unerwähnt blieb hierbei die Initialzündung am 1. Dez.  2008   durch das Forum Medienkultur und ESD .  Dies wurde schriftlich und mündlich in einem Ausschuss des Publikumsrates  in Gegenwart von ORF- Juristen Dr. Scolik präsentiert.  In der Folge wurde  gesetzlich die Pflicht des ORF zur Nachhaltigkeit verankert. Der Publikumsrat erlangte nun zwei  Trostpflaster: Endlich warnt der Öe3 Verkehrsfunk unsere Touristen auf Englisch und jetzt 2013  bejaht  der ORF die Nachhaltigkeitspflicht,  vom Publikumsrat im Juni 2011 befürwortet,  2008  vom  Forum Medienkultur  angeregt.  Sehr wichtig war auch Publikumsrätin Birgit Schacht. Die sozialpartnerschaftliche Dominanz im Publikumsrat ist zu durchmischen! Wagen Politik und ORF ein Mehr an direktdemokratischer Mitsprache?  Warum gibt es keine im Fernsehen übertragene Bürgersendung über den ORF selber – wie im Bayrischen Fernsehen? Wir  schrieben dies ORF-Programmchefin Kathrin Zechner. Wer  die Abläufe im Publikumsrat miterlebt,  erfährt ein Wunder an Ineffizienz.  Da sendet die Medienorgel ORF  täglich um die Uhr  und dann werden im Beschwerdeausschuss innerhalb von drei Monaten ganze zwei Anträge erörtert. Der ORF ist nicht willens, über Hörfunk oder Fernsehen die Menschen zu konstruktiven Beiträgen für den Publikumsrat  aufzufordern. Die Öffentlichkeit weiß nicht um die Termine der Plenarsitzungen.  Deren Ablauf ist  zu zwei Drittel  ORF-Selbstbeweihräucherung. Für Anliegen des Publikums bleiben Restminuten.  Gäste dürfen  nicht das Wort  ergreifen. Das Forum Medienkultur  plante im Radiokulturhaus die Veranstaltung „Publikum fragt Publikumsrat“.  Der ORF  sah dies als unternehmensschädigend.  Abgesehen von den hohen Kosten.  Dem Medienstaatssekretariat berät zurzeit über die ORF-Novelle. Das Forum Medienkultur unterbreite diesem bereits am 26. November 2009 ein Reformkonzept und neuerlich im Frühjahr 2014 und sprach in der Abteilung Public Value des ORF im Mai 2014 vor.. Text von Prof. Dr. Hans Högl damals,  Präsident der „Vereinigung für Medienkultur“ und  2010 unabhängiger Kandidat für den Publikumsrat. — 11. Februar 2015

Reißerische Infos und Bestechung. Forderung eines kritischen ORF-Medienjournals
Hans  Högl
Die  abscheulicher Ermordung von Karikaturisten in Paris  am 7. Jänner 2013  in Paris stellte die Frage nach Pressefreiheit und deren Grenzen. Das deutsche Medienmagazin  ZAPP  in 3-sat  hat das Thema hervorragend und auch medienselbstkritisch  aufgearbeitet. Der ORF-Publikumsrat fordert seit Jahren ein Medienmagazin vergeblich.
Es war einmal…Ja, es war einmal, da schrieb eine österreichische Zeitung Spannendes in einem Medien-Sommerloch. Die Medienkultur hält Vergangenes fest – als bleibende Medienrealität.
Nun ein konkreter Fall: Es war einmal:
Der für Kriegsverbrechen angeklagte Radovan Karadzic habe sich über Monate in Wien versteckt. Das posaunte die “Krone” im Mediensommerloch kreativ am 26. Juli 2008 hinaus, und schon tags darauf schlug die Tageszeitung “Österreich” mit der Story zu. Nichts von allem war richtig. Es war eine Zeitungsente.
Das Monatsmagazin “datum” erläutert die Hintergründe (Nov. 2008, p. 98). “Österreich bot dem Wohnungsbesitzer, Herrn Zeljko, einem Serben, 5.000 € bar an und 10.000 € in der Folge. Allerdings gab sich die Österreich-Reaktion als die deutsche Bild-Zeitung aus und der Vertrag lautete auf Bild-Zeitung.
Zu seinem Erstaunen fand Herr Zeljko tags darauf seine Story nicht in BILD, sondern in ÖSTERREICH. Sein Telefonanruf führte direkt zu Herausgeber Wolfgang Fellner von “Österreich”.
Immerhin: Herr Zeljko hatte sofort 5. 000 € auf die Hand bekommen, obwohl die Karadcic Geschichte nicht zutraf. 10.000 weitere Euro standen ihm zu, aber Herr Fellner gab ihm nur zusätzlich 5.000 €, weil ja Karadzic nicht in Wien war, und damit war alles erledigt. -Wir fragen unsere so intelligenten Mitbürger, warum sie solche Blätter lesen?
Wird 2013 der ORF endlich eine medienkritische Sendung gestalten? Der Publikumsrat hat sie längst gefordert. Und es gab – lang ist`s her eine solche Sendung: “Schwarz auf Weiß” von Kurt Tozzer.

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 15. Jänner 2013
Werbeflut in Wien, mehr als in Rom, Zürich
Hans Högl
Kürzlich fiel es mir in München auf, schon früher in Rom und Zürich. Wien wird durch Werbung zugepflastert, und die Stadt sichert sich den ganzen Werbeluftraum für die GEWISTA, einer Firma, die zum Imperium der Stadt gehört. Die Luft selbst könnte auch noch patentiert werden! Wir haben zur Werbeflut an die Stadt Wien eine Eingabe per mail gerichtet.  Zuerst langte eine vorgefertigt Antwort dazu ein, was nicht gefordert wurde.
 Am 10. Juni 2008 rief mich das Büro von Stadtrat Rudolf Schicker persönlich an und wir konnten die Standpunkte klarer darlegen. Die Stadt Wien reagiert also auf Stellungnahmen der Bürger/innen.
Medienökologie – bezieht sich auf den Info- u. Werbemüll, die externen Kosten, welche uns belasten. Im städtischen und auch im ländlichen öffentlichen Raum erreichen die Passanten zahllose Signale, haschen aufdringlich nach Aufmerksamkeit. Nur ein Bruchteil wird wahrgenommen. __ Meine Leser/innen finden Näheres zum Anliegen unter Standpunkte – Positionen von Dr. Holzinger. –
2. Jänner 2013
Stadt Wien soll NGOs  Plakatflächen gratis zur Verfügung stellen. Gewista-Werbung immer und überall. Im Stadtgebiet Wien bestehen für Initiativen kaum Chancen unentgeltlich zu plakatieren –
außer es sind bekannte Vereine und Institutionen. Ein Positiv-Beispiel dafür bietet die Gemeinde Bad Mitterndorf / Steiermark. Siehe unten.

2012_05 Öffentl.Plakatwa nd. B 081

10. November  2012
 ORF positioniert FILME zur Optimierung der Werbung 

Hans  H ö g l Bis  22:30 bestimmt die Werbung alles. Rund um  Werbespots  werden die Filme ausgewählt!  Darum sind Qualitätssendungen oft so spät.  Also: das Gebühren entrichtende Publikum zieht den Kürzeren.  Der ORF  kassiert an Pflichtgebühren mehr als die Hälfte seiner Einnahmen.  Und wir Zahler  werden abgeschasselt auf  ½  11 Uhr nachts. Ausnahme: Immerhin ORF III Die ökonomische Situation der Medien zwingt uns immer mehr das zu sagen, was ankommt,  und nicht darauf, worauf es ankommt. ( Christian Rathner ORF).  Publikumsfrage: Sind denn die Quotenberechungen zuverlässig? Dazu Christian Rathner: “Es werden in Österreich 1.000 (tausend) Familien in einer sozio-kulturellen Stichprobe  ausgewählt, und an deren Fernsehgerät wird ein Zusatzgerät montiert. Dieses Gerät speichert  alle Einschaltungen, auch die Videoaufnahmen.” (Übrigens nur 6 %  der auf Video aufgezeichneten Sendungen werden auch tatsächlich wieder angesehen).  Um drei Uhr früh werden alle  Daten abgerufen, und am Vormittag liegen den Redaktionen bereits die Ergebnisse vor. Die Familien wechseln in gewissen Zeitabständen, und es gibt Fluktuationen. Im Übrigen: Dies ist überaus genau! An religiösen Themen  sind 8 %  der Bevölkerung interessiert, darum wird auch Kreuz und Quer so spät gesendet. 

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 3. November  2013
VERZERRTE GESICHTER IN PRINTMEDIEN- Fotos: PROJEKT

Hans H ö g l Schon lange ist es mir – als anspruchsvollen Fotoamateur – ein Anliegen,  über Qualität von Fotos in Medien zu schreiben oder ev. zusammen mit Studierenden der Graphischen Versuchsanstalt ein Projekt zu starten und einen Preis zu verleihen. Ich beobachte: Sehr oft verzerren österreichische Zeitungen die Gesichter von Politikern oder stellen diese nur negativ dar.  Das mag häufig angebracht, soll aber nicht die Regel sein. Politiker verdienen eben diesen Respekt wie faire Journalisten. Ich bewundere die Qualität z.B. von Sportfotos in der Neuen Zürcher Zeitung, eine solche Präzision und Aussage! Auch die spanische Zeitung El Pais bringt sehr ausdrucksvolle Porträts von Personen.

  2015 – ursprünglich 2009- immer noch aktuell
 Lehrkräfte im Boulevardeblatt:  “Österreich”. Nur “Faulpelze”? Für ein Ehrengericht – ergänzend zum Presserat!  
SIND DIE LEHRER FAULPELZE so lautete am 19. April 2009 eine Schlagzeile in der Boulevard-Zeitung “Österreich”, welche diesen Namen nicht verdient. Dass der Name nicht geschützt wurde, ist alleine ein arger Fauxpas.
In dem Beitrag werden allgemein Angestellte mit Lehrkräften verglichen. Letztere haben eine Hochschulausbildung.  Ferner lassen sich Arbeitszeiten nicht im Stundenausmaß vergleichen.
Wer spricht davon, dass ein Schauspieler zwei Stunden am Tag arbeítet . Um diese zwei Stunden zu bieten, muss er sich wochenlang vorbereiten. Auch um eine Unterrichtsstunde gut vorzubereiten, ist intensive Vorarbeit nötig. Die Behörden rechnen im Schnitt mindestens mit der gleichen Zeit bzw. das 1 1/2 fache wie die Unterrichtsdauer in der Klasse selbst.
Vergleich Steuerberater versus Handelsschullehrer 
Ein *Lehrer an der Handelsschule wechselte allmählich in den Beruf eines Steuerberaters und stellte einen Vergleich an. Als Steuerberater sitzt er einer einzigen Person gegenüber, die Honorare entrichtet,  als Handelsschullehrer muss er versus 25 Schüler/innen Tierbändiger spielen – und das auch in wirtschaftskundlichen Fächer. Welche intensive Belastung bringt eine Schulstunde mit sich!
Aus diesem Grunde sind solche provokanten, volksverdummenden Äußerungen sehr fragwürdig. Und es sollte ein Ehrengericht geben – ergänzend zu aufwendigen Presseprozessen.

 

11. Juli 2014
Brasilien/Fußball-WM: Vergab das öffentlich-rechtliche Fernsehen die einmalige Chance für Hintergrund-Berichte über Brasilien? Frage an den ORF, an die ARD, den ZDF, den SFR.

Hans H ö g l Ich teile die Begeisterung für spannende WM-Fußball-Matches in Brasilien,  und Fernsehen lässt uns an den Spielen teilhaben. Und ich sehe darin  a u c h   eine Aufgabe öffentlich-rechtlichen Fernsehens! Was mir aber auffällt, ist dies: Welche  TV- Sender nützten die Chance, dem Publikum nicht nur Fußballkämpfe zu zeigen, sondern uns wenigstens gelegentlich mit Land und Leuten  von Brasilien vertrauter zu machen? Die WM öffnet einen Anlass für  solche Bildungschancen. Schon Wochen vor der Fußball-WM in Brasilien brachte der deutsch-französische Kultursender ARTE im Juni  14 (!!!) Beiträge über Brasilien: über  den Amazonas, den Samba, das Maracana Stadion, den Karneval in Rio und einen faszinierenden Bericht über den Wandel von Favelas in Rio de Janeiro mit dem Titel „Rio –Kampf und den Frieden“.  Meine Gratulation! Ich frage den ORF, die ARD, den ZDF, den SFR –   wann  diese TV- Sender  wenigstens fallweise Ähnliches geboten haben, das sich nicht allein  auf Fußball bezog oder dies wenigstens kurz eingeflochten haben? Es ist eine Frage, da es schwierig ist,  alle Fernseh-Angebote zu überblicken und ersuche im Namen der Vereinigung für Medienkultur www.medienkultur.at   als Gebührenzahler  die Programmverantwortlichen oder unsere Leser um eine Antwort. – Und wenn diesmal solche Sendungen zur Landeskultur Brasiliens übersehen wurden, dürften solche bei künftigen sportlichen  Großveranstaltung wie z.B. bei der Olympiade 2016 in Brasilien nicht fehlen.
Antwort von Dr. Ilse Brandner-Radinger    Vorsitzende des ORF-Publikumsrats

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Högl!

Wir im Publikumsrat sind immer dankbar dafür, wenn sich die Konsumenten und Konsumentinnen der ORF-Programme direkt an uns wenden. Jede konkrete Kritik  kann dazu beitragen, die Qualität unserer kontinuierlichen Gespräche und Auseinandersetzungen mit den verantwortlichen Programmmachern zu verbessern. Die von Ihnen vermissten Hintergrundberichte über Brasilien halte auch ich für sehr wichtig. Der ORF hat einige gebracht, aber auf Grund der personellen Knappheit natürlich nicht in dem Ausmaß von ARTE. ARTE konnte sich als Kultursender auf diese Berichte spezialisieren, weil es im Gegensatz zum ORF, ARD und ZDF keine aktuellen Sportübertragungen gesendet hat. Keinesfalls aber ist es so, dass der ORF in seiner Berichterstattung  die Landeskultur Brasiliens und die politische Situation in Brasilien übersehen hätte.Es geht keine kritische Stimme bei uns unter. Nochmals besten Dank für Ihr Schreiben. Mit freundlichen Grüßen

Dr. Ilse Brandner-Radinger  – Vorsitzende des ORF-Publikumsra

 August  2014

Das  Institut für Medienverantwortung (Berlin u. Erlangen) informiert uns: Initiative für einen Publikumsrat unterstützt die europäische Bürgerinitiative für Medienpluralismus

Die Initiative für einen Publikumsrat unterstützt die europaweite Bürgerinitiative für Medienvielfalt und Pressefreiheit. Über 116.000 Personen haben die Petition der Bürgerinitiative bereits unterzeichnet. Das Ziel der Europäischen Bürgerinitiative für Medienpluralismus ist, einen Gesetzgebungsentwurf für eine bessere Einhaltung der Medienpluralität und Pressefreiheit an die EU-Kommission zu stellen. Eine Europäische Bürgerinitiative ist ein neues Instrument des gesetzgebenden Verfahrens der EU und als solches im Vertrag von Lissabon verankert. Mit diesem demokratischen Instrument ist es möglich, einen gesetzgebenden Antrag direkt der EU-Kommission vorzulegen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen bis zum 18. August 2014 mindestens in sieben EU Ländern insgesamt eine Millionen Unterschriften für die Initiative gesammelt werden. Das #FreeMediaRace soll die Europäische Bürgerinitiative für Medienpluralismus zum Erfolg führen. Hierzulande benötigt die Initiative mindestens 74.500 Stimmen. In Deutschland wird die Kampagne bereits unterstützt vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV), der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (DJU) in ver.di sowie dem Netzwerk für Osteuropa-Berichterstattung (n-ost).
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PODIUMSDISKUSSION  mit EU-Spitzenkandidat/innen zum
Thema  „ ZERRBILD EU“. Zur Verantwortung von Medien und Politik

12. Mai 2014  11 Uhr  Presseclub Concordia,

Bankgasse 8,  1010 Wien

Auch wenn mehr Menschen angeben, dieses Mal, am 25. Mai, sicher wählen zu gehen, überwiegen schlechte Stimmung und wachsende Skepsis. Woran liegt das ? An den (Boulevard-)Medien, die kaum seriöse (Hintergrund-)Informationen zur EU liefern ? An den handelnden (oder nichthandelnden) Politikern selbst ? Wie kann nun das für viele Menschen bestehende Negativ-Image der EU korrigiert werden ?  Und welchen realistischen Beitrag dazu können Medien und Politik (im Besonderen auch das EU-Parlament) leisten ? 

Teilnehmer:

Eugen Freund (SPÖ) Heinz Becker (ÖVP) Ulrike Lunacek (Grüne) Angelika Mlinar (NEOS) Barbara Kappel (FPÖ) Anton Pelinka (Politikwissenschafter) Margaretha Kopeinig (EU-Journalistin).

Moderation: Udo Bachmair ( Präsident der Vereinigung für Medienkultur )
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28. August 2008

Medienkultur bewirkt Anklage gegen Internet-Grußkartenfirma

Hans H ö g l STAATSANWALTSCHAFT BEI DEM LANDGERICHT Frankfurt/Main teilt Medienkultur die ANKLAGE GEGEN DIE Firma Online Content Ltd (Grußkarten-Paradies) mit (Schreiben vom 25. August 2008. Hintergrund: Ich erhielt einen Blumengruß und wollte ebenfalls mit Blumen antworten – und zwar über das Internet-Angebot vom  grusskarten-paradies.  Nach einiger Zeit bekam ich überraschend einen Brief, ich hätte 59 € zu bezahlen. Ich tat es nicht. Nach 14 Tagen wiederholte sich das Spiel. Ich tat es wieder nicht, fragte aber im Konsumentenschutz (In Deutschland ist dies der Warentest), was dies bedeute. Es wurde mir mitgeteilt, ich solle einen eingeschriebenen Brief an die Firma mit Sitz in Wiesbaden schreiben und bekräftigen, dass dies ein Irrtum sei und ich jede Bestellung widerrufe. Wahrscheinlich habe ich das Kleingedruckte nicht gelesen, woraus hervorgehe, dass jeder, der diese Internetseite nützt, dies zu bezahlen habe. Auch wenn er nur Adresse und Geburtsdatum mitteile. Seit einiger Zeit haben in den goldenen EU-Zeiten eingeschriebene  Briefe saftige Preise. Ich schrieb nicht postalisch. Dann ein neuerlicher Brief von Grußkartenparadies, die verantwortliche Person hat einen weiblichen, slawischen Namen mit Sitz in England. Ich sende ein mail an die seltsame Firma. Das mail wird nicht angenommen. Ich rufe dort an. Kein Durchkommen. Ein neuerliches Schreiben vom Grußkartenparadies: Ich hätte keinen Einspruch erhoben gegen den (kleingeschrieben) Text und darum müsse ich bezahlen. Ich weigerte mich. Neuerlicher Brief: Wenn ich nicht bezahle, würde ich geklagt und ein Inkassobüro trete in Aktion. Meine Aktion: Ich suche in Wiesbaden über Internet Polizeidienststellen und finde eine regionale Kriminalpolizei. Diese verständige ich über die Vorfälle. Das Inkassobüro meldet sich nicht. Knapp vor meiner einmonatigen Indienreise meldet sich die Kriminalpolizei Wiesbaden und ich informiere diese über alle Vorkommnisse und bestätige, dass ich an keinem Gewinnspiel teilgenommen habe (was ich nie mache) und dass ich mein Geburtsdatum nicht mitgeteilt habe. Ich warte noch auf eine Antwort der Polizei, was nun mit der besagten Firma geschieht. Wir denken, einigen Tausend zu helfen mit unserer Aktion. Nun: Die Anklage erfolgte. Dr. Hans Högl, Präsident der Vereinigung für Medienkultur

——– 2010: Wahl-“erfolg”? Publikumsrat 2010

Warum wir für den ORF-Publikumsrat kandidierten: Das Ergebnis vorweg:

Hans Högl, Präsident der Vereinigung für Medienkultur, verzeichnete als unabhängiger Kandidat für den Publikumsrat des ORF im Jänner 2010 mit etwa 13.500 Stimmen einen immerhin bemerkenswerten Erfolg. Immerhin wurde unsere Vereinigung in 3 Millionen Briefen angeführt und das Foto der über 30 Kandidaten wurden ganz kurz im Fernsehen gezeigt. Zu einer Wahlentscheidung trugen diese wenigen Sekunden nullkommajosef bei. Sissy Sabler erreicht über 18.000 Stimmen. Es siegten nur Parteikandidaten,  teilweise durch komplett ausgefüllte, österreichweit versandte Wahllisten.

Unsere Begründung: Viele (Partei)-Karpfen und zu wenige Hechte im ORF-Publikumsrat Nur 6 von 35 Publikumsräten dürfen vom Gebührenzahler gewählt werden. Hörer und Seher haben also wenig zu sagen, obwohl sie zwei Drittel des ORF-Budgets bezahlen! Aus diesem Gremium muss daher mehr herausgeholt  werden! Sissy Sabler und Hans Högl kandidieren als Unabhängige! Wenn wir gewählt werden, dann verstärken wir die wenigen Hechte im geruhsamen Karpfenteich des ORF-Publikumsrates, und arbeiten aktiv für Sie, den (die) GebührenzahlerIn. Wir setzen uns ein für ein breiteres Bildungsangebot, Nachhaltigkeit, Konsumentenaufklärung und Dritte Welt. Wir sind unabhängig von Industrie und Verbänden und sind für Ínformationen ohne parteipolitische Brille. Es kandidieren: Hans Högl, Prof. Dr.     für den Bereich Bildung     Elisabeth  Sabler        für den Bereich: KONSUMENT ——
2009 Konzept für ORF -Publikumsrat
Hans  Högl Vorwort:  Als wir 2013 dem “Standard” und “den Salzburger Nachrichten” ein neuerliches, durchdachtes, konstruktives Reformkonzept zum Publikumsrat e x k l u s i v   vorlegten -anlässlich der Vorsprache beim Medienstaatssekretär, hatte der zuständige Medien-Redakteur kein Interesse, dies zu publizieren. Ich schrieb im Brief an unsere Mitglieder im Mai 2013: Dem Printjournalisten ist der ORF-Publikumsrat “schnurzegal”.  Warum sollen sie auch dazu beitragen? dass der ORF vielleicht besser funktioniert! Medien greifen Initiativen von NGOs nicht selten mit “spitzen Fingern auf”, sagte ein Württemberger Experte bei der Demokratietagung in St. Virgil im Frühjahr 2013.
Zurück zu 2009:  Wir reichten unser Konzept schriftlich ein und hatten auch  1 1/2 stündige beim Medienstaatssekretär im Bundeskanzleramt und etwas später in der Parlamentsdirektion der ÖVP. In beiden Fällen sprachen wir nur mit deren Experten.
Sehr geehrter HerrStaatssekretär  Dr. Josef O s t e r m a y e r !         Wien, 23. Sept. 2009
ANLIEGEN ZUM ORF – PUBLIKUMSRAT 1. Kontext
11 Wer wir sind und unsere Ziele        12  Begründung dieser Initiative   2  Zum ORF – Publikumsrat: Realität, Anspruch, Vorschläge  3  Teilnehmer/innen  dieser Initiative1. Kontext:   Der ORF ist  – verglichen mit vielen Kommerz-Sender, aber auch unter den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Europas ein Spitzeninstitut mit hervorragenden Journalisten/innen (ein Leuchtturm, so der   ZDF – Intendant),  und wir meinen, er soll zur Gänze öffentlich – rechtlich bleiben. Uns – Sprechern der “Vereinigung von Medienkultur“ und von anderen NGOs wie Esd – European Association of Sustainable Development  und der „Initiative Zivilgesellschaf“ –  geht es hier um die aktive Beteiligung der Rezipienten des ORF (im Kern um den ORF –Publikumsrat). 1.1. Die Ziele und Projekte der „Vereinigung für Medienkultur“  gehen aus den beigelegten Foldern und aus der Webseite www.medienkultur.at  hervor. 1.2 Begründung dieser Initiative: Wir formulieren hier Anliegen als ORF- Gebührenzahler, die zurzeit  über die Hälfte des ORF- Budgets  finanzieren. Wir haben an der ganztägigen  ORF – Enquete im Parlament und in den letzten Jahren mehrmals an Sitzungen des ORF – Publikumsrats  teilgenommen und Publikumsräte zu Vorträgen in der Medienkultur“ eingeladen. Und wir präsentierten kürzlich ähnliche Anliegen vor dem Programmausschuss des Publikumsrats und der ORF –Leitung in einer mehr als einstündigen Aussprache. 2  Zum ORF – Publikumsrat: Realität, Anspruch, Vorschläge Wir erachten die Einrichtung und das Grundanliegen des Publikumsrats im Prinzip als sinnvoll. In den folgenden Vorschlägen beziehen wir uns im Kern auf die bestehende Gesetzeslage, gehen aber darüber hinaus. 2.1 Wir stimmen mit dem Wunsch des Publikumsrats-Vorsitzenden überein, es mögen die Kompetenzen  des Publikumsrats deutlich erweitert werden. Begründung: Die  Beschlüsse des Publikumsrats haben bisher nur beratenden Charakter,  und dieser hat zu geringfügige Kompetenzen. Und es gibt keine Sanktionen bei Nichteinhaltung von dessen Beschlüssen. Diese Fakten erklären u.a. die zu geringe Durchschlagskraft des Publikumsrats und dessen zu geringe Aktivität. Und darum erodiert seine Legitimität. 2.2 Die Funktionsdauer von Publikumsräten soll  auf maximal drei Perioden von je fünf Jahren begrenzt werden. Begründung: Die auf 15 Jahre begrenzte Funktionsdauer ist genügend lang, um Interna des ORF  zu verstehen und ein  Wechsel der Personen ist aktivierend. 2.3 Die Ernennung und Auswahl der Kandidaten zum Publikumsrat Bisher wurden insgesamt 31 Mitglieder des Publikumsrats teil vom Herrn Bundeskanzler ernannt und andere teils von Organisationen entsandt. Hierbei sollten in Zukunft Initiativen der Zivilgesellschaft mehr berücksichtigt werden, z.B. NGOs zur Ökologie, Nachhaltigkeit, zur Dritten Welt und Integration  Nur 6 der meist gewählten Kandidaten wurden tatsächlich Publikums- räte Wir finden: Es sollten in Zukunft 12 Kandidaten vom Publikum gewählte   Publikumsräte werden und nicht nur sechs.  Begründung: Die effektive Wahl von bisher nur   sechs Publikumsräten ist zu minimal angesichts des Beitrags der Gebührenzahler, und die Optik ist demokratiepolitisch extrem schief. Hauptkriterium für die Ernennung aller 24 vom  Bundeskanzler und den Organisationen für den Publikumsrat im Vorhinein bestimmten Personen sollte   wie in der BBC  Medienkompetenz  sein – neben der bisher konzipierten breiten Repräsentanz der österreichischen Gesellschaft. (Vgl. Prof. Langenbucher) Schon bisher sind Vertreter der Wissenschaft im Publikumsrat. Sachdienlich wäre es, würde  auch ein Dozent  der Publizistik ernannt werden – der mit Medienforschung vertraut ist. Im Einzelnen betrifft dies Medienfolgen, z.B. in Bereichen wie Gewalt in Medien und Jugendschutz. (wenngleich hier der ORF grosso modo Sorge trägt). 2.4 Der Wahlvorgang zum Publikumsrat könnte per Wahlkarte erfolgen:  Der ORF sendet wie bisher Schreiben an alle Rundfunkberechtigten und legt eine Wahlkarte mit den Kandidaten/innen bei. Die Wahlkarte hat die Aufschrift der GIS –Kundennummer, um Missbrauch zu verhindern. Dies gewährt in diesem Fall ausreichend  Anonymität. Die Wahlkarte wird uneingeschrieben an den ORF gesandt. Das Porto begleicht entweder der Empfänger bzw. Absender. Wer Interesse am ORF hat, wird das Porto von 55 Cent aufbringen. Die elektronische Wahl kann in Zukunft parallel zum Wahlkartenmodus  vorgesehen werden,   sofern deren Technik kostengünstig und  ausgereift ist und Dokumentensicherheit gewährt  ist. Begründung: Die Faxwahl entspricht nicht den demokratischen Spielregeln. Der bisherige Aufwand, nur sechs Publikumsräte endgültig zu bestellen, ist unverhältnismäßig hoch und ist demokratiepolitisch irritierend, da die restlichen 3o Publikumsräte im Vorhinein bestimmt werden. Ein mehrstufiges  Verfahren (siehe unten) wäre sinnvoller. Auf  der Wahlkarte könnten zusätzlich zwei geschlossene Fragen beantwortet werden – in Form einer Notenskala von 1 – 5 a) wie die TV-Zuseher/innen das Niveau der Unterhaltung bewerten. b) wie objektiv ihnen das Informationsangebot des ORF insgesamt (also inklusive Hörfunk und Teletext und online)  erscheint. Die Resultate  werden publiziert und erörtert. 2.5 Dem Wahlvorgang sollten mindestens drei Fernsehsendungen vorausgehen: Hierbei präsentieren sich Kandidaten/innen zum Publikumsrat. Dieses Fernsehformat soll keinen Showcharakter haben, in der die besten Witzbolde reüssieren. Ein solches Medien-Vorspiel wird wohl  erforderlich, damit auch bisher weniger bekannte Personen  die Chance erlangen, Publikumsräte zu werden. Hierbei ist das Kriterium der Medien- und kommunikativen Kompetenz am wichtigsten. 2.6 Der Publikumsrat verdient mehr Öffentlichkeit als bisher. Begründung: Es ist paradox, dass der ORF so medienscheu agiert: Zurzeit  nehmen die Gebührenzahler  vom Publikumsrat kaum Notiz.  Die an sich öffentlichen Plenarsitzungen verdienen, effektiv publik  gemacht zu werden. Dies ließe sich mit gutem Willen erreichen – vor allem im Hinblick auf die Plenarsitzungen im ORF-Publikumsrat: a) Die Termine für Plenar- und Ausschuss-Sitzungen sollten medienwirksam vorab publik gemacht werden, damit Gebührenzahler ihre Anliegen auch rechtzeitig einbringen können. Teletext und Radio könnten  in Kurznachrichten auf die jeweiligen Sitzungen aufmerksam machen. Ferner: Die Hinweise auf der Homepage  auf  www.orf.at sind ganz unten sehr unauffällig platziert. Dies sollte deutlicher hervorgehoben werden. b) An sechs Terminen sind Plenarsitzungen des Publikumsrates anzuberaumen: Mitte September, Mitte November, Mitte Jänner, Mitte März, Mitte Mai, Ende Juni. Begründung: Bei nur vier Plenarsitzungen des Publikumsrates  pro Jahr ist der Zeitabstand zu groß, um eine kontinuierliche Arbeit zu sichern (so Publikumsräte). c)  Im Arbeitsjahr des Publikumsrates könnten ‘1 – 2 Sitzungen  in einem der ORF Landesstudios  stattfinden und öffentlich zugänglich sein. Einzelne Teilnehmer unserer Initiative meinen:  Die physische Präsenz sei  nicht immer nötig und zu zeitaufwändig und sie regen eine Internet-Plattform der Publikumsräte an. d) Publikumräte sagten uns, sie fänden es motivierend, wären dem Gastpublikum bei Plenarsitzungen Beifalls- oder Missfallenskundgaben gestattet. Dies und auch zu fotografieren ist nicht gestattet oder nicht erwünscht. Auch Einzelnen des Gastpublikums könnte das Wort erteilt werden. e) In den Plenarsitzungen des Publikumsrates sollten pro Sitzung  bis zu zwei von außen kommende Personen direkt Anliegen vorbringen dürfen. Anliegen dieser sind vorher schriftlich einzureichen. Die Auswahl dieser Personen wird der Vorsitzende mit Vertretern des Publikumsrates vornehmen f) Es ist sinnvoll, dass die ORF-Leitung oder betroffene ORF -Journalisten bei den Sitzungen anwesend sind. Da der Publikumsrat aber die Funktion hat,  die Gebührenzahler zu vertreten, darf die ORF Leitung für Ihre Selbstpräsentation maximal ein Drittel der geplanten Sitzungszeit anberaumen. Der größte Teil der Zeit muss für konstruktive Anliegen und auch Beschwerden des Publikums verfügbar sein. (Hintergrund: Es traf mehrmals bei Plenarsitzungen des Publikumsrates zu, dass die ORF- Selbstpräsentation mehr als ¾ der Zeit von 10 – 13 Uhr in Anspruch nahm und die Anliegen des Publikums mit nur einigen wenigen Sätzen genannt wurden.)g) Jedes Halbjahr soll es eine Fernsehsendung geben, in denen  ausgewählte Personen aus dem breiten Publikum dem ORF   Ihre  Wünsche mitteilen könne. Das Bayerische Fernsehen hat solche Sendungen. Oder diese könnte in einer zeitgemäßen Form von Stadtgesprächen stattfinden. Dafür eignet sich parallel die Hörfunk-Sendung „Von Tag zu Tag“. h) Die wenigen Anträge an den Publikumsrat werden selten, wenn überhaupt aufgegriffen. Mehrere Personen erhielten nie eine Rückmeldung. (Ausnahme: vgl. die Vorsprache oben). Diese Maßnahmen des ORF hin zur Öffentlichkeit und Transparenz werden beitragen, Verständnis für Medienfragen zu schaffen, Anliegen aufzugreifen und verbreitete Unzufriedenheit zu mindern. Dies ist im Sinne aller, auch des ORF;  denn jede Firma bemüht sich um Qualitätskontrolle und um Zufriedenheit ihrer Kunden. 3  Teilnehmer/innen  dieser Initiative und Endredaktion Auflistungen der Teilnehmer an den vorgängigen Diskussionen und Teilnehmern am Publikumsrat usw. Högl, Hans, MMag., Dr. em. Prof., Präsident der Vereinigung für Medienkultur / Rauch, Dr., Herbert, Vizepräsident von „European Sustainable Development“ / Heckle, Dr. Gerold: Hofrat, früher Direktor des Berufspädagogischen Instituts / Schön, Manfred:  Ex- Obmann im „Klub logischer Denker“ /Al Ahrami, Elisabeth: Vereinigung für Medienkultur / Österreichisch – Indische Gesellschaft /  Zakrajsek, Dr. Georg, früher Sprecher der Notariatskammer, Medienkultur / Kleinschuster, Ilse: Medienkultur, Initiative Zivilgesellschaft, Weltethos / Forster, Angela, (Dr.), Prof. Pädagogischen Hochschule / Sambor, Ulrike: Initiative Zivilgesellschaft/ Medienkultur u. HR DI Klaus Sambor /    Weys, Ing. Peter: Vereinigung für Medienkultur u. Turnverein Gersthof / Movssissian, Dr. Albert: Vereinigung für Medienkultur /Landl, Andreas Mag. ZIMD Zentrum für interaktive Medien und Diversität. 1160 Wien./ Geissler, Erich, European Sustainable Development Für die Hauptredaktion dieses Textes zeichnen: Dr. Hans Högl, Frau Elisabeth  Al Ahrami, Ilse Kleinschuster, Manfred Schön, Dr. Georg Zakrajsek, Dr. Herbert Rauch Wir danken für die Bereitschaft, unser Anliegen präsentieren zu können. In Vertretung aller Genannten Der ERFOLG: war minimal. Immerhin wurde ein Medienexperte gewählt. Leider meldete sich dieser dann bis 2013 fast nie im Publikumsrat, obgleich er als prominentester Medienpsychologe gilt.   Ein kaum beachteter  Erfolg war, dass die öffentlich Plenarsitzungen im Publikumsrat nun mitgehört werden können. Im Juli 2013 frage ich mich, ob dies tatsächlich der Fall ist. Bekanntgemacht hat dies der ORF zumindest nicht. Kein Mensch weiss darum. Fast alles blieb 2010 wie vorher. Selbst die kuriose und teure  Faxwahl. Auf ein paar Millionen kam es nicht an. Die Gesetzeslage blieb wie bisher, auch die breite Medien-Kritik am Publikumsrat wurde von ÖVP und SPÖ nicht ernst genommen, sie wahrten ihre Machtbasis im ORF und Nationalrat Cap verstieg sich zur dümmlichen Aussage, dass die ORF-Gremien das Demokratischeste wären, das man sich vorstellen kann  (Einwand: nur 6 von 35  Publikumsräten werden gewählt). Und der Entwurf zur  ORF Novelle Ende 2009  blieb laut Aussagen von Prof. Langenbucher  extrem bedenklich und die Diskussionen hätten kaum etwas gebracht. – Das Forum Medienkultur sandte ihr Reformkonzept zum Publikumsrat im Mai 201o an die Grünen im Parlament. Die Grünen antworteten nicht.

 2009: Medien- u. Öko-Anliegen vor ORF-Spitze. Dokumentation

Unser Gespräch mit der ORF-Spitze – 12. Jänner 2009 Kurz vorweg – ein Ergebnis: Jahre später präsentierte der ORF eine Nachhaltigkeitsbroschüre, in der er sich als erstes Medienunternehmen Österreichs zur Nachhaltigkeit verpflichtet. Der ORF vergass unseren Antrag von 2009. Unser Beitrag wurde in der Broschüre mit keinem Satz erwähnt. Wir erinnerten den Generaldirektor an unseren Antrag. Keine Antwort…… Und nun zum ursprünglichen Antrag selbst – aus der Sicht von damals: Diese Vorsprache, ein Novum,  war  inhaltsvoll, ohne Floskeln und von Wohlwollen getragen. In diesem Sinne ein Anfangs-Erfolg. Von ORF-Seite nahmen teil: d e r  Programm – Direktor Dr. Reinhard Skolik mit Sekretär, fünf Publikumsräte, so Dr. Georg Weissmann (Vorsitzender) und Mag. Andreas  Kratschmar (Programmausschuss) und Hans Paul Strobl, der schon im Forum Medienkultur 2008  Hintergründiges zum ORF-Szenerie vortrug. Dazu kam Frau Kohlmaier-Schacht, die ORF-Konsulentin für Nachhaltigkeit. Nach der Begrüßung präsentierten Prof. Dr.MMag. Hans Högl kurz  das Forum Medienkultur und Dr. Werner Rauch die Initiative ESD   (vgl. http://www.esd-eu.org/). Dann wurden die Anträge an den ORF mündlich präsentiert. Programm-Chef Dr. Skolik hörte aufmerksam zu, erhob aber auch Einwände. Unser Brennpunkt war  gemäß intensiver Vorbesprechungen Bildung und Ökologie. Wir trugen Bedenken vor, den Bereich Bildung in einen Spartenkanal „abzuschieben“ und verwiesen darauf, dass der Süd – westfunk am Sonntag im Fernsehen im Telekolleg einen universitären Vortrag sendet und 3sat in Gesprächsform die „Sternstunden der Philosophie“. Skolik ordnet dies eher dem Hörfunk zu. An den TV –Sportsendungen bemängelten wir die Überlängen und dass über wichtige Sportarten wie Turnen und der Orientierungslauf fast nie berichtet wird,  obgleich der ORF verpflichtet ist, Menschen zum Sport zu aktivieren. Ohne die Unterhaltungsfunktion des Fernsehens zu übersehen, betonten wir, ein öffentlicher Sender dürfe sich nicht nur nach  Seher- und Hörerquoten richten. Ein weit verbreitetes Ärgernis sind die zu später Stunde ausgestrahlten qualitativen TV – Sendungen. Es gab noch zahlreiche Anliegen, die Herbert Rauch, Mitautor des Buches, die „Wende der Titanic“, kompetent vorbrachte. Hans Högl wünschte europaweite, medienpädagogische Longitudinal-Studien – auch in Neuen Medien, um wissenschaftlich endlich die Folgen von Gewalt- filmen  und der Erotisierung zu klären. Das Gespräch als Ganzes war von Wohlwollen getragen und hatte mehr Gesprächs- als Debattencharakter. Unser Dank gilt besonders der fairen Gesprächsleitung durch Mag. A. Kratschmar. Alle schriftlich eingereichten Vorschläge unserer Mitglieder und Freunde haben wir an kompetente Stellen des ORF weitergeleitet. Die Kooperation der beiden NGOs war sehr fruchtbar. Wir verfolgen die kommenden Phasen im ORF und sind beim nächsten öffentlichen Publikumsrat  am Montag, den 30. Jänner 2009 um 10 Uhr präsent. Jede/r kann teilnehmen, auch Sie liebe/r Leser/in – und Café und Kuchen warten auf Sie.

Teilerfolg von 2009: Öko-Anliegen vor ORF-Spitze

In Kooperation mit einer anderen NGO (ESD) stellen wir fünf Anträge an den Publikumsrat und protokollieren sorgfältig am 1. Dez. 2008 den Ablauf. Im Jänner haben wir dazu ein Gespräch im nicht öffenlichen Programmausschuss des Publikumsrates. Und wir sind am 12.1.2009 im ORF Zentrum eingeladen, die Anträge, vgl. unten, mündlich vor dem Programmausschuss des Publikumsrates und vor dem Informationsdirektor des Fernsehens zu präsentieren. Und im Anschluss daran wird es diskutiert. Ein Ereignis mit Seltenheitscharakter. Jahre später brachte dies einen Erfolg: Der ORF verpflichtete sich als Unternehmen zur Nachhaltigkeit. Leider wurde unser Beitrag in der präsentablen Broschüre mit keiner Silbe erwähnt.  Selbst im Publikumsrat wurde kritisiert, dass der ORF über sich selbst zu häufig mittels Broschüren kommuniziert. Anträge an den ORF-PUBLIKUMSRAT (für die Sitzung am 1.12.2008) Antragsteller: Hon.-Prof. Dr. Georg Weißmann (Vorsitzender des Publikumsrates) Dr. Arnold Mettnitzer (Vorsitzend.-Stellvertreter des Publikumsrates) Fr. Mag. Eva Blimlinger (Publikumsrat) Fr. Stefanie Graf-Zitny (Sport) Dr. Karl Guschlbauer (Beschwerde – Ausschuss)  Mag. Andreas Kratschmar (Programm- Ausschuss) Dr. Franz Küberl (Präs. Caritas Österr.) In Zusammenarbeit mit den zivilgesell. Organisationen “Medienkultur” und “ESD”. EINLEITUNG Wir anerkennen, dass der ORF Highlights wie „Ö1“ und Eigenproduktionen a la „Radetzkymarsch“ etc  und  gute Unterhaltung und Information bietet. Es ist uns, den Antragstellern aber auch bewusst, dass Qualität permanent – den Anforderungen der Zeit gemäß – weiter auszubauen ist: Daher haben dzgl. Diskurse in der Zivilgesellschaft stattgefunden, und es wurden die folgenden Anträge an den ORF-Publikumsrat – insbes. nach den Diskussionen im Herbst 2008 im Rahmen der österreichische Vereine / NGOs “Medienkultur” (www.medienkultur.at) und “ESD” (www.esd-eu.org) – erarbeitet. Etliche Teilnehmer dieser Diskurse freuen sich nun an der Sitzung des ORF-Publikumsrates am 1. Dezember 2008 auch persönlich teilnehmen zu können. ANTRÄGE 1. Antrag: „Club 2: Open end, Wiederholung zu günstiger Sendezeit“: Der ORF Publikumsrat möge beschließen, die ORF-Leitung um eine ehebaldigste allgemeine Regelung zu ersuchen, 1.1. die es der jeweilig moderierenden / diskussionsleitenden Person einer Live-Club2-Sendung anheimstellt, während der Sendung eine Verlängerung der Club2-Diskussion im Umfang bis zu 45 Minuten ad hoc zu entscheiden; 1.2. die jede Club2-Sendung in vollem Umfang zu einer günstigen und fixen Sendezeit während des folgenden Tages wiederholt. 2. Antrag: „Live-Mitschnitte von bedeutenden Veranstaltungen”: Der ORF Publikumsrat möge beschließen, der ORF solle bis zur nächsten Sitzung des Publikumsrates Ende des 1. Quartals 2009 ein Konzept erarbeiten, womit von gesellschaftlich und kulturell bedeutende Veranstaltungen (zumindest Österreichs, z.B. der Wr. Vorlesungen, der Dipl. Akademie, der Theaterszene etc.) Live-Mitschnitte – entsprechend journalistisch aufbereitet und begleitet – dem breiten österreichischen ORF-Publikum zugänglich gemacht werden können. 2013: Tatsache ist, dass 2013 gewisse Vorträge der Stadt Wien präsentiert werden. ORF III findet doch einen guten Anklang. 3. Antrag: „Verstärkt den Bildungsauftrag wahrnehmen”: Da die ökologischen und die sozialen Fragen in diesem Jahrhundert zu einer Überlebensfrage der Menschheit werden können, sind verstärkte Anstrengungen notwendig, dieser Herausforderung auf demokratischem Wege zu begegnen. Dazu gehört in vorderster Linie, dass die Wählerschaft über die zentralen Politikfelder möglichst gut gebildet dem gegenübertritt. Das Großmedium ORF hat dabei in Österreich die wahrscheinlich wichtigste Rolle: Hier ist nicht nur an Wissensjournale (direkte Bildung), sondern auch an Unterhaltungsformate (indirekte Bildung) gedacht. Da der ORF im öffentlichen Auftrag handelt, darf auch “Qualität ohne Quotenabhängigkeit” eingefordert werden, die sich ja außerdem à la longue (zumindest für Österreich als Demokratie) “bezahlt macht”. Daher: Der ORF-Publikumsrat möge beschließen, der ORF solle bis zur nächsten Sitzung des Publikumsrates Ende des 1. Quartals 2009 ein Konzept erarbeiten, 3a) wo die Perspektiven der globalen Herausforderg generell (also insbes. die Naturbelange eines “eng gewordenen Planeten”, das Klima, die Sozio- und Bio-Diversität, die weltweite Informationsgesellschaft, ein interkulturelles Verstehen uäm.) nach Möglichkeit nicht nur in informativen, sondern auch in unterhaltenden Sendungen verstärkt berücksichtigt werden – (z.B. ad Filme: so wie früher alle Helden in den Spielfilmen sich ständig Zigaretten anzündeten, – ist heute ein James-Bond wie selbstverständlich Nichtraucher;    z.B. ad Quizsendungen: so wie früher viele Fragen sich mit der Unterhaltungsbranche per se nabelschauartig befassten, sind heute Fragen mit Bezügen zu bedeutenden Aspekten der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sinnvollerweise im Vormarsch); 3b) wo Allgemeinbildung für Zukunftsfähigkeit speziell in “Richtung globaler und gesellschaftspolitischer Themen” (insbes. Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, ökologischer Fußabdruck, neue Weltwirtschaftsordnung / neue Weltfinanzordnung” etc.) in geeigneten Formaten und lebendigen Diskussionsforen und -plattformen für Politiker, Experten und Bürger entsprechend zentral erarbeitet werden kann; 3c) wo in Sport und Werbung auf ökologische Bewertung und Folgen in Wirtschaftskalkül und Alltag Bezug genommen wird: ++ z.B. könnte der sog. “ökologische Rucksack” bei vielen Produktwerbungen als Zusatzinformation angeschlossen werden (als jene Größe, die – in allgemein vergleichbaren Materialeinheiten nun von Fachinstituten errechnet – einem Produkt über die gesamte Erarbeitungsstrecke bis zum Verkaufsregal anhaftet) uäm; ++ z.B. könnten in Sportsendungen – bezogen auf die jeweils in Übertragung genommenen Sportart – Hinweise über den dabei hinterlassenen „ökologischen Fußabdruck“ einbezogen und dies bei allen einschlägigen Übertragungen deutlich gemacht werden (- ad Autorennen wäre zudem in Österreich eine Initiativ-Sendung denkbar, die die Eignung der österr. Rennstrecke Zeltweg als Teststrecke für Fahrzeuge erneuerbarer Energie zeigt); 3d) wo das Internet als Zweit- und Parallelschiene zu den Bildungssendungen des ORF verstärkt genutzt wird (was zudem auch neue Einnahmequellen erschließen kann), und diese Schiene insbes. auch Sondersendungen des ORF ermöglicht, die einen wohl-aufbereiteten “Zugang für Jedermann zu Jederzeit” zu den wichtigsten Themen der Allgemein- und insbes. der Zukunftsbildung darstellt.

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2007

Künftige Lehrer/innen  in der ORF “Redaktion” Weltjournal

Begegnung: Pädagog. Hochschule in Redaktion “Weltjournal” Den folgenden Text aus dieser Begegnung leitete die Vereinigung an die  ORF-Informationsdirektoren weiter.  Das Gespräch mit Chefredakteur Dr. Franz Kössler (Weltjournal) war einer der Höhepunkte dieses Semesters im Fach Medienpädagogik/Politische Bildung. In der Vorbereitung des Besuches im ORF-Zentrum wurden Themen und Gestaltung  des Weltjournals analysiert und Fragen erarbeitet. Franz Kössler und zwei Mitarbeiter stellten die Ziele und das Format des ?Weltjournals? vor, das früher Auslandsreport hieß. Der Bulle von Tölz?(ORF 1) fesselt 800.000 Zuseher, das anspruchsvolle ?Weltjournal? beginnt jeweils am Mittwoch um 22:30 und schafft im ORF 2 knapp 250.000 Zuschauer. Wir erfuhren, unter welchen Rahmenbedingungen und Schwierigkeiten Beiträge zu den Krisenregionen dieser Welt entstehen. Immer wieder war zu hören:   Das ist eine der besten Sendungen des ORF ,  und der sehr späte Sendezeitpunkt wurde bedauert. Die Wiederholung des Weltjournals?  zu  einem günstigeren Termin und Hintergründe bzw. ergänzende Texte und Informationen, abrufbar im Internet wurden gewünscht. ( Zu einer solchen Wiederholung kommt es ab April 2007!). Die Veranstaltung wurde von der ?Vereinigung für Medienkultur? unter Leitung von Prof. Dr. Hans Högl, em. Prof. (PH)  initiiert. Die Studierenden sind dankbar für die Teilnahme und brachten sich intensiv und konstruktiv ins Gespräch ein.     OStR. Prof. Monika Müller

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Klage des Konsumentenschutzes gegen Tratschweiber der Gesellschaft
Das Unbehagen mit dem Inhalt der Nachrichtenmedien ist weit verbreitet  und berechtigt; es wird jedoch zu schnell von Verschwörungstheorien überwuchert. Dadurch wird geheimnisvoll überhöht, was in Wahrheit ein Produkt von Unvermögen, modischer Anpassung an den Tagesgeist, Faulheit und Gedankenlosigkeit von Medienmitarbeitern ist, die als Berufskrankheit dazu neigen, sich zu überschätzen, statt sich als Erbringer einer niederen Dienstleistung, nämlich der Weitergabe und Kommentierung von Neuigkeiten, also als Tratschweiber der Gesellschaft, zu erkennen.

Diskussionen über die Qualität der Medien münden oft in dem Wunsch nach prüfbaren Mindestanforderungen für Medienmitarbeiter. Eine Lanze für den Medienkonsumentenschutzverein Ein, wenn nicht überhaupt der einzige erfolgversprechende Weg zur Verbesserung des Medieninhaltes, ist der Konsumentenschutz. Es wäre eine “Verbandsklage” eines “Medienkonsumentenschutzvereines” etwa in Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer anzustreben, der falsche, irreführende oder unvollständige Meldungen im Namen von Millionen Lesern, Hören und Sehern inkriminiert. Selbstkritik der Medienkritiker ist gefragt Eine solche Erziehungsarbeit müsste zunächst den mühsamen Weg der reinen Tatsachenüberprüfung gehen und sich jeder moralischen oder politischen Wertung, die viel leichter und anregender wäre, enthalten. Auch Medienkritiker sollten selbstkritisch beginnen, wie ein talentierter Reporter: Wer hat was, wann, wo, falsch berichtet, (die Überprüfung von Ideologien, Motiven und geheimen Absichten ist zu schwer für einen Anfänger). Ohne diese klassischen fünf W einer Mediennachricht, der getrennt und deutlich abgegrenzt, eine etwaige Meinung hinzugefügt werden kann, läuft auch eine medienkritische Publikation Gefahr, ein Medium wie viele andere zu werden.

Sehr geehrter Frau Redakteurin! Ihren Beitrag im heutigen Oe1 Mittagsjournal habe ich sehr geschätzt, nämlich zu den Hintergründen von Missbrauchsfällen bzw. zum Zölibat.

Ich selber war 7 Jahre in einem kirchlichen Internat und habe nie erfahren, dass es von Seiten der Priester sexuelllen Missbrauch gegeben hat. Und es waren viele hunderte Schüler, die durch diese Institution gingen. Ich denke dass es Freundeskreise von den Internaten gibt, dies solches bestätigen können. Aber solche Sprecher wären ausfindig zu machen. Ich dachte schon daran. Heute hatte ich ein Gespräch mit einer Persönlichkeit, die im Melker Gymnasium und Internat viele Jahre war. Er wurde von der Zeitung “Österreich” interviewt. Er sagte, nie von einem Missbrauch erfahren zu haben. Auch geschlage wurde er nicht. Die Zeitung “Österreich” hat diese Information nicht gebracht. Selbstverständlich soll dies nichts entschuldigen, nur die geballten Infos zum Missbrauch sind ins richtige Ausmass zu setzen. _ Ich würde mir andererseits a u c h   wünschen, dass die Verbrecher des Finanzsystems persönlich an den öffentlichen Pranger gestellt werden auch dann,  wenn dies innerhalb der Gesetze geschah, wo hundertttausende Menschen arbeitslos wurden und ganze Sozialsysteme ins Wanken gerieten. NB. Ich leite die Vereinigung für Medienkultur, bin deren Präsident Sehr geehrter Herr Högl, vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Ich kann leider erst jetzt darauf antworten, weil ich derzeit in Arbeit regelrecht versinke (wir alle hier…). Ihrer Haltung kann ich durchaus zustimmen – ich sehe das im wesentlichen auch so. Es ist halt ein journalistisches Problem, dass das, was läuft wie es sollte, nicht thematisiert wird. Aufgegriffen wird das Außerordentliche. So erkläre ich mir manchmal die Inhalte der Berichterstattung in den verschiedensten Medien. Herzliche Grüße von einer ORF Journalistin (Sie ist mir namentlich bekannt). __ In den Niederlanden wird die Partei der Pädophilen nicht mehr kandidieren, schreibt die Neue Zürcher Zeitung (15.März 2010 online). Angesichts der Missbrauchsfälle bekommen sie nicht genügend Unterschriften oder entsprechende Personen wagen nicht sich zu deklarieren. 2015 – schon seit langem geplant:

Medienkultur bereits 2 004  für mehr Väterrechte
Das Forum Medienkultur hatte das Thema Väterrechte schon 2004 aufgegriffen. In Tulln protestierten im Juni 2008 Väter und warfen den Behörden vor, das Wohl der Kinder zu missachten, denn die Kinder wollen auch den Vater. Die Rede hielt der Zwentendorfer Martin Stiglmayr, er ist Obmann des Vereines Väter ohne Rechte. (NÖN 23/2008, p. 9)ü

In einer brisanten Podiumsdiskussion (vgl. Medienreaktionen – auch in der Fernseh – Sendung Volksanwalt) griffen wir grundsätzlich und konkret  mehrere Obsorgefälle auf mit Mag. Renate Balic – Benzing, Leiterin der MA 11, Dr. Beatrix Blaha – Hausner (Fachärztin für Kinderheilkunde), Mag. Franz Mauthner (Österr. Richtervereinigung) und Dr. Günter Tews (Anwalt beim Verein “Dialog für das Kind”. Diskussionsleitung: Univ. Prof. Dr. Karl Garnitschnigg (Liga für Menschenrechte).  15. April 2004  Kolpinghaus Wien 10

Medienreaktionen: Vater aus Sorge um Gesundheit der Tochter im Obsorge-Kampf. Streit um Sophie Kurier, 19.04.2004 / Die Furche: Nr. 7/12 Februar 2004, ORF- Fernsehen: Sendung Volksanwalt

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 Medienkultur stiftet Preis.  Vereinigung und Zivilcourage. Bisher leider nie durchgeführt.

Das Grundanliegen unserer Vereinigung ist die Förderung der Medienkultur in Österreich. Dass diese teilweise im Argen liegt, ist uns allen bewusst und wir brachten es oft zum Ausdruck. Wir sind die einzige  Bürgerinitiative, die sich systematisch u. beharrlich für eine Verbesserung dieser Situation einsetzen will. Ein Weg dorthin ist zweifellos Kritik, wo sie angebracht ist. Wir wollen eine Stimme der Medienkonsumenten sein, die bisher noch kein Sprachrohr hatten. Wir haben uns auch immer wieder bemüht, Menschen zur Seite zu stehen, die durch Medien Schaden erlitten haben. Das ist die eine, sozusagen “negative”, Seite. Die andere ist zunächst das Bewusstmachen des Umstandes, dass es trotz aller zu beklagenden Missstände im großen Bereich der Medien auch sehr viel Positives gibt. Sie erbringen zu einem ? hoffentlich noch immer überwiegenden! ? Teil hochwertige, oft auch großartige Leistungen auf dem Gebiet der Information, der Unterhaltung und der Bildung. Aber es gibt eben auch ein Gefälle, dass leider nach “unten” immer mehr in die Breite geht. Kommerzialisierung, Verflachung, Niveauverlust, Sensationslust, Unseriosität ? wir kennen das alles zur Genüge. Hier muss also die Förderung einsetzen, der Appell, das Gute anzuerkennen und damit zu festigen! Es gibt kaum ein wichtigeres Anliegen in unserer demokratischen Gesellschaft. Warum Zivilcourage als Förderziel? Es gibt bereits Preise für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Publizistik. Sie belohnen besondere Qualität und haben eine unverzichtbare Funktion. Damit wollen wir keineswegs konkurrieren. Der Vereinigung geht es um etwas ganz Besonderes. Viele Mitarbeiter der Medien sind heute einem faktischen Zwang ausgesetzt, der sie in die Richtung negativer Tendenzen drängt. Sie müssen “mit den Wölfen heulen”. Die Linie des Mediums muss beibehalten werden und die ist nicht selten an Ungutem orientiert. Es wird kampanisiert, Stimmung gemacht, das geschrieben (oder gesendet), was die Leute (angeblich) gern lesen, hören oder sehen. Eine Anpassung an alle jene negativen Erscheinungen wird verlangt, die wir bereits erwähnten. Der Kommerzialisierung ist Tribut zu zollen, der oberflächlichen, oft an nicht gerade edle Instinkte appellierenden, aber “erfolgversprechenden” Berichterstattung. Immer wieder gibt es aber Journalisten, die da nicht mitmachen. Sie wollen aus ihrer persönlichen, ethisch geformten Einstellung anders handeln. Also das schreiben und sprechen, was sie für fair, richtig, objektiv und ausgewogen halten. Sie wollen Rücksicht nehmen auf Menschen und Tatsachen, die sonst unter die Räder kommen könnten. So eine Haltung erfordert Mut. Es ist immer schwer, gegen den Strom zu schwimmen. Aber es geschieht doch immer wieder. Ergebnisse von Recherchen und Anhörungen werden berücksichtigt, obwohl damit die geplante schöne Geschichte kaputt werden kann. Mahnung und Warnung werden mit einbezogen, Abwägung und Bedenken auch des anderen Standpunktes. Das ist Medienkultur, die hervorgehoben und anerkannt werden muss. Wir setzen auf die Mitarbeit der Medienkonsumenten Eine solche Ermunterung, wie wir sie beabsichtigen, darf nicht von in sich abgeschlossenen Zirkeln ausgehen. Förderung besonderer Qualität in der journalistischen Haltung kommt allen zugute und wird hier auch wahrgenommen. Daher muss auch der Anstoß zur Anerkennung aus dem Kreis der Medienkonsumenten kommen. Es liegt freilich in der Natur der Sache, dass man Ärger und Kritik ? etwa in Leserbriefen oder Anrufen beim ORF ? leichter und spontaner äußert, als Bewunderung oder Anerkennung. Man ist befriedigt, aber schwiegt. Wir wollen daher den Weg beschreiten, dass wir uns durch systematische Befragung an alle wenden, die Freude und Genugtuung darüber empfinden, wenn sie gerechtes und moralisch einwandfreies Vorgehen von Mitarbeitern der Medien wahrnehmen. Wir werden einen wirksamen, aber nicht komplizierten Weg finden, solche Feststellungen zu erhalten und auszuwerten. Das Ergebnis werden wir einer Jury vorlegen, die nicht aus Mitgliedern der Vereinigung besteht, aber die notwendige Qualifikation aufweist. Und schließlich soll es in gewissen Abständen diesen Tag der Preisverleihung geben. Dann wird ein Journalist, eine Journalistin, öffentliche Anerkennung für eine mutige und der Medienkultur dienende Haltung erfahren. Heute stellen wir Ihnen diese unsere Absicht vor. Wir sind noch in der Phase der Vorbereitung und bitten Sie, unsere geschätzten Mitglieder und Leser, uns dazu Ihre Meinung zu sagen     .

Brief zum Jahreswechsel 2014 / 2015

Udo Bachmair

Sehr geehrte Damen und Herren!

Als Präsident der Vereinigung für Medienkultur möchte ich Ihnen für das Neue Jahr die besten Wünsche übermitteln. Um unsere medienkritischen Aktivitäten 2015 ausweiten zu können, lade ich Sie nicht nur zur Mitarbeit ein, sondern bitte Sie auch um finanzielle Unterstützung. In Form einer Mitgliedschaft (25 Euro/Jahr) oder einer einmaligen Spende.

Brief zum Jahreswechsel 2014 / 2015 weiterlesen

Medientabus

Tabus, Verschleierung, abgewiesene Leserbriefe

Die Rubrik abgewiesene Leserbriefe ist uns sehr wichtig. Wenn die Chefredaktion  Leserbriefe sichtet,  entscheiden auch Herr Rücksichtl und Frau Hinsichtl, ob  ein Leserbrief nicht dem Geschäft schaden könnte. Soll das Annoncengeschäft  geschützt werden ?

Hier widmen wir uns auch Inhalten, die Tabuthemen für Medien oder vielleicht nicht politisch korrekt sind oder den geläufigen Themen nicht entsprechen.

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16. Dezember 2014
Mehr als 16.000 Kinder sind gestorben. Gestern geschah das Furchtbare.  Todesursache: Sie hatten nichts zu essen. Und warum kam das noch nicht durch die Nachrichten? Weil das jeden Tag passiert.“  Werner Thissen (Erzbischof in Hamburg)

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G O L D M A N   S A C H S. Eine Bank lenkt die Welt[1] . ARTE – Dokumentation. Text neuerlich 7. Jänner 2015 positioniert.

Ein Seher schrieb dazu: Für mich war dies eine der besten Sendungen in den letzten Jahren. Sie müsste als DVD erhältlich sein. Warum wird das nicht im ARD und ZDF um 20.15 gezeigt? Arte kennen viele Menschen doch gar nicht. Die Sendung war fast ein Krimi. Wenn man das gesehen hat, kann man nur noch den Kopf schütteln und sagen wie korrupt ist diese Welt eigentlich. Das ganze Bankensystem ist wie ein Krebsgeschwür (Text etwas gekürzt)..

 Diese Sendung wurde angeblich auch im ORF auf Eco ausgestrahlt. NB. Auf Youtube ist der Film nicht mehr abrufbar. Unsere Mitglieder verdienen es, von dieses wahrhaft „ErLesene“ in Kurzform zu erfahren.

Marc Roche, Korrespondent von Le Monde verfasste ein Buch über die Bank Goldman Sachs. ARTE ging der Frage nach, wie ihr Einfluss auf unsere Regierungen wirkt. Hier eine Kurzfassung aus dem ARTE Magazin.

„Viele nennen sie nur Die Firma, eine Spinne, der selbst Regierungen ins Netz gehen: Die Bank Goldman Sachs. ARTE: Wie muss man sich einen Goldman-Sachs-Banker vorstellen? Marc Roche: Nach brillantem Studium schließt er einen „faustischen“ Pakt mit der Firma und opfert sein Privatleben. Es folgen endlose Arbeitstage ohne Wochenende, ohne Urlaub, „gigantischer Druck, bedingungslose Einordnung ins Team, absolute Diskretion“.

Alle zwei Jahre werden die 200 Besten zu Gesellschaftern. Das bleiben sie acht bis zehn Jahre, dann verlassen sie die Firma, „um einen Hedgfonds zu gründen, einer Universität vorzustehen oder in die Politik zu gehen“. …“Ich habe nie den Verschwörungstheorien Glauben geschenkt,, denen zufolge Goldman Sachs die Weltherrschaft will. Es ist einfach eine Bank, das ist alles.“ (Marc Roche).

ARTE: Aber Goldman Sachs floriert auch dank eines mächtigen Netzwerkes, das es sich aufgebaut hat. Marc ROCHE: Richtig. In den USA und Europa hat Goldman Sachs eine wichtige Rolle bei der Lockerung der Finanzregulierung gespielt. Robert Rudin, ehemaliger Vizepräsident von Goldman, führte das Trading ein, den kurzfristigen An- und Verkauf von Wertpapieren, und wurde dann Finanzminister der Regierung Clinton. Unter Bush wurde ein weiterer Ex-Präsident von Goldman Sachs Finanzminister. Während der Krise 2008 rettete er den Versicherungskonzern AIG, an dem Goldman Sachs beteiligt war, ließ aber Lehman Brothers fallen, den Rivalen von Goldman. Heute sitzen zahlreiche Goldmänner in der Regierung Obama[2].

ARTE: Wie ist das in Europa? M. ROCHE. Goldman „konzentriert sich auf die EU-Kommission“. „Zu den Beratern der Bank zählen ehemalige EU – Kommissare wie Peter Sutherland in London (1993-95 GATT – Generaldirektor ),   Otmar Issing (im Direktorium der Europ. Zentralbank 1998-2006), Mario Monti (1995-2004 EU-Kommissar) und Ex-Kommissionspräsident Romano Prodi in Italien, aber auch Politiker wie Tony Blair, Gerhard Schröder und Dominique Strauss-Kahn“. ARTE: „Mario Draghi ist nun an der Spitze der Europäischen Zentralbank.( ……).

Produkte wie Abacus[3] stehen für die Skrupellosigkeit der Banken[4]. Was ist das? Marc ROCHE: Abacus haben Genies von Goldman Sachs erfunden. Der Trick dabei ist, giftige Immobilienprodukte zu zerstückeln und sehr teuer zu   weiterzuverkaufen. Dabei machte Goldman Sachs großen Gewinn: Sie verkaufte wertlose Produkte an Ahnungslose.

Darum musste Goldman Sachs in den USA 500 Millionen Dollar Strafgeld zahlen, was gerade den Gewinn eines Trading-Tages entspricht….Eher bekannt wurde, dass 2010 die kreative Buchhaltung von Goldman Sachs[5], dem Staat Griechenland teuer zu stehen bekam, „denn es hatte auf einmal riesige Schulden bei der Bank“.

ARTE: „Wird es eines Tages ein internationales Finanzgericht geben?“ M. ROCHE sieht dies eher als „unwahrscheinlich. „Bislang wurde noch nie ein Banker strafrechtlich belangt, auch nicht bei nachweislichem Betrug. Die Justiz ist der Komplexität dieses Gewerbes nicht gewachsen“. Und es steht viel auf dem Spiel: Die USA kämpft für die Wallstreet, England für die City[6] und China für Hongkong. …Die Banker stehen nach eigenem Gefühl über dem Gesetz[7].

 Sie haben ihre sozialen Aufgaben vergessen. Goldman S. verteidigt sich, sie spende Millionen für gute Zwecke z.B. für Aids-kranke Kinder in Afrika. Gleichzeitig spekulieren Trader derselben Bank mit Rohstoffen aus Entwicklungsländern und treiben diese in den Ruin.

 Marc Roche sagte 2012: Es gibt derzeit keine Regierung, die in der Lage wäre, die Finanzwelt im Zaum zu halten. Die Lage ist heute problematischer denn je.

 Interessant finde ich, dass der Wiener „Standard“ am 6. Dezember 2012, ein langes unkritisches Interview von Goldman Sachs-Chef Lloyd C. Blankfein brachte. Titel des Beitrages: „Ein Businessplan für den Aufschwung Amerikas“. Ein andermal lobte der „Standard“ in einem Portrait einen Goldman Sachs Mann für die kreative Buchhaltung in Griechenland. Mein Leserbrief, der sich darüber wunderte, wurde nicht veröffentlicht. Er fand einen Ehrenplatz auf www.medienkultur.at /Medientabus.

 Prof. Dr. Hans Högl  

[1] Dies war der Titel im ARTE – Magazin zum Themenabend „Goldman Sachs“ im Sept. 2012. Titel des Buches von Marc Roche: „La Banque“. Wir kürzten den Text und hoben Teile hervor.

[2] Sie hat den Wahlkampf von Obama kräftig unterstützt.

[3] Auf Deutsch: Rechenmaschine.

[4] Gemeint sind Spekulations- und Schattenbanken. Seien wir achtsam und werfen wir nicht alle Banker in einen Topf; denn reguläre Sparkassen und Bank erfüllen eine wichtig Aufgabe.

[5] Es war eine „Hilfe“, um sich in die EU zu schummeln! Offensichtlich haben europäische Banken diese Papiere gekauft und die EU – und wir Steuerzahler mussten Griechenland (!) und vor allem diese Banken (!) retten.

[6] In ehemaligen Londoner Hafen arbeiten 100.000 Menschen im Bank- u. Versicherungswesen, in ganz London sind die 600.000 Menschen in der Finanzwelt tätig. Wer dies sieht, hat davon einen Begriff. Die Londoner City untersteht direkt der Königin

[7] Dieses Recht hatten absolute Monarchen!

 

OBDACHLOSE FRAUEN IN WIEN in Wien. Aktualisiert  7.1.2015

Folgender Text hat noch größere Brisanz 2015  als vor  ein paar Jahren.

Zu diesem Referat von Werner Grotte kamen ganz wenige Personen, aber der Text wurde sehr häufig abgerufen. Im Nachhinein erfuhren wir, dass dieses  Thema den sonst häufigeren Teilnehmern “zu grauslich” war.  Gewisse Wahrheiten sieht man eben nicht gern in die Augen.    Werner Grotte versteht sich als echter Reporter. Er bekam in der Wiener Zeitung unter dem neuen Chefredakteur Anstellungsprobleme, da er angeblich kritisch über  Geschäfte der  ausgelagerten Betriebe der Stadt Wien berichtete.  Dies ist einer verlässliche Information durch eine österr. Spitzenjournalisten im September 2013.

Im Caritas-Heimes für Obdachlose  begegnen einem  nur männliche Betroffene.  Die Frauen-Obdachlosigkeit ist ein enormes Problem in Wien, ist aber versteckt.   Frauen schämen sich dessen mehr als Männer. Es werden für obdachlose Frauen dezentrale Dauerwohnheime errichtet, die ein Zehntel des Geriatriezentrum Lainz kosten, wo in einem  spezifischen  Pavillon  der Geriatrie  eigentlich Obdachlose untergebracht sind und  diese Obdachlosen  stellen geschätzte 15 – 20 %  in der Geriatrie dar.

Elvira Loibl errichtete ein eigenes Frauenwohnzimmer am Naschmarkt (später in Frauenwohnzentrum umgewandelt). Die Hauptgründe für die Obdachlosigkeit von Frauen sind: Leben über den Verhältnissen, Scheidungen (das „Ruinieren“  des Ex-Partners zieht zwangsläufig auch den eigenen Ruin nach sich, weil der Ex ja nicht mehr zahlen kann….), Unfälle und natürlich durch Drogen, Alkohol und die unten genannten psychischen Krankheiten. Einige obdachlose Frauen kommen aus Gewaltbeziehungen oder sind Zuhältern entlaufen.

Entweder flüchten sie sich wieder in Gewaltbeziehungen, um ein Dach über dem Kopf zu haben  oder wohnen durch sexuelle Gefälligkeiten gratis zur Miete. Es finden sich auch ganz normale Klientinnen, etwa eine Österreicherin, die in den USA lebte und von einem Freund ausgehalten wurde. Als dieser starb und dessen Ehefrau wieder auftauchte, war die Geliebte ohne Job, Geld und Wohnung. So erfolgten Ausweisung und Abschiebung, den Rückflug zahlte die Botschaft, in Wien wartete die Obdachlosigkeit.

Herr Grotte schuf erst über eine stets aufgegriffene  Berichterstattung ein Problembewusstsein für obdachlose Frauen,  die mangels Sichtbarkeit bisher negiert wurden.

Ein Gutteil  obdachloser  Frauen in Wien  leiden an psychischen  Problemen  (Es ist unklar, ob die Defekte Grund für die Arbeitslosigkeit sind oder erst aus dieser entstehen). Sie sind manisch-depressiv, aggressiv oder leiden am Borderline-Syndrom.

Herr Grotte ist viel mit Sozialarbeiterinnen  in Obdachlosenheimen unterwegs und stellt fest, dass manche Obdachlose aus ihrer Situation herauswollen,  und sie werden auf niederschwellige Nächtigungsquartiere aufgeteilt. Ein Großteil ist völlig hoffnungslos und dem Alkohol und/oder schweren Drogen verfallen. Viel Geld fließt in die falsche Richtung. Anfangs mangelte es an Kontrolle (so setzte sich Frau Bleibtreu, Angestellte der Stadt Wien und Leiterin der Gruft, mit viel Geld  und einem BMW ab).

Nun wird die Notschlafstelle von der Caritas betreut.  Männliche Obdachlose kommen meist durch Schulden, Scheidung, Alimenterückstände in die Abwärtsspirale. Das Jugendamt ist die einzige Einrichtung in Österreich, die bis unter das Existenzminimum pfänden kann.
Die Stadt Wien erstellt für förderwürdige Obdachloseneinrichtungen Kriterien (Anzahl der Sozialarbeiter, Gesundheitsversorgung, Alkoholverbot), denen nicht alle privaten Einrichtungen entsprechen können. So herrschen in der Vinzi-Rast (nicht zu verwechseln mit der Vinzenz-Stube) weder Drogen- noch Alkoholverbot, allerdings wird ein Beitrag von einem Euro pro Nacht eingehoben.

Die Gruft nimmt keine Ausländer auf (dieses Auswahlkriterium wird durch Aussehen, Sprache, Ausweis o. Ä. kontrolliert). Unter den Obdachlosen herrscht ein enormer Verdrängungswettbewerb. Zahlreiche österreichische Obdachlose meinen, “die Ausländer” würden in ihren Revieren wildern und ihnen die angestammten Domänen streitig machen (etwa den Zeitungsverkauf).
Die Obdachlosigkeit von Frauen ist meist auf Scheidung oder Trennung zurückzuführen. Dazu kommen Alkohol und Jobverlust. Meist sind die Kinder schon aus dem Haus, oder sie werden ihnen weggenommen. Während das Heroinproblem durch das Methadon-Programme im Griff ist, ufert die Lage beim Kokain aus. Vor allem wenn es intravenös gespritzt wird, dauert der Kick nur kurz und macht gierig nach mehr. Die Beschaffungskriminalität und die Prostitution (oft gleich Zug um Zug-Geschäft) sind enorm. Jugendliche mit fünfzehn Jahren werden schnell abhängig, gehen nicht mehr in die Schule, werden obdachlos.

Merkwürdigerweise ist der Bildungsgrad obdachloser Frauen wesentlich geringer als bei Männern gleichen Schicksals: es gibt einige sehr intelligente und viele minderbemittelte – der normale Durchschnitt fehlt völlig. Die Obdachlosenheime leiden an einem enormen Personalproblem, da die Klientel keine leichte ist. Die Frauen werden meist extrem aggressiv. Herr Grotte nennt als Beispiel, dass eine Heimbewohnerin das Asyl anzündet und dann gegen die Feuerwehr auch noch aggressiv wird. Der Anteil an psychisch Kranken  aus Ex-Jugoslawien ist auffallend hoch, was Hr. Dr. Högl mit den Traumatisierungen durch die Kriege zu erklären versucht.

In Bezug auf die  Asyldebatte verweist Herr Toth auf die Diskrepanz zwischen veröffentlichter und öffentlicher Meinung und verweist auch auf Asylschwindel. Referat  von Reporter Werner Grotte ( Wiener Zeitung)   am 24. 10. 2007.

Exkurs und Diskussion zur Verschuldung:

Mobiltelefone haben sich zur neuen Schuldenfalle entwickelt. Auch Kleinkredite werden von Firmen fahrlässig vergeben. Diskussion: Die Höhe der Kreditzinsen ( 13 – 14 % )  bei  Überziehungen des Kontos ist absolut unverständlich,  und dies würde  von den Medien totgeschwiegen. Dem widerspricht Fr Mag. Rojnik und verweist darauf, dass die  Zeitschrift “Gewinn” eben darauf regelmäßig hinweist.  Viele Leute   machen Urlaub, indem sie Kredite aufnehmen.  Herr  Högl sieht zusätzlich einen Grund  für die Überschuldung  in der nachgewiesenen  Verteuerung durch die Euro-Einführung. Dem stimmen alle Anwesenden zu.

Herr Grotte berichtet: Die Aktion der Ersten Bank, als Zweite Bank Menschen ohne Bankkonto ein solches einzurichten, hat die Testphase beendet und   nimmt bis auf Weiteres keine neue Kunden auf .

7. August 2014

Auch ich habe eine Neigung, den ORF zu verdächtigen, zu liebevoll mit großen Unternehmen umzugehen, mit Firmen, die sehr viel Werbeeinschaltungen bieten-  wie z.B. große Unternehmen.  Richtig ist, es gibt nicht  d e n   ORF, sondern viele, auch unterschiedliche Redakteure, das zeigt z.B. der Beitrag unten:

Durch  Kredite Haus u. Existenz vernichtet. Schütze Dich. ORF bietet Supersendung in Saurer-Gurkenzeit. Wir meinen  die Sendung “Am Schauplatz” vom Do 7. August 21:05  ORF2. 

In Istrien, Dalmatien u. auf d. Insel Rab herrscht Panik. Hunderten kroatischen Quartiergebern droht Exekution ihrer Häuser und eine österr. Bank und AWD sind verwickelt.
Themenabend “LÄRM OHNE GRENZEN”  in ARTE am Die 8. Juli 2014  ab 20: 15.  Initiative gegen Fluglärm im Süden und Westen Wiens 

Hans   H ö g l

Es gibt in Wien eine Initiative, die seit Jahren gegen den Fluglärm vergeblich kämpft. Die Initiatoren beklagen zu wenig Interesse von Seiten der Medien. Nachdem vom Flughafen Schwechat unter anderem die Länder Wien und NÖ sehr profitieren, vermeiden meist wichtige Medien dieses Thema – wohl aus Angst,  Inseratenaufträge zu verlieren. Der ARTE Themenabend könnte darum  indirekt von großem Interesse sein.   28. Juni 2014

 

17. Februar 2014.

Schonung von Hypo-Banken und so von Raiffeisen im Hypo-Adria-Skandal

Texte zu Raiffeisen – schon früher verfasst und heute in der Sondersitzung des Parlaments bestätigt. Siehe Langfassung weiter unten.

Zum Desaster der Hypo-Adria:  Einige Landes-Hypobanken  hätten Garantien  für das Desaster übernehmen sollen.  An  diesen Hypo-Banken hat  Raiffeisen  wesentlichen Anteil. Also kam die staatliche Rettungshilfe a u c h   Raiffeisen zu Gute – auf Kosten der Steuerzahler. Wen wundert, dass damals Finanzminister Josef Pröll, mit Staatsgeldern den Bankrott der HypoAdria  verhindert hat.  Den Konkurs  empfahl schon vor Jahren die international angesehene Neue Zürcher Zeitung. 

Und Josef Pröll wurde Chef von der Leipnik-Lundenburger, ein Raiffeisenriese im Mühlenbereich.  Dies und viel mehr findet sich im Schwarzbuch Raiffeisen siehe unten. 

Auch die Grazer Wechselseitige wurde im Parlament sehr kritisch genannt.

Laut Hannes Androsch braucht Österreich sage und schreibe 20 – 30 Jahre , um die riesigen Schulden durch die Hypo-Adria sozialverträglich aufzuteilen. Auf Jahrzehnte drohen uns Österreicher und Österreicherinnen massive Einschnitte, wenn wir uns nicht wehren und die Gläubiger und auch das Land Kärnten ungeschoren davon kommen. 

“Raiffeisen“: Macht, Effizienz, Kartell. Ein „Schwarzbuch“

Als lese man ein Geheimdossier – diesen Eindruck vermittelt das „Schwarzbuch Raiffeisen“.  Die Verfasser sind Lutz Holzinger und Clemens Staudinger (Mandelbaum Verlag).

Wo leben wir, um sehr Wichtiges und öffentlich kaum Bekanntes im Obdachlosenblatt  Augustin zu erfahren?  Es brachte ein Reihe von Analysen über Raiffeisen.  Aber Augustin gleicht dem Samisdat im Ostblock anno dazumal. Aus der Serie erwuchs das „Schwarzbuch Raiffeisen“. Dreißig Buch-Exemplare hat der Verlag an Medien gesandt- einzig der Standard brachte eine weiche Kurzrezension mit dem Titel „Raiffeisen vor dem Vorhang“.  Immerhin!

Ansonst Schweigen in Hauptmedien.  Es schwieg auch das Aufdecker-Magazin  profil,  Schweigen im Format, Trend und im Kurier und in anderen Printmedien und im ORF. Und die Krone ist über die Mediaprint wirtschaftlich verbandelt mit dem Kurier.

„Davon merke ich nichts, sagte mir ein Intellektueller“. Richtig: Zum Magazin  Datum bemerkte ein Spitzen-Raiffeisenmann, er spreche nur mit den Herausgebern und Chefredakteuren, auf Redakteure wird kein direkter Einfluss ausgeübt.  Ein Medienbesitzer hütet sich, die Leitlinien eines Mediums zu ändern.

Die linksliberale Frankfurter Rundschau musste Insolvenz anmelden. Wer sprang hilfreich in die Bresche. Ausgerechnet die der Industrie und Finanzkreisen nahe stehende Frankfurter Allgemeine Zeitung, genauer der FAZ-Verlag.   Das ist gute Tradition in der Medienwelt.  Nun- der Verlag FAZ wird sich hüten, die linksliberale Rundschau in ein rechtes Blatt umzupolen.  Dies wird von einer unabhängige Redaktionsgesellschaft weitergeführt.

Auch wenn Raiffeisen Besitzanteile  an profil und news hat, ändert sie nicht die Redaktionslinie dieser Magazine. Das wäre journalistischer Selbstmord; denn die ach so kritischen Leser möchten lesen, woran sie glauben.

Der Einfluss von Medienbesitzer ist subtiler und vereinzelt. Der Chefredakteur der ZEIT gestand in einem Vortrag, nur in einem Punkt journalistisch zurückhaltend zu sein, und zwar wenn es um den Besitzer der ZEIT geht, die Verlagsgruppe Holtzbrinck.

Ein news-Redakteur führte ein Interview mit den Autoren des Schwarzbuches Raiffeisen, gestand aber am 19. Mai 2013,  das Interview in der Druckausgabe von news nicht unterbringen zu können, aber doch  online auf news.at  Online. Am Morgen des 24. Juni erschien das ausführliche Interview Online,  wenige  Stunden später war es verschwunden. News beugte sich dem Machtfaktor Raiffeisen. Der News-Verlag steht zu 25,3 % im Eigentum von Raiffeisen/Kurier (S. 7 f.).

Alleine, dass über einen Konzern wie Raiffeisen  kritisch n i c h t  berichtet wird, kann schon sehr wichtig sein.  Ähnliches betraf die NÖN.

Die Raiffeisen-Holding Wien – NÖ  besitzt 51 % am Kurier, Raiffeisen hat Anteile an Profil, Trend, News. Die Raiffeisen-Medicur-Holding besitzt  40 % der 1.795 technischen Sendeanlagen  des ORF.   Eingefädelt wurde die Beteiligung von Raiffeisen am ORF  2005  von der ORF-Generalin Monika Lindner.

Raiffeisen mit diversen Produkten ist ein riesiger Werbe-Inserent. Darum lassen unsere Medien die Finger vom heißen Brei und der  Geldgrube Raiffeisen.  Print/(Holz)- Medien sind bis zu 70 % und mehr von den Inseraten abhängig.

Ein Blick auf das Weltblatt der Neuen Zürcher Zeitung, wie es auch geht.  In deren Verlag darf niemand mehr als 1 % Besitzanteil haben. Dadurch ist Unabhängigkeit besser gewahrt – trotz einer wirtschaftliberalen Gesamtlinie.

Die Medienkonzentration in Österreich ist  demokratiepolitisch bedenklich. Auch den  SPÖ – Sozialpartner  Arbeiterkammer verließ vor Jahren   die Courage, der Medien- Konzentration Einhalt zu gebieten! Auch die Bundeswirtschaftskammer hätte in Theorie dazu die Pflicht gehabt und nicht nur der als verantwortlich gehandelte FPÖ-nahe  Justizminister Böhmdorfer.

„Die schiere Größe von Raiffeisen verschlägt einem den Atem“,  und  „den Konzern schützt eine Mauer des Schweigens“ (S. 11).  Raiffeisen ist Monopolist in der Milchverarbeitung

(99  %)   und in der Zuckerproduktion („Agrana“) , also ein Wirtschaftsgigant in den Sparten Geld, Milch, Ware und Beteiligungen (S. 13 f.). Es gab eine Kartellklage gegen Berglandmilch. Ohne besondere Folgen.

Nun zur Immofinanz und deren Kauf von republikeigenen 62.500 Mietwohnungen, in denen 170.000 Menschen leben (S. 126). Im Konsortium  der Immofinanz sitzen auch die Raiffeisenbank OÖ und die Wiener Städtische. Bei der Causa BUWOG –  da fehlen diese Namen.

Der Helfer der „Immofinanz“  und Diener (lat. Minister, Ministrant) war Herr Grasser. Und Medien waren sehr nett – redeten recht allgemein von der „Immofinanz“… Namentlich wurden die Finanzgrößen dahinter nicht genannt. Warum verschwiegen uns das die Magazine, die sonst so aufgeregt tun?

Auch wenn diese  Raiffeisen-Kritik von links kommt, ist sie zutreffend. Die Autoren hätten aber wenigstens erinnern sollen, dass durch Misswirtschaft die SPÖ- nahen Unternehmen Konsum und die BAWAG bankrott oder ins Trudeln kamen.

Misswirtschaft ist nicht Sache von  Raiffeisen. Reinhard Göweil, der Wirtschaftsjournalist und  Chefredakteur der Wiener Zeitung nennt Raiffeisen die „größte Bankengruppe des Landes“ mit 32.000 Mitarbeitern im Inland und 30 Prozent Marktanteil (5./6. Okt. 2013).

Die Spitzen von Raiffeisen sind geringer entlohnt als anderswo.   Gewinne fließen ins Unternehmen. Auch der Verfasser dieser Zeilen ist zufriedener Raiffeisen-Kunde.

Was wirtschaftspolitisch bedenklich bleibt, ist die kartellartige Raiffeisenmacht bei Milch und den weiterverarbeiteten Produkten. In Österreich fehlen praktizierte Gewaltenteilung und Sinn und Rechtschaffenheit für Unvereinbarkeiten. Und so fehlt es an echter Kontrolle – immerhin:  Es  funktioniert  der Rechnungshof und kritische NGOs wie Attac und Transparency International.

Raiffeisen in Deutschland und Schweiz hält größere Distanz zur Politik als in Österreich. Die Politmacht von Raiffeisen im ÖVP-Klub ist beachtlich. Hier hält  die Achse Raiffeisen – Landwirtschaftskammern – Bauernbund. Und die Initiative „Faire Milch“ kritisiert dies und steckt dadurch unzählige juristische und polizeiliche Prügel ein, wie ihr Initiator mitteilte. – Von 51 Nationalratsmandaten der ÖVP wurden 13  vom Bauernbund eingenommen, von 27 Mitgliedern der ÖVP im Bundesrat gehören sieben zum Bauernbund.

Zum Desaster der Hypo-Adria:  Die Hypobanken der Länder hätten die Garantie für das Desaster übernehmen sollen.  An  den Hypo-Banken hat wieder Raiffeisen einen wesentlichen Anteil. Also kam die staatliche Rettungshilfe a u c h   Raiffeisen zu Gute – auf Kosten der Steuerzahler. Wen wundert, dass damals Finanzminister Josef Pröll, mit Staatsgeldern den Bankrott der HypoAdria  verhindert hat.  Den Konkurs  empfahl die international angesehene Neue Zürcher Zeitung. 

Und Josef Pröll wurde Chef von der Leipnik-Lundenburger, ein Raiffeisenriese im Mühlenbereich.  Dies und viel mehr findet sich im Schwarzbuch Raiffeisen:  Die Raiffeisen-Holding ist bereits halb so groß wie die ÖIAG.  Ja – die Gruppensteuer ist für alle international tätigen Firmen extrem steuerschonend. Sie können alle Auslandverluste im Inland steuerlich absetzten. Wie schön, dass die mittleren Schichten Steuern zahlen. Und uns allen drohen massive Einschnitte in kommenden Jahren. Das ist unausbleiblich.

Prof. Dr. Hans Högl

Dieser Text birgt viel Mühe u. Hintergrundinfos, ist ehrenamtlich verfasst – wie hunderte Texte von www.medienkultur.at.  Wir brauchen Spender: An die Vereinigung für Medienkultur. Bank I. Österr./ Konto Nr.  Konto Nr. AT 31 20111  3000 3101 325.

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ZEIT: Warum sind Verschwörungstheorien so unausrottbar?

Umberto Eco: Die Menschen haben den Drang, ihr Scheitern anderen zuzurechnen. Schon in der Ilias wird das Schicksal Trojas als Verschwörung der Götter dargestellt. Wenn du im Stau steckst, schimpfst du über die Regierung. In Wahrheit bist du es selber, der den Stau produziert. Leute suchen Verschwörungstheorien, um sich selbst zu entlasten.
ZEIT: Sie waren auch einmal zusammen mit der Literaturtheoretikerin Julia Kristeva eingeladen zum Weltwirtschaftsgipfel in Davos. Ist Davos auch eine Konspiration?
Eco: Davos funktioniert wie ein Salon des 19. Jahrhunderts: Man hat Gelegenheit, Leute zu treffen. Es ist ein aristokratischer Club. Eine Verschwörung sieht anders aus. Moderne Gesellschaften sind zu komplex, als dass eine Geheimgesellschaft ihre Geschicke bestimmen könnte.
ZEIT: Hat das Internet einen Einfluss auf Verschwörungstheorien? WikiLeaks zum Beispiel macht es schwierig, etwas geheim zu halten.
Eco: Das Internet kann konspirative Unternehmungen verhindern, weil es alles öffentlich macht. Zugleich kann es Verschwörungen anzetteln, weil es so viele Mythen und Gerüchte produziert. Die arabischen Revolutionen durch Facebook waren eine öffentliche Konspiration. Das Internet zerstört die alten Ideen von Repräsentation. WikiLeaks ist aber aus einem anderen Grund wichtig: Es hat gezeigt, dass in all diesen Geheimdossiers nur Dinge stehen, die man auch in den Zeitungen lesen kann. 
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Supergau “kindlicher” Selbst-Tötung. Überlegungen zur aktiven Sterbe-“Hilfe”!

Inzwischen hat das belgische Parlament ohne Altersbegrenzung entschieden, dass ohne Altersbegrenzung Kindern Sterbe-“Hilfe” gewährt werden kann. Unmündige Kinder entscheiden über ihr Leben und ihren Tod. Wenn das kein juristischer Supergau ist!

Unser Leserbrief zu Dr. Mitmasser wurde  in den  Salzburger Nachrichten nicht veröffentlicht.

Mit fehlt in dessen Leserbrief der Hinweis auf eine würdevolle Begleitung bei tödlich Erkrankten, denen die Leiden seelisch und medizinisch erleichtert werden,  also die Hospiz-Begleitung wie sie z.B. das kirchliche Krankenhaus zum Göttlichen Heiland in Wien lobenswerterweise bietet.

Der katholische Theologe Hans Küng hat darauf verwiesen und aufgefordert, dass dies alles zu durchdenken sei – auch im Sinne der Verantwortungsethik und der Autonomie des Menschen. Das Wort “Sterbehife” ist vieldeutig und verwirrend. Wofür Herr Mitmasser  eintritt ist  Sterbe-Tötung.

Der letzte Satz Mitmassers über den volkswirtschaftlichen Nutzen von Menschen und von deren Tötung machen stutzig. Hinterbliebene könnten auch Erbschafts-Nutzen von Getöteten haben, wenn diese nicht mehr entscheidungsfähig sind. Sind die Behinderten von volkswirtschaftlichem Nutzen? Hier hat wohl der Leserbriefschreiber wie ein gewisser Herr Hitler Darwin missverstanden! Hitler  hat ja  einiges vermasselt, vielleicht mehr als sogenannte Christen, die n u r  dem Namen nach christlich waren!

Nun zur Einleitung Dr. Mitmassers zur Verantwortung der Kirche in 2.000 Jahren. Ja, da ist wirklich sehr viel Böses passiert – im  Namen der Religion und weiterhin im Missbrauch der Religion (siehe USA Irakkrieg). Die meisten Toten gab es in der Neuzeit- man schätzt an die 50.000.000 alleine im 2. Weltkrieg und siehe auch das Schwarzbuch des Kommunismus.

Die Kirchen haben seit rund 250 Jahren immer weniger Realbedeutung. Die geschichtlich wirkmächtigsten Kräfte sind heute säkular worauf René Girard hinweist .  (cf. u.a “Das Heilige und die Gewalt”).

“Von über 99% allen Geschehens erfährt der Zeitungsleser nichts, weil es nicht zur Kenntnis der Presse gelangt. Über 99% aller Nachrichten, die der Presse bekannt werden, gelangen nie vor die Augen des Lesers.

Über 99% aller Menschen erfahren auch von den tatsächlich gedruckten Nachrichten nichts, denn kaum wer liest alle oder auch nur einen größeren Teil aller Zeitungen. Es lässt sich also durchaus sagen: Das meiste, was geschieht, erfähren die Medien  nicht; von dem, was sie erfahren, lassen sie Vieles unberücksichtigt. Und schließlich muss ja eine Auswahl getroffen werden. Und von dem, was Medien berücksichtigen,  wird das Meiste nicht gelesen.  Was also bleibt?”

Gaspipline von US-freundlichem Emirat durch Syrien geplant – Widersprüchliche Interessen mit russischer Gazprom

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/08/31/schmutzige-deals-worum-es-im-syrien-krieg-wirklich-geht/   3. Sept. 2013.

 

 Vernunft und “politisch korrekt”. Deutscher Autorenrat appelliert

Der aus dem Amerikanischen stammende Begriff “political correctness” steht für einen Bruch mit der rechtsstaatlichen Tradition, daß Meinungsfreiheit allen, auch den Vertretern unliebsamer Positionen, unbedingt zu garantieren ist. “Ich verabscheue Ihre Meinung, aber ich werde alles daran setzen, daß Sie sie weiter äußern können” – dieses Credo galt lange als unumstößliches Fundament freiheitlichen Denkens und Handelns.

Der 14köpfige “Deutsche Autorenrat” sieht in “politischer Korrektheit (kurz auch “PC” genannt) diesen Grundsatz schwer gefährdet. “Politische Korrektheit ist die Diktatur von Tabus und Meinungen, deren Urheber oft nicht festgestellt werden können. Denn die “politisch korrekt” Denkenden glauben zu wissen, was moralisch ist, und erheben ihre Ansicht zum Dogma der Rechtgläubigen. Sie schließen andere Menschen als unkorrekt aus, schränken damit die freie Diskussion ein und und errichten Tabus.

Daß man diese Tabus verletzt hat, merkt man daran, daß nicht mit vernünftigen Argumenten geantwortet wird, sondern daß moralisch Verdächtige ins Abseits gestellt werden. Der Deutsche Autorenrat tritt für eine offene Diskussion ohne Beschränkung der Themen und Meinungen ein. Er ruft dazu auf, Denkverbote und Verbotsschilder politischer Korrektheit nicht zu beachten;

von welcher Seite sie auch aufgestellt werden:  Wenn alle Welt und alle Medien einhellig applaudieren oder einhellig verurteilen, dann soll der einzelne kritisch prüfen, ob sie recht oder unrecht haben. Meinungstrends soll er mißtrauen, und an Kampagnen soll er zweifeln. Wo er Fehler oder Falschheit entdeckt, soll er widersprechen.

Die Welt braucht frei und selbständig denkende Menschen, Rebellen, die gegen den Strom von Vorurteilen schwimmen und die mutig für ihre Überzeugungen eintreten, auch wenn sie damit gegen weithin anerkannte, politisch korrekte, Gebote verstoßen.

  ZENSUR in US – MEDIEN:

Die Sonoma State University kooperiert mit Univ. Prof. , Studenten, Journalisten und publizierte meist jährlich einen Band mit dem Titel The Top  Censored Stories.  Es sind Berichte, die in den USA  in den

  • letzten Jahren in Medien verschwiegen* wurden.Z.B. Erschreckend ist ein Bericht über einen Molkereiskandal zu hormonverseuchter Milch, die der Pharmariese Monsanto durch Bedrohung der Medien mit Werbeentzug landesweit vom Tisch brachte.
DDR-Zensur: Bücher freier als Massenmedien

In der DDR wurden deutlich mehr Bücher gelesen als in der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich. Wo sind sie geblieben?

Christoph Links ….war in den letzten Jahren der DDR, von 1986 an, im …ostdeutschen Aufbau-Verlag tätig. Er beschreibt, wie anders die Arbeit in einem DDR-Verlag gegenüber der in einem westlichen Verlag war. Der wichtigste Unterschied: Da die DDR eine kommunistische Diktatur war, gab es natürlich Zensur. Jedes Manuskript musste behördlich geprüft werden, bevor es in Druck gehen durfte.

Das Buch als Fenster zur Welt

Die Zensur war zwar hart, sie traf die Buchverlage aber nicht in dem Ausmaß, wie die Massen-Medien, also Zeitungen, Radio oder Fernsehen. Diese bekamen nämlich wöchentlich Tabu-Listen übermittelt, worüber sie nicht berichten durften. “So etwas war bei einem Buch mit Autoren, die eigenständig denken und nicht so erpressbar sind, wie angestellte Journalisten, natürlich ganz anders”, erklärt Links, “dadurch konnten in Büchern Themen behandelt werden, die sonst blockiert waren.”

Das wiederum führte dazu, dass Bücher in der DDR auf viel stärkeres Interesse stießen als im Westen. … Und Bücher waren so etwas wie Fenster zur Welt: “Es war auch ein Stück Lebenserfahrung und Lebensersatz für das, was man in einem reglementierten Alltag selbst nicht tun konnte.”   Aus Oe1- 2009-04-18.ü

 

Bankomatkarte – sehr unsicher. Diebstahl u. Medienstory

Es war 2007 und meines Wissens sind die Bankomatkarten 2013 nicht sicherer.
Mit der Geldbörse wurde mir die Bankomatkarte gestohlen. Nie trage ich einen Code bei mir und zuletzt  hatte ich in Florenz meine Bankomatkarte genützt – drei Tage, bevor mir in Wien Geldbörse und Bankomatkarte gestohlen wurde.  Dennoch: Innerhalb von 10 Minuten nach dem Diebstahl, begann die Abhebung. Wie kamen die Diebe an meinen Code heran?  Im meinem Fall begann die erste widerrechtliche Bankomat – Abbuchung exakt innerhalb von 10 Minuten, und so wurden u.a. 25 Monatskarten à 40 Euro der Wiener Verkehrsbetriebe behoben.
Es konnte mir niemand über die Schulter gesehen und meine Geheimnummer beobachtet haben, denn meine letzte Abbuchung war drei Tage zuvor in Florenz.
In meiner Angelegenheit half mir ein Experte der Arbeiterkammer. Es ist vorteilhaft, sich auf seinem Mobiltelefon die Telefonnummern zu speichern, um Bankomat oder andere Kreditkarten ggf. ehestens zu sperren.
*Nun ich bekam von einer Bank 2.600 Euro zurück. Vielleicht ein Prominentenbonus eines Hartnäckigen. Viele andere kapitulierten und verloren! Ich war aber entschlossen, meinen Fall bekannt zu machen, da viele Menschen sich nicht zu helfen wissen.
Zwei Experten bestätigten mir dezidiert und unabhängig voneinander, dass die 4-stellige Geheimzahl bei Bankkarten durch ein illegales Computerprogramm in kürzester Zeit geknackt werden kann. Die Zeugen waren ein Dipl. Ing. einer großen Computerfirma und unabhängig davon ein anderer PC – Experte.
Es wäre nur fair von Bankseite, den Bankomat-Geschädigten entgegenzukommen, wenn kein fahrlässiges Handeln vorliegt. Es darf nicht nur eine Kulanzsache sein, dass die Bank einen Schaden (teilweise) ersetzt. Und es sollte sich ein Verein der Geschädigten bilden.

Der Wahrheit halber ist festzustellen, dass die Bankinstitute die Selbstbehalte unterschiedlich regeln. Ferner begegnete mir von Bankseite ein gewisser Widerstand, die Höchstgrenze der abhebbaren Summe zu begrenzen…

Und es gelang mir wochenlang nicht, dazu einen Leserbrief unterzubringen. Ich sandte diesen an die “Wiener Zeitung”, den “Kurier” und an die “Krone”. Kein Erfolg.
Dann kam es zur Entscheidung des Höchstgerichtes  zu einem ähnlichen Fall.  Ein Ö1-Journal  berichtete davon und der  “Standard” publizierte am 31.3.2007 einen sachlich sehr zufriedenstellenden Beitrag.

Und  nun zum “Kurier”, an dem die Raika maßgebliche Besitzanteile hat. Ob dies der *“Kurier*” wohl bringen würde?  Lange suchte ich vergebens. Doch dann fand ich immerhin einen Zweispalter mit 70 Zeilen (inkl. Titel)  auf Seite 12 in der Spalte Chronik, rechts oben. Also sehr unauffällig platziert. Aber immerhin.  Die Krone” begnügte sich mit ganz wenigen Zeile. Ist sie eine Zeitung der “kleinen Leute”, die sich in solchen Fällen meist nicht zu helfen wissen?

Überraschenderweise ist mir doch nach langer Bemühung ein Schlag ins Volle gelungen. Ich konnte nach einen Vortrag den Chefredakteur der Wiener Zeitung für meinen  Bankomatfall interessieren, und so kam es zu einem ausführlichen Beitrag in der Wiener Zeitung am 9. Juni 2007.

Einige Tage später erschien auf Seite 1 der “Krone” ohne Hinweis auf einen Anlass ein Beitrag über Bankomatkarten, dass sie sehr sicher seien! ……

__ Unsichere Bankomatkarten. Verweigerte Leserbriefe. Erfolg.

1) ORF News. 2.1.2010 D: Bankkarten ohne Magnetstreifen gefordert Im Kampf gegen den Betrug mit gefälschten Kredit- und EC-Karten hat das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) eine Abschaffung der eingearbeiteten Magnetstreifen gefordert. Nur wenn der Magnetstreifen an den Karten wegfalle, könne das Ausspähen von Kundendaten an Geldautomaten verhindert werden, sagten Vertreter der Behörde der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.

Wer verursachte Brand des Stephansdomes in Wien?

In den letzten Wochen des 2. Weltkrieges zwischen dem 11. u. 13. April 1945 geriet der Stephansdom durch Feuer in Brand, “das *EINHEIMISCHE PLÜNDERER in den der Westfassade gegenüberliegenden Geschäfte gelegt hatten”.

Ein ungewöhnlicher Funkenflug trieb den Funkenflug über das Dach des Stepahnsdom und setzte den eingerüsteten Nordturm in Brand. Die Katastrophe nahm ihren Lauf: Dachstuhl, Pummerin und Riesenorgel wurden ein Raub der Flammen. Dann drang das Feuer in den Dom, zerstörte Chorgestühl und die Chororgel. Wiederaufbau 1952.

Nun – wann wurde uns Österreichern dies sonst mitgeteilt.

In der wissenschaftlich begleiteten Ausstellung “Feuer und Erde” 2007 fand sich in Waidhofen an der Ybbs dieser kurze,   extrem bemerkenswerte Text.Wiedergegeben: Dr. Hans Högl

 

Boulevard: Falsche Daten zur Befragung von Lehrer nicht korrigiert

“Sind die Lehrer Faulpelze” – so lautete am 19. April 2009  eine Schlagzeile in der Boulevard-Zeitung “Österreich”, die wahrlich diesen Namen nicht verdient. Dass der Name nicht geschützt wurde, ist alleine ein arger Fauxpas.

In dem Beitrag werden allgemein Angestellte mit Lehrkräften verglichen. Letztere haben eine

Hochschulausbildung. Ferner lassen sich Arbeitszeiten nicht im Stundenausmaß vergleichen.  Wer spricht davon, dass ein Schauspieler zwei Stunden am Tag arbeítet . Um diese zwei Stunden zu bieten, muss er sich wochenlang vorbereiten. Auch um eine Unterrichtsstunde gut vorzubereiten, ist intensive Vorarbeit nötig. Die Behörden rechnen im Schnitt mindestens mit der gleichen Zeit bzw. das 1 1/2 fache wie die Unterrichtsdauer in der Klasse selbst.

Ein *Lehrer an der Handelsschule wechselte allmählich in den Beruf eines Steuerberaters und stellte einen Vergleich an. Als Steuerberater sitzt er einer einzigen Person gegenüber, die ganz schön Honorare zahlt, als Handelsschullehrer muss er versus 25 Schüler/innen Tierbändiger spielen – und das auch in wirtschaftskundlichen Fächer. Welche intensive Belastung bringt eine Schulstunde mit sich.

Aus diesem Grunde sind solche provokanten, volksverdummenden Äußerungen wie der Titel oben in “Österreich” auf das schärfste zurückzuweisen.

Dr. Hans Högl, Präsident des Forums Medienkultur.

Auch die Zeitung “Heute” schrieb fälschlicherweise: Die Hälfte der Lehrer kommt zum Unterricht zu spät

Unser sehr kurzer Leserbrief wurde nicht abgedruckt. Er lautete:
Falsche Zahlen

Es ist rätselhaft, wie “Heute”  zu ihren Zahlen kommt: Laut der OECD- Lehrerstudie kommen  8 % der Lehrer/innen an den Schulen zu spät, das wäre jede/r 12.

Laut “Heute” vom 19.5.2010, S. 7 ist es jeder Zweite, also die Hälfte.                  Sicherlich: Auch Lehrende sollen Vorbild sein, aber von Diziplinmangel der Schüler ist in “Heute” nichts zu lesen. Warum das?  fragt  Dr. Hans Högl vom Forum Medienkultur
Aber “Heute” wiederholte ihre Phantasiezahlen am 20. Mai 2010 im Beitrag mit dem Titel: Lehrer entrüstet über “Schwänzer-Studie”. “49 Prozent der Pädagogen kommen zu spät zum Unterricht, 58 % lassen Stunden ausfallen, 14 % sind schlecht vorbereitet. Abgesehen davon nennt “Heute” diese Studie schlechthin “Schwänzer-Studie”. Es ging um viele andere Themen.
Im Haupttext wehrt sich eine Sprecherin der AHS-Gewerkschaft dagegen und attackiert die Ministerin Claudia Schmied wegen “völlig falscher Zahlen”, “sie machten tatsächlich nur einen Bruchteil aus”. (NB. Warum wird hier die Ministerin für eine Studie attackiert?)

Die Gratiszeitung “Heute”, wird von Hans Dichands Schwiegertochter Eva herausgegeben.
Kommentar: Selbstverständlich gibt es unter den an Schule Lehrenden auch schwarze Schafe und ich selbst hörte den Ausdruck “Handtaschen-Lehrerinnen”, für solche,  die nach dem Unterricht ehestmöglich verschwinden.

Aber wenn schon Sachverhalte einer seriösen Studie dargestellt werden, dann auch richtig.
Studien werden in Auftrag gegeben und kurioserweise wurde schon festgestellt, dass in den Medien auch bei anderen Meinungsforschungen ganz andere Ergebnisse publiziert werden, als die eigentliche Studie ergab.

So machte eine Publizistikstudierende den Meinungsforscher Dr. Karmasin (Gallupinstitut) auf

völlig andere Zahlen in “News” aufmerksam, als in der ursprünglichen Gallup-Studie gegeben war. Also die Auftraggeber  haben hier freie Hand und die Meinungsforschung wird sich aus Geschäftsgründen hüten, dem zu widersprechen….
Tatsache ist, dass das KRONE- Konkurrenzblatt  “Österreich” auch vor einiger Zeit die Lehrer Faulpelze nannte und von *Frau Minister riesige PR-Aufträge bekam, als die Ministerin die Arbeitszeit der Lehrenden um ein paar Stunden ausdehnen wollte. Auch die Beziehungen der “Krone” und “Heute” und von “Österreich” zu Bundeskanzler Faymann sind sehr eng.

Also hier wird auf dem Rücken einer Minderheit, den Lehrern/innen, Geschäft gemac. Sie sind die Prügelknaben, in “Heute” kam – im Unterschied zu anderen Medien- nicht zum Ausdruck, dass es bei den Schülern auch an Disziplin mangelt.

 
Was tut die EU-kritische Krone mit EU-positiven Leserbriefen?

Schülerexperiment: Sie sandten an die KRONE  EU-negative und EU-positive Leserbriefe. Nur die EU-negativen wurden gedruckt.
Ähnlich erging es mir mit einem maßvollen Leserbrief an die Krone am 4. Mai 2008 um 14:57.  Ich fand ihn nie abgedruckt. Darum sandte ich den

Leserbrief an den Standard am 4.Juli 2008.  Nach dem Kniefall vor der “Krone”

Prof. Dr. Hans Högl, Präsident der “Vereinigung für Medienkultur”.
Auf- und abregen über EU
Über Vieles in der EU kann man sich aufregen, aber regen wir uns auch ab. Sicherlich: Der Euro hat manches teurer gemacht! Aber er ist eine stabile Währung. Und alle Ängste dazu sind verflogen. Arbeitsplätze gingen an Billiglohnländer wie China und Indien verloren.  Ich wünsche mir eine EU mit mehr Sinn für Soziales.

Dass die deutsche Bundeskanzlerin Merkel nun europaweit Steuerinseln bekämpft,  hat niemand erwartet.  Und es ist Österreich, das blockiert und die Namen der feinen Herren nicht nennt.
Der EU-Reformvertrag hat das Europaparlament aufgewertet! Zum österreichischen Parlament fallen mir auch einige Schwächen ein… Warum uns über die EU der Genmais beschert wird, frage ich mich auch.
Aber eine Diktatur ist die EU nicht.  Das wünsche ich niemand. Das Wunder nach dem 2. Weltkrieg war die Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich. Seit den Söhnen Karls des Großen, also seit mehr als 1000 Jahren gab es immer wieder Krieg  um Elsass-Lothringen. 50 Millionen Tote ließen nach 1945 die Europäer vernünftig werden.
Die Staatsmänner   Maurice Schumann, De Gaspari und Konrad Adenauer trugen  dazu bei, dass dieses Europa entstand,  und wir haben ein halbes Jahrhundert Frieden und Wohlstand. Dagegen verblassen alle Nachteile.

Und austreten aus der EU wollen wir doch auch nicht. Und es war der Österreicher Coudenhove-Kalergi, der schon 1924 für Paneuropa eintrat und von Hitler verachtet wurde.

 

Chefredaktion verweigert Leserbrief zu verdeckter Werbung !

Im Namen des Forums Medienkultur äußerte ich kürzlich den Verdacht, dass eine längere Information  eines bekannten Printmediums eine versteckte Werbung für das Produkt Becel  sei. Becel senke angeblich das Cholesterin. Von Ärzteseite wird privat und in kleinem Kreis davon gesprochen, dass dieses Industrieprodukt völlig wertlos sei.
Nun – ich äußere in einem Leserbrief den Verdacht an die Zeitung, das sei eine versteckte Werbung. Die Zeitung weist aufs entschiedenste meinen Leserbrief zurück . Darauf ich: Die Zeitung solle meinen Leserbrief und deren Entgegnung bringen. Dem wird nicht entsprochen. Darauf ich: Ich werde diesen Briefwechsel  auf die Webseite www.medienkultur.at/ Nicht publizierte Leserbriefe stellen. Daraufhin die Antwort des für Leserbriefe zuständigen Redakteurs. Da müsse er mit dem Chefredakteur sprechen. Darauf die Antwort: Das Forum Medienkultur riskiere  einen Presseprozess. Tatsache ist: Verdeckte Werbung ist in Österreich strafbar. Aber selbst Qualitätszeitung lassen sich dazu verleiten, bestätigte mir eine erfahrene Journalistin. Selbst eine Kirchenzeitung spielt da mit.    Interessant ist: Die nicht genannte Chefredaktion nimmt teil an der Initiative Qualität im Journalismus. (Dr. Hans Högl)

 

Grandioser indischer Film unbeachtet:  Jodha Akbar. Kurier-Kritik

Diesen indischen Film sah ich beim internationalen Festival in Kalkutta im Februar. Die Massen an Studierenden drängten sich, diesen zu sehen. Herr Schlichtmann, unser Reiseführer empfahl uns ebenfalls diesen Film mit Kriegsszenen, Elefantenkämpfen und prächtigen Kleidern. Filmisch besser als Hollywood-Schinken. Und mir war alles andere als fad!

Umso erstaunter war ich, dass dieser Film nur 14 Tag in der Millenium City lief und keinen Zuspruch erhielt. Manchmal waren keine Besucher da.

Ich fand eine “Kurier-Besprechung” mit dem blöden Titel: Zweieinhalb Stunden  bis zum ersten Kuss. (Kritik von S. Lintl). Der Film bekam immerhin von fünf Punkten 4 Gutpunkte. Aber so negativ war die Kritik wieder auch nicht. So ist zwar von den 4 Stunden Dauer die Rede, aber auch von der “betörend schönen Hindu-Prinzessin Jodha. Und sie und Mogul Akbar finden zueinander – entgegen allen Hindernissen.

Filminhalt Im 16. Jahrhundert herrscht der muslimische Großmogul Akbar über Indien. Um seine Beziehung zum Volk der Rajputen zu stärken, heiratet er die hinduistische Prinzessin Jodhaa. Aus dem politischen Bündnis zweier Kulturen und Religionen wird eine tiefe Liebe, die keine Grenzen kennt…ndischer Film – keine Beachtung

 

Enthüllte Medientabus zum Privatleben von Bruno Kreisky: Manipulation mit Gesundheitsgutachten

Kreisky liebte seine Frau Vera, sie aber fiel sehr oft in Depression. Kreisky rief sie immer wieder an, selbst bei seinem vollen Terminkalender. Einige Journalisten wussten von Kreisky, dass er eine „Affäre” mit einer 13 Jahre jüngeren Schauspielerin der Josefstadt hatte, mit Senta Wengraf, aber sie schrieben kein Sterbenswörtchen darüber. (Profil, 2010-01-17, p. 34) Auch in New York hatte er eine „Vertraute”, Kitty Carlisle Hart.
Das Privatleben Kreiskys war für die österreichischen Journalisten ein Tabu.
Der Gesundheitszustand von Kreisky dürfte 1983 schlechter gewesen sein, als bisher angenommen. Es gab eine Reihe von Operationen usw. Vor der Wahl 1983 machte die ÖVP seinen Gesundheitszustand zum Thema. 

Kreisky beauftragte daraufhin ein namhaftes Konsilium von Ärzten, um *„ihn zu untersuchen und den* Befund schonungslos zu veröffentlichen”. (p. 34).   Darin wird er angewiesen, sich wegen der Herz-Kreislauf-Situation nicht einer übermäßigen Belastung auszusetzen, die ihn erhöht gefährdet.
Das war nicht der Freibrief, den Kreisky wollte, er zwang daher die Ärzte zu einem neuen Befund.  

Im neuen Befund heißt es, er sei in seiner „psychischen und phyischen Leistungsfähigkeit nicht eingeschränkt.Profil bekam von den Retuschen Wind und berichtete darüber. Da veranlasste Kreisky die Ärzte zu einem Leserbrief, in dem sie das Umschreiben des Gutachtens bestreiten.” 

Die furchtlose Richterin Irmgard Griss u. die „Heldin der Zivilcourage“: eine junge Türkin. Lob für die „Krone“!

H a n s   Högl

Die Negativspirale in Medien wurde zuletzt ein paar Mal durchbrochen: Da fand der Hypo-Bericht vom Team mit Irmgard Griss, der ehemaligen Präsidentin des Obersten Gerichtshofes, sehr große und breiteste Anerkennung. Ja, selbst der Bundespräsident, bedankte sich brieflich.
Für mich war auch das Fernseh-Interview mit Armin Wolf in der ZIB 2 sehr wertvoll. Wer erkannte nicht in dieser ehemaligen Präsidentin des Obersten Gerichtshofes in Wien eine blitzgescheite und verantwortungsbewusste Frau?! Ein Trost nach so viel Unfähigkeit von diversen Spitzen-Versagern im Hypo-Adria-Skandal.
Und in einem Radio-Interview wurde berichtet, dass Frau Dr. Griss dies alles ehrenamtlich, also ohne Bezahlung, um unabhängig zu sein, zur großen Zufriedenheit erledigt hat und eine Verpflichtung darin sieht, die Sachverhalte juristisch möglichst klar darzulegen. Das war auch ihr Anliegen als Richterin, sodass die Betroffenen auch wirklich den Spruch des Gerichtes verstehen und akzeptieren konnten.
Ja, und dann galt in dieser Woche großes Lob einer mutigen, jungen Türkin aus Gelnhausen (Deutschland) – und dies in der sonst recht ausländer-kritischen „Krone“. Die 23-jährige Studentin Tugce Albayrak wurde brutal zusammengeschlagen und starb, als sie zwei Freundinnen zu Hilfe kam. Sie hatten Freitagnacht einen ausgelassenen Mädels-Abend. Die Krone schrieb: Die Eltern sind „Einwanderer aus der Türkei, arbeiten hart dafür, dass es ihre Kinder einmal besser haben werden. Deutsch und Ethik hat Tugce studiert. Sie wollte Lehrerin werden.“
Die Sonntagsbeilage der „Krone“ vom 7. Dez. 2014 hatte einen Umfang von drei vollen Seiten. Mit dem Titel in großen Lettern: „Tragische Heldin der Zivilcourage“.
Keine Medienberichte zum Tod von Dr. Werner Steinhauser:
Dr. Werner Steinhauser war ein engagierter aufrechter Mensch, der sein Leben weitgehend der Sozialarbeit gewidmet hat. Als Direktor einer Akademie für Sozialarbeit stand er nicht sosehr im Vordergrund, dass von seinem Tod die Medien berichteten. Das holen wir nun dankend nach.