Archiv für den Monat: März 2015

Ukraine-Konflikt und verantwortungslose Medien

Udo Bachmair

Russische und westliche Kriegsrhetorik verschärft den Ukraine-Konflikt weiter. Dieser wird zusätzlich angeheizt durch Medienpropaganda auf beiden Seiten. Während Medien im Einflußbereich Brüssels und Washingtons ausschließlich Russland Propaganda unterstellen, zeigen sie sich selbst davon überzeugt, korrekt zu berichten. In der Realität jedoch lassen die meisten westlichen Medien seriöse differenzierte Berichterstattung allerdings weiterhin vermissen. Sie segeln bewußt oder unbewußt auf einer einseitigen antirussischen Propagandawelle, jenseits journalistischer Ethik und Verantwortung. Dieses Thema hat nun auch der renommierte grüne Politiker Univ.Prof.  ALEXANDER VAN DER BELLEN aufgegriffen. Angefragt auf „Nachgehakt“, wie er den Umgang Europas mit Russland sieht, befindet er:

„Ich glaube, wenn ich mich öffentlich dazu geäußert hätte, wäre ich als Putin-Versteher diffamiert worden. Ich finde es skandalös, wie nahezu die gesamte europäische Presse, Österreich ist da keine Ausnahme, nicht einmal versucht russische Positionen zu verstehen.“

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Tote durch Flugzeugkatastrophe und Atomwaffengefahr

Hans  H ö g l

Die  Tat des Ko-Piloten,  149  unschuldige Menschen mit dem Flugzeug auf die französischen Alpen zu stürzen und mit in den Tod zu nehmen, übersteigt jede Vorstellungskraft.  Es erschüttert einen bis ins Mark,  warum auch immer das getan wurde.  Es ist gut, dass der volle Name des Mörders wenigstens  in einer Reihe von Medien nicht genannt wird.  Wozu auch! Sollen Leute dieser Sorte ermutigt werden, solcherart  weltweit bekannt zu werden? 

Aber wie groß ist eigentlich der Wahnsinn, dass die Menschheit Atomwaffen besitztWeh`uns, sollten die Kontrollmechanismen  irgendwo wirklich versagen!  Barack Obama erhielt den Nobelpreis für seine Äußerung, alle Atomwaffen sollen abgeschafft werden.

Die in Geschäftsbelangen zuverlässige Neue Zürcher schrieb am 18. März 2015 auf S. 13: Der US-Kongress hat für 2015 das gewaltige  Militärbudget von 590 Mrd. US-$  bewilligt. Und die Militärausgaben sind  für die Dekade von 2016 bis 2015 geplant:  6,5  Billionen US-$.

„Barack Obama als einziger Kunde“ – Titel in der Neuen Zürcher 

Die Rüstungsfirma Lockheed Martin erhielt 2014 den Zuschlag für die Entwicklung des Kampfflugzeuges F-35, es ist „das teuerste Rüstungsprojekt aller   Zeiten“ : Um die 3.000 Flugzeuge sollen für die beträchtliche Summe von 1,5  Billionen US- $  produziert werden. Die amerikanischen Rüstungskonzerne wie Lockeed und Boing und Northrop Grumman ( diese erzeugt Tarnkappenbomber) haben fast nur einen einzigen Auftraggeber: Die US-Regierung.

Und die Neue Zürcher fasst zusammen: Die Militärdoktrin der USA hat sich auch unter Barack Obama nicht geändert, er setzte aber mehr als bisher auf internationale Kooperation. Zurück zu unserer  Hauptaussage:  Was würde passieren, wenn in irgendeinem Land mit Atombomben die menschlichen Sicherungen durchbrennen? Wer mag sich das vorzustellen?

 

Tipp: „Leviathan“. Russischer Film

Hans H ö g l

Was kann der Einzelne ausrichten, wenn er einer herzlosen Behörde gegenübersteht? Kolia  lebt als einfacher Automechaniker im rauen Norden Russlands,  an der stürmischen Küste in einem Dorf bei  Murmansk.  Mit seiner Frau bewirtschaftet er einen Flecken Land,  das seit Generationen im Besitz seiner Familie ist. Der durchtriebene, feiste Bürgermeister, versucht mit verdrehter Rechtssprechung das Ehepaar zu vertreiben.  Auch die orthodoxe Kirche ist darin verwickelt.  Das Buch Hiob habe den russischen  Ausnahme-Regisseur A. Swjaginzew inspiriert.

Ich empfehle den erschütternden, unvergesslichen  Film. Es ist keine leichte Kost.   Die russische Regierung hat jetzt keine Freude mit dem in Cannes preisgekrönten Film,  obwohl sie ihn finanzierte; denn der Film lässt auch  Züge russischen Alltagslebens erahnen.  Und am stürmischen Strand liegt das monströse Skelett eines Walfisches. Ein Symbol.

 

 

Islam unter Generalverdacht

Feindbild Islam von Medien und Politik neu belebt

Udo Bachmair

( veröffentlicht in der soeben erschienenen Ausgabe der Zeitschrift „International“ )

Was Europa braucht, sind aufgeklärte, informierte und dialogbereite Menschen. Was Europa nicht braucht, sind Hetzer gegen Gläubige einer Weltreligion“. Eindringliche Worte des evangelischen Superintendenten Hansjörg Lein im Vorfeld der ersten Wiener Pegida-Demonstration im Februar in Wien. Der Appell Leins ist bisher weithin ungehört geblieben. Zu stark ist die Meinungsführerschaft jener Medien und politischen Akteure, in deren Interesse Szenerien angeblich zunehmender islamistischer Bedrohung liegen.

Befeuert wird die antiislamische Stimmungsmache vor allem von Boulevardmedien. Islam unter Generalverdacht weiterlesen

Umweltlob für Textilprodukte

Good News oder besser konstruktive Nachrichten  sind meist versteckt, so z.B.  ganz rechts in einem Einspalter auf Seite 19 in der Tageszeitung DIE PRESSE am 21. März 2015.   Da wird berichtet, dass Greenpeace Textilfirmen lobt; denn mehrere haben bereits Maßnahmen gesetzt, ihre Produkte zu entgiften, also gefährliche Schadstoffe, Weichmacher oder polyfluorierte Chemikalien (PFC). Oder sie haben Abwasserdaten veröffentlicht. Im Einzelnen werden gelobt  H&M, Zara und auch Sportartikelhersteller. In den letzten Zeilen klingt es hart:  Da weist Greenpeace darauf hin, dass China – der größte Textilerzeuger – seine Trinkwasserreserven in Großstädten ernsthaft verschmutzt.

Alternativer Medienstammtisch

mit Udo Bachmair
Präsident der Vereinigung für Medienkultur, langjähriger ORF-Redakteur und -Moderator

Donnerstag, 9. April 2015
18.30 Uhr, Café Rathaus (Extrazimmer)
Landesgerichtsstraße 5, 1080 Wien
(direkt bei U2 Station Rathaus)

Offene Diskussion, Vernetzung, Ideen sammeln

Denkanstöße und Inputs zu…

  • Quo vadis, öffentlich-rechtlicher Rundfunk (ORF & Ö1)?
  • Die Verantwortung der Medien für den Frieden
  • Kooperation statt Individualismus
  • Alternative Medien & kritische JournalistInnen vereinigt euch!

Über welchen Artikel in den österreichischen Konzernmedien habt ihr euch in den letzten Tagen und Wochen ganz besonders aufgeregt? Nehmt eure „Schmankerl“ mit und wir regen uns zusammen darüber auf… 😉

Eine gemeinsame Veranstaltung von:

Alerta Media * Unsere Zeitung * Vereinigung für Medienkultur

NATO der Lügenpropaganda überführt

Udo Bachmair

Westliche Medien haben NATO-Kriegspropaganda übernommen

Im Falle des US-Angriffskriegs gegen den Irak hat NATO-Kriegspropaganda mit entsprechender „Begleitmusik“ militärische Aggression gegen einen souveränen Staat vorbereitet und gerechtfertigt. Wie sich herausstellte: Mit Propagandalügen, bereitwillig verbreitet von westlichen Medien.

In der Causa Ukraine hat sich Ähnliches wiederholt. Wie der deutsche Nachrichtensender ntv aufdeckt, hat die westliche Militärallianz seit Monaten Politik und Medien mit dramatisierten antirussischen Darstellungen zur Lage in der Ostukraine „versorgt“. Damit ist weiter Öl ins Feuer des ohnehin gefährlichen Ukraine-Konflikts gegossen worden. Medien haben angesichts schmerzlichen Mangels an Ethik und Verantwortungsgefühl weiter an Glaubwürdigkeit eingebüßt.

Im Folgenden exklusiv der ntv-Bericht , den sich heimische Mainstream-Medien nicht zu veröffentlichen wagen:

Propaganda aus Brüssel?

Von Christoph Herwartz

Laut einem Medienbericht trickst die Nato bei ihren öffentlichen Einschätzungen zur Ukraine-Krise. Russland könnte weniger massiv an diesem Krieg beteiligt sein, als es bislang den Anschein hat. Die Bundesregierung ist angeblich fassungslos. NATO der Lügenpropaganda überführt weiterlesen

Medien zur Ukraine : Stopp der Einseitigkeit !

Udo Bachmair
Die westliche Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt ist vielfach weiterhin geprägt  von antirussischer Einseitigkeit. Während sie die Position Moskaus und der ostukrainischen Separtisten ausschließlich als Propaganda erkennen will, wähnt sie sich selbst als unbeeinflußt und faktengerecht.
Eine Selbsteinschätzung dieser Art liefert heute im STANDARD ausgerechnet Hans Rauscher. Er sieht sich als Vertreter eines „prüfenden, einordnenden Journalismus“, die verhassten „Putinversteher“ hingegen betreiben „gezielte Desinformation“. Dabei beteuert der Autor, sich von „Transantlantischen Thinktanks nicht vereinnahmen zu lassen…“

Wem nützt der Mord an Boris Nemcov ?

Cui Bono ?

Udo Bachmair

Für westliche Medien, die Russland und Putin als Feindbild verinnerlicht haben, ist die Antwort klar: Der russische Despot steht hinter dem Mord. Er hat den Auftragsmord angeordnet.

Andere Motive für dieses widerwärtige Attentat werden entweder ausgeblendet oder als russische Propaganda abgetan. Ganz im Stil von Schwarzweißmalerei leider auch heimischer Qualitätsmedien. Jüngst auffällig vor allem so manche „Analysen“ in ZIB-Sendungen. Es können einfach nur Hintermänner Putins gewesen sein, die den Kremlkritiker ausgeschaltet haben. Ein Bild, das beharrlich vermittelt wird.

Stellt man jedoch die Frage „Cui Bono ?, stellt sich die Causa etwas anders dar. Kann es Putins tatsächlich nützen, indirekt des Mordes an einem Oppositionellen geziehen zu werden und damit Regimegegnern neuen Auftrieb zu verleihen ? Kaum, sind Russlandexperten überzeugt. Es sind daher auch andere Hintergründe der Ermordung Nemcovs ernstzunehmen. Wem nützt der Mord an Boris Nemcov ? weiterlesen