Archiv für den Monat: November 2015

Gerüchte zu Flüchtlingen. Faktencheck in Kleiner Zeitung

Hans H ö g l

Es ist wirklich im Sinne der Bürger und Bürgerinnen, wenn die Kleine Zeitung am 31.10  Gerüchte über Flüchtlinge aufgreift und einen fairen Faktencheck durchführt. Aus Platzgründen geben wir  nur einige wieder. Die Kleine Zeitung: „Gewalt, Kontrollmängel und Undank: Hochkonjunktur haben Gerüchte über Missstände in Spielfeld und Vorwürfe gegenüber Flüchtlingen. Wir liefern die Tatsachen dazu.“

Das Gerücht: „Die Flüchtlinge ziehen durch die Ortschaften, plündern und vergewaltigen.“ „Nein“, sagt die Polizei. Es gibt diesbezüglich keine Anzeigen. Geklärt wurde eine vermeintliche Plünderung: Flüchtlinge haben auf der Terrasse eines gesperrten Lokals die Kühlschrankkabel aus Steckdosen gezogen – sie wollten dort ihre Handys aufladen. „Ärgerlich für den Besitzer“, aber laut Polizeiauskunft keine Sachbeschädigung.

Einheimische sind von den Transitflüchtlingen bedroht worden, manche gar verletzt.“ „Das war nicht der Fall“, betont Oberst Joachim Huber von der Landespolizeidirektion.„In den Transitunterkünften an der Grenze gibt es Ärger.“ Regelmäßig geraten Syrer und Afghanen aneinander. Mitunter sind Afrikaner dabei. Bei Konflikten müssen Militärpolizisten und Polizisten der Einsatzeinheit eingreifen und Personen auch in Handschellen aus dem Transitbereich führen. Ein Beamter wurde am Donnerstag bei einer Rauferei in Spielfeld verletzt.Flüchtlinge befolgen die Anweisungen der Polizei nicht.“ Mit syrischen Familien gäbe es kaum Probleme. Mit manchen Afghanen und Afrikanern habe man es schwerer, versichern die Einsatzkräfte in Spielfeld.

„Diese Männer ignorieren weibliche Einsatzkräfte.“ Faktum ist, dass Personen kulturell bedingt bei Anweisungen von Polizistinnen anders reagieren als bei Polizisten, bestätigt Oberst Huber. In Radkersburg hat ein Flüchtling einer Polizistin ins Gesicht gespuckt, als sie ihn aufgefordert hatte, in den Bus einzusteigen. Flüchtlinge lassen sich von Frauen nicht behandeln. Steiermarks Sanitätsdirektor Odo Feenstra wurden solche Einzelfälle berichtet, bei seinen Visiten in Unterpremstätten usw. „habe ich das aber nicht erlebt.“„Die Flüchtlinge in Spielfeld sind fordernder und provokanter als jene von Nickelsdorf.“ Die Polizei sieht das auch so. Das habe „wohl auch damit zu tun, dass die Temperaturen gesunken sind; dass die topografische Situation in Spielfeld eine andere ist – und der Druck, rasch nach Deutschland zu gelangen, immer größer wird.“