Archiv für den Monat: März 2017

Ohne Hoffnung keine Zukunft

Gastbeitrag aus Zeitschrift „Publik Forum“

 Der aktuellen Resignation zum Trotz: Menschen stehen immer wieder auf. Sie verändern, streiten und leben für eine gerechtere Zukunft. Was treibt sie an, was ist das Geheimnis ihrer Hoffnung? ….

Die guten Nachrichten werden gerne übersehen oder von den Medien nicht weitergegeben. Dabei gibt es weltweit viele positive Entwicklungen. Es ist schon paradox: Da kommen Menschen aus Syrien, Somalia und dem Irak nach Deutschland, mit nichts als der Hoffnung im Gepäck, dem Krieg zu entfliehen und in Europa ein besseres Leben zu finden. Und dann treffen sie im reichen Deutschland Menschen, die oft wenig Hoffnung haben.

»Zukunft wird als Problem wahrgenommen«, erläutert der Schweizer Zukunftsexperte Andreas M. Walker. »Die meisten Menschen glauben, dass wir in der bestmöglichen aller Zeiten leben. Also wird viel investiert in die Stabilität der Gegenwart, damit alles so bleibt, wie es ist.« »German Angst« regiert offensichtlich das Land, nicht der Wunsch, etwas zu verändern und die Zukunft zu gestalten. Dieser hier etwas gekürzte Text stammt von der Webseite https://www.publik-forum.de/Politik-Gesellschaft/ohne-hoffnung-keine-zukunft-2?idw=20169908# 

Initiativen und Engagement junger Leute. Was hast Du getan, als die Welt noch zu retten war?

Hans H ö g l

Wir greifen  im Blog  eine Medien-Lücke auf: eine  inspirierend-ermutigende  Initiative, die Helmut Gruber gestern in der Initiative Zivilgesellschaft vorstellte. Helmut Gruber leitet ein Projekt, das Menschen im gesellschaftlichen Engagement fördert. Er hat Erfahrung in NGOs und in der Sozialarbeit. Mit patron4change werden Changemakern Umsetzungs-Chancen geboten. Helmut kennt junge Leute mit interessanten Ideen,  aber ihnen fehlen Ansprechpersonen und Ressourcen für die Realisierung.  Es geht um Impact-Investment und nicht darum,  karitativ zu helfen. Näheres ist zu finden unter Patron4change.

Auf der Webseite  www.whatchado.com stellen sich Jungunternehmer und Changemakers mit ihren Projekten in Videos persönlich kurz vor und wie sie Projekte realisierten. Der Hintergrund: Für unzählige junge Leute ist es schwierig, in  der Arbeitswelt Fuß zu fassen oder selbst wirtschaftlich initiativ zu werden.  In einigen Ländern der EU sind dies erschreckend viele jugendliche Arbeitslose –  so in Italien, Spanien, Frankreich. Aber auch  in Österreich ist das Problem virulent, obgleich wenig beachtet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kriminalitätsstatistik alarmierend ?

Udo Bachmair

Die Kriminalstatistik sorgt alljährlich für Aufregung und eigenwillige Interpretationen. So auch nach der Bekanntgabe der Zahlen für 2016 durch Innenminister Sobotka. Vor allem Boulevardmedien erwecken den Eindruck einer immer weiter explodierenden Kriminalität. „Alarmierende Kriminalstatistik“ titelt etwa die „KRONE“. Damit werden neue Ängste geschürt, die den Rechtspopulisten  weiter in die Hände arbeiten.

Bei näherer Betrachtung wird klar: Die Zahlen verfälschen das Bild, wie der renommierte Kriminalsoziologe Arno Pilgram belegt. In der „ZIB24“ des ORF erklärte er, dass die jüngste Statistik sogar ein Grund zum Jubeln sei. Die Zahl der Anzeigen habe sich zwar im Vergleich zu 2015 erhöht, in einem Zeitraum von 10 Jahren sei sie jedoch um 9,6 Prozent gesunken(!).

Angesichts dieser Zahlen erscheint die Angst vor Asylwerbern, der Hauptzielgruppe der Hetze des Boulevards, ziemlich unbegründet. Fast 61 Prozent der Angezeigten sind Österreicher. Bei den 39 Prozent der „fremden“ Angezeigten führen Rumänen, Deutsche und Serben die Statistik an..

Presseförderung neu stärkt den Boulevard

Udo Bachmair

Verzerrung der Medienlandschaft

Unter diesem Titel ist in der „Presse am Sonntag“ meine Kurzanalyse zum Thema erschienen :

Auf den ersten Blick klingt es ja ganz gut, wenn Medienminister Drozda eine neue Presseförderung verspricht, mit der journalistische Arbeitsplätze und nicht mehr nur der Vertrieb gefördert werden soll. Das bedeutet aber, dass künftig auch auflagenstarke und profitträchtige Boulevard- und Gratismedien tief in den Fördertopf greifen dürfen, die bisher ohnehin bereits in den Genuss öffentlicher Gelder gekommen sind.

Damit werden ausgerechnet von einem sozialdemokratischen Minister umstrittene Blätter zusätzlich finanziell unterstützt, die mit Hetze gegen Asylwerber und andere Minderheiten, mit Schüren von Ängsten durch maßlose Übertreibungen, mit plakativer Schwarz-Weiß-Malerei etc. rechtspopulistischen Tendenzen Vorschub leisten. Damit verbunden ist eine weitere Verzerrung der österreichischen Medienlandschaft zu Ungunsten des Qualitätsjournalismus.

Genügt es denn nicht , dass vor allem aus dem Bereich der Stadt Wien bisher eine Unmenge an Inseratengeldern an den Boulevard geflossen ist ? SPÖ-Hoffnungsträger Kanzler Kern hatte angekündigt, sich das näher anzuschauen. Er sollte sich nun überlegen, ob es sinnvoll ist, dass florierende Gratiszeitungen jetzt auch noch mit (zusätzlichen) Steuergeldern gemästet werden.

 

Von Bukarest ins Donaudelta: Rumänien ist anders

Reiseberichte stimulieren oft für Reisen - kommerziell verzweckt für Agenturen, aber es gibt lobenswerte Ausnahmen: so Sendungen wie "Ambiente" in Ö 1 (Radio) und in 3-sat. Diese Reportage  über eine selbstorganisierte Fahrt berichtet Ungewöhnliches von einem Land, wovon kaum berichtet wird: von Rumänien. Im völkerverbindenden Sinn lohnt es, Näheres darüber ´zu erfahren. Wie kürzlich bekannt wurde,  kämpft ein mutige Rumänin gegen korrupte Politiker.  Es ist für uns Europäer wichtig, dieses Land kennenzulernen. Darum hat dieser Text für unser Publikum "Medien-Kultur". 
Hans H ö  g l – Reportage
Ich bin im Minibus – verlasse die Hauptstadt und bin unterwegs zum Donaudelta. Es ist eine lange Fahrt durch die  weite Ebene.  Meine  Gedanken schweifen zurück nach Bukarest.  Mir fällt ein Slogan ein: „Rumänien ist  anders“. Diese Land ist vielschichtig.  Junge Leute hantieren in der Zweimillionenstadt  an den gleichen Smartphones  und bewegen sich mit gleichen bunten,  leichten Schuhen und schlürfen den coffee-to-go  wie bei uns.
Es wurden in Bukarest immense Konsumtempel errichtet, die Holzgerüste bei der Renovierung  orthodoxer Kirchen sind seltsam. Riesige Reklame  an vielstöckigen Häusern.  Großfirmen schlagen zu. Auch deutsche und österreichische Unternehmen sind präsent.
Mit dem Galeristen  Hans Knoll  war ich in Bukarest. Er ist ein Ostpionier: Schon ein halbes Jahr vor der Wende 1989 eröffnete er ein Kunstgalerie in Budapest. Die Kollegen schüttelten den Kopf, jetzt  beneiden sie ihn.   Er besucht  mit einer Gruppe die Art Safari. Pavilionul de Arta Bucuresti   und  einzelne Ateliers. Und ich war mit von Partie.

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Protestaufruf Kulturschaffender gegen Baumonster

Der Stadt Wien droht der Verlust des UNESCO-Weltkulturerbes. Warum? Wegen des geplanten Hochhauses beim Eislaufverein am Heumarkt. Dieses Projekt droht das Stadtbild empfindlich zu beeinträchtigen. Wird es tatsächlich realisiert, drohen weitere Baumonster.   
Daher rufen Kunst- und Kulturschaffende zu einer Demonstration gegen das Hochhausprojekt „Heumarkt“ auf. 
Wann? Am 11.3. von 15 – 17 in der Nähe des Konzerthauses (genauer: Beethovenplatz gegenüber Eislaufverein und Konzerthaus).  
Kontakt: Herbert Rasinger, Obmann des Vereins Initiative Stadtbildschutz, www.stadtbildschutz.at, mobil: 0664 / 419 75 73

ORF- Proporzinformation wie vor 1964?

Hans Högl.  Kommentar

Geradezu  überfallsartig,  in Missachtung des Redakteursstatuts, plant die ORF-Spitze ( in Einklang mit nervöser Politik) eine neue  Leitungsebene einzuführen. Und das, wo doch sosehr gespart werden soll!  Um dies zu vernebeln, damit sich viele nicht auskennen, wird diese Z u s a t z-Ebene „Channel Manager“ genannt.  „Channel“  ist nichts anderes als Kommunikations“kanal“, also ORF 1, ORF 2, Ö1, Ö3 usw.

Bisher reichten für die Hierarchie, die Struktur,  auch die Programmdirektoren. Darum der Protest der Redaktionsversammlung. Die ORF-Information war bisher bemüht, einigermaßen ausgeglichen zu berichten, wenngleich das Publikum zurecht immer wieder auch Einseitigkeiten feststellen kann.  Nun:  als Channel-Manager sind Proporzvertreter vorgesehen: Roland Brunnhofer mit SPÖ-Nähe und Lisa Totzauer, dem ÖVP- Lager zugerechnet. Die steirische Kleine Zeitung nennt dies sehr klar und deutet eine Befürchtung an – nämlich eine  Proporzbesetzung wie vor dem ORF-Volksbegehren 1964. Aber das Rad der Geschichte lässt sich nicht zurückdrehen.