Archiv für den Monat: April 2020

Corona-Krise auch eine Krise der Medienfreiheit

In der Corona-Krise ist regierungskritischer Journalismus als einer der Grundwerte rechtsstaatlicher Demokratie mehr oder weniger verschwunden. Verstärkt auch im ORF, der mit der ZIB 1 besondere Regierungsnähe zelebriert.

Udo Bachmair

„Sie werden sich noch wundern, was alles möglich ist“– diese legendäre Aussage von FPÖ-Chef Norbert Hofer hat die Realität mittlerweile übertroffen. So ist es möglich geworden, dass ein machtbewusster Regierungschef Sorgen und Bedenken von Verfassungsexperten rund um die Aushöhlung von Grundrechten als unwichtig abtut. So ist es möglich geworden, dass sich auch in Österreich kritischer Journalismus weitgehend abgemeldet hat. Kanzlerhuldigungen in Boulevardblättern, vor allem aber die reichweitenstärkste ORF-Sendung ZIB 1 führen dies täglich deutlich vor Augen.

Kanzler Kurz inszeniert sich perfekt. Besonders mit Hilfe und Unterstützung der ZIB 1, auf die der Medienvertraute des Kanzlers, Fleischmann, offenbar großen Einfluss ausübt. Ein nicht unwesentlicher Teil der Message-Control-Auflagen des Regierungschefs. Der Vergleich der ZIB 1 mit der ZIB 2 oder den hervorragenden Ö1-Journalen macht allerdings sicher. Dort kommen auch Experten mit unterschiedlichen Meinungen zur Corona-Krise zu Wort und vereinzelt auch OppositionspolitikerInnen.

Laut kritischen Medienbeobachtern ist die ZIB 1 zum „reinen Regierungssprachrohr“ verkommen. Auch diesbezüglich erscheint „Medienfreiheit in Quarantäne“, der Titel des jüngsten Standard-Kommentars von Peter Siebenhaar, durchaus zutreffend. So schreibt der Präsident der Auslandspresse in Wien unter anderem :

„Die Corona-Krise ist auch eine Krise der Medienfreiheit. Nicht nur die mit dem gefährlichen Virus Infizierten befinden sich auf Weisung des Staates in Quarantäne, sondern auch die Medien. Ihre Möglichkeiten zu kritischen Recherchen werden im Zeitalter der Pandemie eingeschränkt. Die Mächtigen halten die Medien zunehmend auf Distanz.“

In Ungarn hat Präsident Orban ein Gesetz durchgepeitscht, das die Medienfreiheit offenbar auf Dauer ausgehebelt hat. Journalisten können demnach eingesperrt werden, wenn sie regierungskritsiche Informationen verbreiten. Peter Siebenhaar dazu:

„Es ist unverständlich und schädlich, dass die österreichische Regierung nicht den Mut aufgebracht hat, dagegen öffentlich zu protestieren“.

Andere EU-Länder hingegen haben sich klar gegen die demokratiefeindlichen Entwicklungen in Ungarn geäußert, wie Deutschland, Schweden oder Spanien. Und Österreich ? Auch die traditionell grundrechtsbewussten Grünen haben sich auch in dieser Frage nicht zu einer Distanzierung vom türkisen Koalitionspartner durchringen können..

Corona-Krise – ein abgekartetes Spiel, eine Verschwörung?

Hans Högl

Die Corona-Krise erweckt Misstrauen, bis hin zur Behauptung – sie wäre ein „abgekartetes Spiel“, also Inszenierung von wem auch immer – so sehen es Einzelne (wieviele?) aus Alternativkreisen, mit dem Anspruch, es besser zu wissen. Es gibt auf YouTube Interviews, die alles in Frage stellen. Zu wenig bewusst ist, dass auf YouTube alles – ob richtig oder falsch, veröffentlicht wird. Es gibt keine sachliche Kontrolle.

Eine Antwort aus Spitalskreisen widerlegt die Vermutung des abgekarteten Spiels in der Corona-„Krise“: Sie ist eine tod-ernste Angelegenheit.

“ Keiner meiner Kollegen – und ich natürlich auch nicht – und niemand vom Pflegepersonal kann sich erinnern, dass in den letzten 30 oder 40 Jahren folgende Zustände herrschten, nämlich dass:

 – ganze Kliniken u. Intensivstationen mit Patienten mit der gleichen Diagnose gefüllt sind;
 – 25% bis 30% der Pflegenden und der Ärzte genau jene Krankheit erwerben, die ihre Patienten haben;
– zu wenig Beatmungsgeräte zur Verfügung standen;

–   eine Selektion von Patienten durchzuführen war, nicht aus medizinischen Gründen, sondern weil wegen der schieren Anzahl an Patienten das entsprechende Material fehlte;
–   alle schwerer erkrankten Patienten ein uniformes Krankheitsbild aufwiesen;
–   die Todesart jener, die auf Intensivstationen verstorben sind, bei allen dieselbe ist;
–   Medikamente und medizinisches Material auszugehen drohen.

Darum ist klar: dass es sich um einen gefährlichen Virus handelt, der dieser Pandemie zugrunde liegt. Die Behauptungen, eine «Influenza» sei genau gleich gefährlich und koste jedes Jahr gleich viele Opfer, ist falsch, und es ist aus der Luft gegriffen, man wisse nicht, wer «an» und wer «wegen» COVID-19 sterbe.  

Tele-Gymnastik. Medientipp

Hans Högl

Das Bayerische Fernsehen bringt während der Woche anschaulich und brauchbar Tele-Gymnastik für Jung und Alt.

Dauer 15 Minuten. Je ab 8:20 und ab 9:30.

Die Angebote sind unterschiedlich z.B.Gesunder Rücken, Happy Balance, Entspannungstraining, Fit auch ohne Sport, Prävention Osteoporose, Tanz-Aerobic, Schlank und Fit, Yoga-Pilates…

Afrika und Coronakrise

Kurztext aus den Salzburger Nachrichten (11.4.2020)

Langsam breitet sich die Coronakrise auch in Afrika aus, und die Salzburger Nachrichten gönnen uns einen Blick auf Gesundheitssysteme in Afrika, was zu denken gibt. Hier in aller Kürze und ohne langen Kommentar.

In Nigeria stehen laut einer Studie bloß 120 Intensivbetten für 195 Millionen Einwohner bereit. Äthiopien meldet 50 Beatmungsgeräte für 109 Millionen Einwohner.Ein Trost: In Afrika sind nur 3 % der Menschen älter als 65 Jahre. (Hans Högl). Ja, nicht sehr weit hat es unsere Moderne gebracht.
NB. Österreich verzeichnet am Karfreitag alleine 1.000 freie Intensivbetten.

Wie Deutschland digital aufholt

Hans Högl: Rezension eines Fachbuches zur Digitalisierung

Kai Lucks: Der Wettlauf um die Digitalisierung. Potenziale und Hürden in Industrie, Gesellschaft und Verwaltung, Stuttgart 2020. Schäffer-Poeschel-Verlag für Wirtschaft-Steuern-Recht GmbH

Im Fokus des Buches ist schlechthin die Digitalisierung. Prof. Ing. Kai Lucks, der Verfasser, arbeitete 35 Jahre bei Siemens und anderen Weltfirmen. Der Autor erwähnt historische Verdienste deutscher Forscher: Deutschland war Wiege der künstlichen Intelligenz (S. 427). Schon in den 1980-iger Jahren gab es in München selbstfahrende Autos! Aus Europa stammt automatisches Rechnen, die Mustererkennung, der Transistor, tiefes Lernen („Deep Learning“). Prof. Lucks sorgt sich um Europa und Deutschland, um den Anschluss an China und die USA. So trägt das Kapitel 24 den Titel: Wie aus unseren Industrieunternehmen die digitalen Champions von morgen werden (S. 617).

Wer das Buch in die Hand nimmt, staunt über das physische Gewicht, dann über die Seitenzahl: 667 mal eng gedruckt, über den 17-seitigen Stichwortindex und über 1.347 Fußnoten. Der Anspruch: ein Standardwerk! Vier Fach- und Gastautoren wirkten mit. Die Texte sind für den Rezensenten, einem Nichttechniker und IT-User gut lesbar, doch alles hätte knapper sein können. Ein Verdacht lässt sich ausschließen: Prof. Kai Lucks sieht auch kritisch Technikfolgen und formuliert ökologische Bedenken.

Durch den Index und die peniblen Inhaltsangaben eignet sich der Band hervorragend zum Nachschlagen. Ein paar Kapitel daraus: Auf 8.10 geht es um die Blockchain-Technologie, auf 17.12 um die Kernfusion, im Abschnitt 17.29 f. um Chinas Seidenstraße und die Internetgiganten. Kapitel 23 befasst sich mit der digitalen Arbeitswelt (S. 583-614), listet stabile und gefährdete Berufe auf, erwähnt den Journalismus und fragt auf 23.26: Macht künstliche Intelligenz dumm? In einem Teilkapitel geht es um digitale Ökosysteme (Kap. 28).

Die abschließenden Themen: Einsatz von Defensivwaffen, Kartellverbote, Marktzugänge, Steuern, die Rolle der Daten und Strategien für ein deutsches Digitalprogramm. Und die Bildungsinitiative soll im Kindergarten beginnen. Wird denn in diesem Werk etwas aus der digitalen (Um) Welt nicht berührt?

Resumé: Im weiten Spannungsbogen werden technische und wirtschaftliche IT-Entwicklungen dargestellt, Infrastrukturen, Managementverfahren, Cyber Security. Das Werk bietet Sach- und Orientierungswissen zum Handeln, nicht zuletzt für Ökonomen. Digitalisierung sei wettbewerbsentscheidend.

Blick auf vielfältiges Sterben

Bemerkenswerter Textausschnittt aus dem Newsletter der österr. ARGE Schöpfungsverantwortung:

Ein nüchterner Blick auf breitere Realität

Vor allem darf eines nicht übersehen werden: Das Corona-Sterben ist nur eines von vielen Massensterben auf unserem Planeten! Gleichzeitig sterben zahllose Menschen an den Folgen der Luftverschmutzung, der Wasser- und Bodenvergiftung, der Atomkraft und Gentechnik, der Abholzung und Verbrennung der Wälder, durch Waffeneinwirkung, Drogenkonsum, an Krankheiten, die eigentlich leicht behandelbar sind, und an Zivilisationskrankheiten. Darüber hinaus sterben täglich mehr und mehr Tier- und Pflanzenarten aus.(Zitat von Hans Högl)

Risiken der Weltgesellschaft

Hans Högl. Hinweis auf das Buch von Ulrich Beck: Risikogesellschaft (1986)

Es macht perplex, wie hellsichtig der Soziologe Ulrich Beck 1986 auch die Schattenseiten der Globalisierung für die Weltgesellschaft sieht: die Gefahren der atomaren Rüstung und die ökologischen. Sinngemäß betrifft dies auch weltweite Gefahren durch gefährliche Viren.

Ulrich Beck: „Die Potenzierung der Risiken lässt die Weltgesellschaft zur einer Gefahrengemeinde schrumpfen“.
„Der Machtgewinn des technisch-ökonomischen Fortschritts wird immer mehr überschattet durch die Produktion von Risiken.“Diese lassen sich nur in einem frühen Stadium als latente Nebenwirkungen legitimieren. Die Risikoproduktion lässt sich nicht mehr lokal und gruppenspezifisch beschränken, sondern enthält eine Globalisierungstendenz.

Pflegekräfte-weltweit fehlen fast 6 Millionen

Angaben der Weltgesundheitsorganisation

Weltweit fehlen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 5,9 Millionen professionelle Krankenschwestern und Pfleger. Dieser Bericht wurde in Genf am 7.März publiziert. Derzeit arbeiten demnach 27,9 Millionen Menschen in Pflegeberufen, 19,3 Millionen davon sind auch in diesen Berufen ausgebildet worden.
«Pflegekräfte sind das Rückgrat jedes Gesundheitssystem. Heute finden sich viele davon an vorderster Front im Kampf gegen Covid-19», sagte WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die Lungenkrankheit Covid-19 wird durch das neue Coronavirus Sars-CoV-2 ausgelöst.(Hans Högl aus: NZZ online 7.3.2020).

Wie wichtig die pflegenden Berufe sind, zeigt die Corona-Krise. Dies müsste Anlass sein, nicht nur deren Ansehen zu heben, sondern auch die finanzielle Wertigkeit.

Medienförderung: Qualität vor Quantität

Presseclub Concordia (Wien)

Der Presseclub Concordia hat heute in einer Online-Pressekonferenz seine zentralen Forderungen für die Vergabe von (staatlicher) Medienförderung, die auch für die Corona-Sonderförderung gelten, wiederholt.

– Förderung von unabhängigem, professionellem Journalismus in allen Medien
Anzahl der redaktionell tätigen Journalist*innen als Förderkriterium (kurzfristig, mittelfristig Vergabe durch ExpertInnenjurys)
– Mitgliedschaft beim Österreichischen Presserat, Vorhandensein ethischer Richtlinien wie Redaktionsstatuten als Voraussetzung für Förderung
– Berücksichtigung von Digitaljournalismus und digitalem Vertrieb
– Berücksichtigung von Wochenzeitungen und Magazinen
Unterstützung qualitätsvoller Inhalte statt Kompensation von Werbeausfällen

Details entnehmen Sie dem Vortrag von Concordia Vorstandsmitglied Univ.-Prof. DDr. Karmasin, der in Kürze auf der Concordia Website abrufbar ist.

Ein Silberstreif am Horizont

Unsere Welt befindet sich in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Wir sollten die Corona-verursachte Rezession als einen Aufschub für das Ökosystem erkennen (und anderen helfen, sie zu erkennen), als eine Bühne, auf der die Wirtschaft von morgen stehen wird. Gepaart mit konstruktivem Journalismus.

Ilse Kleinschuster ( Gastkommentar )

Je gesünder das Ökosystem ist, desto gesünder wird die Wirtschaft sein. Warum also rennen, um alles wieder aufzureißen sobald wir den Höhepunkt der Pandemie überwunden haben?!? Könnte es sein, dass viele Bürger an der sozialen Front, wenn die Pandemie einmal abgeklungen sein wird, sich denken: „Meine Güte, in gewisser Weise war es während der Rezession schöner. Der COVID-Teil war schrecklich, aber die Ruhe war unglaublich. Die Zeit mit der Familie erwies sich als unbezahlbar! “ Auf der anderen Seite derselben Medaille denken sich wiederum viele: „Nun, wir haben die Pandemie hinter uns, aber jetzt geht es zurück zum Wettrennen und all dem Lärm, dem Verkehr und dem Stress.“

Jetzt wo wir so viel Zeit haben, sollten wir uns doch mehr der Frage widmen, ob denn nicht die deutlich zutage gekommenen Vorteile einer langsameren und geringeren Wirtschaftstätigkeit ermutigend sein können. Der Silberstreifen – gemeint ist der kurze Aufschub von den Verwüstungen eines außer Kontrolle geratenen BIPs, das untrennbar in das Umwelt- und Sozialgefüge von 2020 eingewirkt war. Wir täten gut daran, ihn wertzuschätzen und beizubehalten, wir sollten ihn nicht entfernen und verkaufen, sobald wir die Chance dazu haben. Mithilfe einer neu entwickelten Wertschätzung wirtschaftlicher Mäßigung können wir uns gezielter einem post-Wachstum, einem stabilen Wirtschaftssystem zuwenden, das auf „unseren“ Planeten passend zugeschnitten ist.

Wird der Silberstreifen am Horizont überhaupt wahrgenommen – oder machen wir ‚ÖKOS‘ uns da was vor -?

Warum ist die Nachhaltigkeit noch nicht wirklich in der Öffentlichkeit angekommen? – Macht vielleicht das Wissen um diese Chance ängstlich? Ist es vielleicht die Ursache für all die „alternativen“ Theorien, die jetzt entstehen? Ist es nicht irgendwie „menschlich“, wenn wir auf eine Welt, die sich so stark verändert, mit Fluchtgedanken reagieren – ich meine Flucht nicht nur vor den Herausforderungen und Zumutungen, sondern auch vor den Chancen im Hier und Jetzt – und der damit verbundenen Freiheit?!? Flucht ins Virtuelle, denn, bitte, wohin auf diesem „begrenzten Planeten“ könnte man heutzutage noch fliehen wollen? Also wenn ich nicht fliehen kann, dann ziehe ich mich eben zurück – wie’s ja die Schnecke z.B. gut vorführt! Wenn bis noch vor kurzem demokratische Werte, die universellen Menschenrechte, vorbildlich gewirkt haben, so werden sie jetzt attackiert. Ja, hier wird vielfach eine perfide Strategie eingesetzt, indem Freiheiten von offenen Gesellschaften ausgenutzt und deren Stärken in Schwächen umgewandelt werden. Die unsäglichen Legenden, die um wissenschaftliche Erkenntnisse kursieren: sei es um die Leugnung des menschengemachten Klimawandels oder die Furcht vor dem Impfen. Wissenschaftsfeindlichkeit ist die Folge, populistischer Anti-Intellektualismus – und vonseiten einer populistischen Politik wird mit „Maulkorberlässen“ und Drohungen gegen liberale Universitäten reagiert, wie z.B. die Schließung der von der George Soros Stiftung finanzierten Universität in Budapest es zeigt. Sicher, es ist nicht so, dass Wissenschaft „die“ Wahrheit liefert, aber Wissenschaft liefert doch viel mehr unterschiedliche Anhaltspunkte und methodisch verlässliches Wissen.

Was tun, damit Fake News in ihrer aktuellen Bedeutung uns nicht über den Kopf wachsen? Wie sollen wir auf die dunklen Seiten des Informationszeitalters reagieren? –

Wir müssen aus ihnen lernen. Kritischer Journalismus tut dies ja bereits. Gegenüber gezielten Falschmeldungen kann man als verantwortungsvoller Journalist nicht „neutral“ sein. Wenn Fake News geballt auftreten, dann bedeutet das die Bedrohung der demokratischen Öffentlichkeit, weil sie den Diskurs vergiften, Debatten manipulieren und die Wahrnehmungen verzerren – letztlich das politische Klima beeinflussen. Es ist zu vergleichen mit dem Begriff „Kipppunkt“ wie er im anthropogenen Klimawandel wissenschaftlich beschrieben wird, so der Journalist Patrick Gensing: „Ein „Shitstorm“ macht noch keinen politischen Klimawandel, aber Häufigkeit und Intensität nehmen zu. Das politische Klima hat sich bereits gewandelt, es ist ungemütlicher geworden, aggressiver. Gezielte Falschmeldungen wirken dabei als fatale Klimakiller, die irreversibel sind. Sie erscheinen, isoliert betrachtet, wenig bedrohlich, erst in einem größeren Kontext wird ihre toxische und zerstörerische Wirkung deutlich – und wenn die erwähnten Kipppunkte erreicht werden, könnte es zu spät sein.“

Fazit: In einer Welt, in der Fake News zum politischen Alltag gehören, ist konstruktiver Journalismus als „Vierte Gewalt“ wichtiger denn je. Und so sehe ich den Silberstreifen am Horizont auch als eine Wende im Transformationsprozess des Journalismus hin zu mehr Aufklärung, Bildung und Verantwortung, hin zu besserer Wahrnehmung jener Dinge, die das „große Ganze“ zusammenhalten.

( Analyse von Ilse Kleinschuster, engagiertes Mitglied der Vereinigung für Medienkultur )