Hans Högl
Ich lese gern am Wochenende die Film- und Radiotipps im Wiener „Standard“. Mir fiel aber eine unglaubliche Einseitigkeit zugunsten von US-Filmen auf. Ich beziehe mich auf den „Standard“ vom 22. August 2015, S. 32 f. Ich lasse Tipps für Magazine und Dokumentationen beiseite und komme zu folgendem Ergebnis:
Von den 13 für das Wochenende empfohlenen Filmen stamme 12 aus den USA, das sind 92 %. Diese 12 US-Filmempfehlungen werden im ORF, auf RTL, im NDR, im Puls 4, in Arte und Servus TV diesen Samstag und Sonntag gesendet.
Wir können nur Vermutungen anstellen, woran das liegen mag. Auf das Faktum sei hingewiesen. Wie deuten unsere Leser den Sachverhalt?
Sehr geehrter Herr Professor Högl, vielen Dank für ihre Email und Ihren Input. Die TV-Tipps werden von meinen KollegInnen und mir in der Absicht erstellt, größtmöglichem Servicegehalt zu liefern. Herkunfts- sowie Produktionsland der Filme spielen bei der Auswahl dezidiert keine Rolle. Unsere Tipps zielen einzig darauf ab, unseren Lesern die Aussicht auf gute Unterhaltung zu bieten und eventuell Lust auf Filme, Magazine und Dokumentationen zu machen, die sonst im Wirrwar der Gesamtprogrammankündigungen untergehen würden. Mit freundlichen Grüßen Andreas Haberl.
Meine Frage: Wiederholt sich im „Standard“ ein solcher Überhang an Tipps für US-Filme oder war dies ein Zufallsergebnis? Gibt es so wenige TV-Filme im TV- Angebot – aus Frankreich, England, Schweden, Deutschland, Italien, auf welche der „Standard“ v e r m e h r t hinweisen könnte? Unterhaltung ist zwar wichtig, wir brauchen Entspannung, aber dennoch dürften „Standard“ -Leser neben Unterhaltungsfilmen a u c h Filme anderer Qualität wünschen und vielleicht sind dafür manchmal europäische Filme geeigneter – nicht zu sprechen von einigen Filmen aus nicht-westlichen Ländern.
Soweit zu meinen Fragen
Beste Grüße und Danke für Ihre Antwort