Hans H ö g l
„Dass es heute so einen schönen Film gibt!“ war Kommentar meiner Frau, nachdem wir den britisch-kanadisch-irischen Film „Brooklyn“ gesehen haben. Hintergrund für unsere Wahl des Filmes war auch, dass wir im September auf der schönen Seite Brooklyns – unweit von Manhatten – gewohnt hatten und auf unserer Reise ein wirklich anmutiges Amerika in mehreren Staaten Neuenglands erlebten, einer weithin unbekannten Welt. Und es galt einige US- Klischees zu korrigieren. Welch` reizende Stadt ist Boston!
Im Film selbst geht es um das zärtliche Zueinanderfinden von der jungen Ellis, die nach New York (Brooklyn) auswandert, mit dem Italo-Amerikaner Tony. Ellis muss wegen eines familiären Schicksalschlages nach Irland zurückkehren und findet beim charmanten Jim Trost. Letztlich muss sich Ellis zwischen Jim und Tony entscheiden, aber auch zwischen dem Milieu der italienischen, herzlichen und aufstrebenden Handwerkerfamilie und dem der gutbürgerlich -wohlhabenden, kühlen irischen Familie. Das wird superb filmisch dargestellt. Es geht also darum, wie Paare aus verschiedenen Milieus sich zusammenfinden. Nicht selten werden die im Alltag sehr bedeutsamen kulturellen Unterschiede bei Ehen in ihrer Dimension viel zu spät erkannt und welche Folgen sich daraus ergeben.