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Hintergründe zum Film „Caracas – Eine Liebe“

Interview mit Luis Cordero. Er ist ein NGO – Pressesprecher in Wien und Experte für Entwicklungs-Kooperation. Er stammt aus Guatemala.

Im Kern handelt der mit dem Goldenen Löwen in Venedig ausgezeichnete Film von der Vereinsamung des Menschen in einer zunehmend unübersichtlichen Gesellschaft (Wiener Zeitung). Der Venezolaner Lorenzo Vigas erzählt im Film die Geschichte eines älteren, gut situierten Mannes, der seine zwischenmenschlichen Berührungsängste an jungen Männern vom Straßenstrich zu kurieren sucht. Die Hauptfigur Armando hat ein Problem mit menschlicher Nähe, und das ist für Latinos überraschend.

 Medienkultur: Wer diesen Film sieht, ist perplex über die Brutalität – vor allem unter jungen Leuten und den Banden Jugendlicher. Es ist ein Ausbruch an Gewalt.

Luis Cordero: Ja, das ist richtig und realistisch. Die Gewalt kommt völlig unvermutet, und Menschen werden ermordet.

Medienkultur: Aber ist dies nicht charakteristisch für viele Großstädte Lateinamerikas?

Cordero: Aber nicht in dieser brutalen Variante. In vielen Großstädten Lateinamerikas gibt es Diebstähle usw. Aber in Caracas ist dies ganz anders. Besuchern dieses Landes wird dringend geraten, nach 17 Uhr ihr Hotel nicht mehr zu verlassen. Sonst wird es absolut gefährlich. Brutale Gewalt ist allgegenwärtig.

Medienkultur: Was ist der Grund für diese spezielle Situation?

Cordero: Die menschliche Lage, die Versorgung, hat sich in den letzten Jahren in Venezuela, eigentlich einem reichen Land, dramatisch verschlechtert.

Medienkultur: Woran liegt das? Es gab doch Chavez, der viel für das Wohl des Volkes getan hat.

Cordero: Das ist richtig. Am Anfang der Regierung von Chavez wurden Unternehmer enteignet, und zu Beginn hat ja die Verteilung funktioniert. Aber dann unterließ es die Regierung in die Betriebe zu investieren, und es wurden unfähige Leute als Manager bestellt. Auch Parteifreunde. Auf die Dauer konnte das nicht gut gehen. Und so ist die Versorgung zusammen gebrochen, und der Ölpreis ist sehr niedrig, und der Staat hat kein Geld.

Medienkultur: Sehr häufig wird argumentiert, das Durcheinander wäre von außen, von den USA, angezettelt.

Cordero: Nein, das stimmt heute nicht mehr, das hat in Venezuela interne Ursachen. Und es gibt überall in Lateinamerika Korruption, und zehn, zwölf Familien beherrschen alles.

Medienkultur: Im Film kommt mehrmals vor, dass ein junger Mann den Wunsch äußert, den Vater umzubringen. Woran liegt das?

Cordero: Ich interpretiere dies so – Hugo Chavez verstand und präsentierte sich als Vater aller Venezolaner. Und viele setzten große Hoffnungen auf ihn. Und er genießt noch immer großes Ansehen. Aber es gibt auch eine riesige Enttäuschung, so unter jungen Leuten, die sich an diesem Vater rächen, jetzt unbewusst rächen, weil sie von diesem politischen Vaterbild enttäuscht sind.

In Lateinamerika sind oft die Väter absent, arbeiten monatelang in der Fremde, wo sie einer schlecht bezahlten Arbeit nachgehen. Es ist die Mutter, welche die Kinder aufzieht.

In Paris – Laizismus und Kirche. Eine Reportage

Hans H ö g l

„Mit Geld lässt sich in Paris alles kaufen“, schrieb Balzac mit scharfem Blick auf seine Mitbürger. Auch die Katholische Kirche ließ sich vom Ancien Régime „fördern“: Es war nett und schön für den Klerus, keine Steuern zu entrichten. Und die Kirche lohnte es dem König mit dem Segen von Gottes Gnaden. Darum rächten sich um 1789 die Revolutionäre an der Église. Der französische Laizismus entstand aus einem Kampf gegen die katholische Kirche als Macht. Und 1882 wurden die laizistischen Schulgesetze eingeführt.

Reiseberichte sind bezahlte Auftragswerke. Unserer nicht, und jene in Qualitätsblättern auch nicht. Eine erfahrene Journalistin sagte mir, wundert`s Dich: „Reisejournalismus gehört zu den korruptesten in der Branche.“ Mein sperriges Thema der Reportage: Laizität und Glaube.

Es ist spät am Vormittag, ich stehe am Platz vor Notre Dame und empfinde es als Geschenk, die geglückte Harmonie und die stimmigen Bauteile an der Stirnseite dieses Domes innerlich zu verkosten und bin der Letzte in der hundert Meter langen wartenden Menschentraube; aber dann geht es zügig voran. Am Haupttor kontrollieren drei bullige Schwarze Handtaschen und tasten den Körper nach Gefährlichem ab. Der Eintritt in den Dom ist frei. Anfangs bin ich verwundert, doch dann dämmert mir: Der französische Staat erhält die Kirchengebäude. Der Klerus lebt heute von Spenden der Gläubigen. Die Kirche ist arm und glaubwürdig. Napoleons nützte den zeitlosen Glanz und die religiöse Aura von Notre Dame und krönte sich hier selbst zum Kaiser.

Von der Metrostation Cité ist es zu Fuß nicht weit zum Centre Pompidou. Leider – Dienstag ist Ruhetag. Ich schlendere durch Nebengassen und erblicke die Außenwände der Kirche St. Martin. Der Staub der Zeit hat die Kirchenmauern geschwärzt. St. Martin wirkt beiseitegelassen, heruntergekommen und baufällig, aber der Innenraum ist echt passabel.

Etwas erstaunt mich – ein ziemlicher Auflauf von Leuten vor einem unscheinbaren Gebäude. Eine Menge Leute. Vor einer Schule, einer katholischen, dem Collège St. Jean Gabriel.  Kinder kommen vereinzelt aus dem Haus, einige mit Zeugnissen in der Hand. Rund jedes sechste französische Kind besucht in Frankreich eine katholische Privatschule, es sind 17 %, die Eltern zahlen Schulgeld, der Andrang ist übergroß.

Frankreich ist seit langem Missionsland. Die Säkularisierung hat breiteste Kreise erfasst. Das öffentliche Schulwesen ist laizistisch. Ohne Schulkreuze, ohne Gebet, ohne Religionsunterricht. Im Musée de l` Homme erstand ich die Broschüre „La République et ses Valeurs expliquées aux Enfants». Da wird Kindern erklärt, was ihre Rechte und Pflichten sind, wie sie gegen Gewalt und Rassismus auflehnen sollen, und es wird ihnen die Laizität der Schulen erklärt.

Da heißt es:   Religionen behaupten Dinge, was Wissenschaft nicht bewiesen hat, z.B. dass Gott existiert oder das Leben nach dem Tode. Die einen haben Glauben, die anderen sind „athée“ – so einfach ist das gestrickt. Auf eineinhalb kleinen Seiten geht`s im Stakkato-Schritt gleich über drei Religionen hinweg, den Islam, das Juden- und Christentum. Da Kinder so unbedarft über Weltreligionen die Schule verlassen, landen manche aus Ignoranz in den Fängen von Sekten, wie mir ein mir ein Franzose nachdenklich mitteilte. Die letzten Seiten der Broschüre handeln von Pressefreiheit. Ihre einzige Grenze: Sie dürfen nicht zu Hass und Mord aufzustacheln, aber Religionen können dem Spott ausgesetzt werden. Wie sich dies einprägte, zeigen Massenaufläufe bei Charlie Hebdo und im Slogan „Je suis Charlie“.

Schauplatzwechsel: Mit Mühe fand ich während der Euro ein brauchbares Quartier im Osten von Paris, bei der Porte Vincennes, genauer in St. Mandé. Die Wirtin des Bistro: „ In Paris kennt niemand unseren Stadtteil“. Der junge Mann in der Papeterie sagt mir: „Hier in St. Mandé ist es ruhig und die Wohnungen sind teuer. Es gibt keine Migranten.“ Ich sehe in einer Seitengasse die katholische Ortskirche. Äußerlich in gutem Zustand und mit hohem Turm. Samstag um 18 Uhr ist Abendmesse. Mir passt gerade der Zeitpunkt, um einen neugierigen Blick in sie zuwerfen. Ich erwartete –medial vorgefasst – in dem doch recht geräumigen Kirchenraum ein kleines Häufchen an Kirchgängern. So stellt man sich Frankreichs Kirche vor. Nichts dergleichen. Es hatten sich doch rund 150 Menschen und nicht wenige junge Paare eingefunden. Das hintere Viertel der Bänke war unbesetzt. Und mit inniger Verve wurden Lieder gesungen. Auch in St. Mandé entdecke ich im Pfarrblatt eine Reihe von katholischen Schulen verzeichnet. Die Jugend wird zur Pilgerfahrt nach Polen eingeladen. Dies als Impressionen von Paris.

Das soll Kunst sein ?

DER SCHMÄH-MANN

Offener Brief von Jürgen Todenhöfer*

Liebe Freunde, gut, dass sich die Kanzlerin von Böhmermanns Schmähgedicht gegen den türkischen Staatspräsidenten klar distanziert hat. Obwohl Böhmermann auch sie schon in übelster Weise beleidigt hat. Doch das Schmähgedicht gegen Erdogan ist unterste Schublade. Selten habe ich etwas Ekelhafteres gelesen. Hier das erbärmliche und auch rassistische Gedicht:

„Sackdoof, feige und verklemmt ist Erdogan der Präsident. Sein Gelöt stinkt schlimm nach Döner, selbst ein Schweinefurz riecht schöner. Er ist der Mann, der Mädchen schlägt und dabei Gummimasken trägt. Am liebsten mag er Ziegen ficken und Minderheiten unterdrücken. Kurden treten, Christen hauen und dabei Kinderpornos schauen. Und selbst abends heißt’s statt schlafen Fellatio mit 100 Schafen. Ja, Erdogan ist voll und ganz ein Präsident mit kleinem Schwanz. Jeden Türken hört man flöten, die dumme Sau hat Schrumpelklöten. Von Ankara bis Istanbul weiß jeder, dieser Mann ist schwul. Pervers, verlaust und zoophil, Recep Fritzl Priklopil. Sein Kopf so leer wie seine Eier, der Star auf jeder Gang-Bang-Feier. Bis der Schwanz beim Pinkeln brennt, das ist Recep Erdogan, der türkische Präsident.“

Das soll Kunst sein? Verdammt noch mal, nein! Das ist Beleidigung um der Beleidigung Willen. Selbst Satire verlangt ein Minimum an Anstand. Und Respekt vor der Würde anderer Menschen. Auch Recep Erdogans. Heißt das Gefängnis für Böhmermann? Nein! Aber er muss sich entschuldigen. Für seine offenen Schläge unter die Gürtellinie und seinen versteckten Rassismus. Er ist es nicht wert, dass sich Deutschland und die Türkei seinetwegen in die Wolle kriegen.

Euer Jürgen Todenhöfer

*Jürgen Todenhöfer ist Publizist, ehemaliger Medienmanager, früherer CDU-Abgeordneter im deutschen Bundestag.

Bilanz 2015

Udo Bachmair
Liebe Freundinnen und Freunde der Vereinigung für Medienkultur !

Wieder ist ein Jahr zahlreicher Aktivitäten der Vereinigung für Medienkultur zu Ende gegangen. Als Präsident unserer Vereinigung möchte ich besonders folgende Bereiche hervorheben : Zum Einen teils exklusive Veröffentlichungen mit Informationen und Analysen zu unterschiedlichen, vor allem medienkritischen Themen auf unserer Website www.medienkultur.at , zum Anderen mehrere von uns veranstaltete (mit jeweils bis zu 130 Personen) äußerst gut besuchte Podiumsdiskussionen im Presseclub Concordia.

Die mit dem Presseclub vereinbarte Kooperation hat sich auch 2015 sehr bewährt. Es gibt hierzulande wohl keine renommiertere Adresse (Bankgasse 8, A-1010 Wien) für Veranstaltungen zu den Themenkomplexen Medien und Politik. So hat unsere Vereinigung diesen attraktiven Ort für Diskussionsabende auch eifrig genützt. Ich möchte einige von ihnen in Erinnerung rufen :

„Hypo Alpe Adria – Das Milliardendesaster“ – ein spannender Diskussionsabend, an dem es um die Frage ging, ob es jemals gelingen würde, die Wahrheit über diese Causa ans Licht zu bringen. Podiumsgäste waren neben anderen die engagierte ORF-Redakteurin Christine Grabner und der Aufdeckungsjournalist und Buchautor Richard Schneider („Tatort Hypo Alpe Adria“).

Die Verantwortung von Politik und Medien bei heiklen weltpolitischen Konflikten hat die Podiumsdiskussion zum „Ukraine-Konflikt – Kriegsgefahr für Europa? “ thematisiert. Den belebten Disput bereichert haben u.a. der vorbildliche ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz sowie höchst motivierte Podiumsgäste wie Johannes Voggenhuber und die Diplomatin Gabriele Matzner.

Eine weitere besonders erwähnenswerte Podiumsdiskussion 2015 im Presseclub Concordia befasste sich mit dem Thema „Medienkultur-quo vadis?“. Was ist eigentlich Medienkultur ? Gibt es sie hierzulande noch ? Was und wie sollte sie sein ? waren einige der zur Diskussion gestellten Fragen. Profunde Antworten kamen vom Publizistikexperten Prof. Langenbucher, von Profil-Redakteurin Ingrid Brodnig, von Andreas Koller (Salzburger Nachrichten) und Alexander Warzilek (Presserat).

Im abgelaufenen Jahr hatte ich Gelegenheit, unsere Vereinigung auch bei anderen Veranstaltungen zu vertreten. So etwa als Moderator der Diskussion über Medien und Kirchen in der Evangelischen Akademie, oder in Zusammenarbeit mit der Stiftung Sozialmarie als Koordinator und Gesprächsleiter einer Diskussionsveranstaltung zum heiklen Thema „Flüchtlinge und Zuwanderung“.

Dr. Högl und ich waren gemeinsam zu einem Vortragsabend im Hippolith-Haus in St. Pölten über „Medien und Politik“ geladen, wo wir medienkulturelle Hintergründe und Anliegen einem ebenfalls überaus interessierten Publikum präsentieren konnten. Zudem haben wir zusammen mit unserem Kooperationspartner „Unsere Zeitung“, einem gelungenen jungen Internet-Projekt, einen Alternativen Medienstammtisch abgehalten.

Zahlreiche Kommentare, Analysen und Leserbriefe im „Falter“, in der Zeitschrift „International“, in den Tageszeitungen „Der Standard“, „Die Presse“, etc. sowie Vorschläge zum ORF-Publikumsrat und Unterstützung der Initiative „Ö1 muss im Funkhaus bleiben“ komplettierten 2015 einige der weiteren Aktivitäten.

Der Facebook-Auftritt der Vereinigung ist unter Leitung unseres Vorstandsmitglieds Mag. Franz Schlacher in neue erfolgreiche Bahnen gelenkt worden. Dieser Schritt bewirkt die weitere Verbesserung unserer Präsenz auch in Sozialen Medien.

Auch 2016 wollen wir aktiv weitermachen. So ist für die allernächste Zeit eine weitere große Podiumsdiskussion im Presseclub Concordia geplant: am 3. März um 19 Uhr wieder im Presseclub Concordia. Thema: „Das syrische Drama. Auswege aus der Dilemma“. Podiumsgäste neben anderen sind Karin Kneissl, Fritz Edlinger, Maamoun Chawki und Tarafa Baghajati. (Details siehe Extra-Ankündigung)

Gegen Ende meines Briefes kommt mir noch die leider unumgängliche Aufgabe zu, Sie zu bitten, den Mitgliedsbeitrag 2016 ( 25 Euro ) sowie noch für 2015 ausständige Beträge zu begleichen. Da alle unsere Aktivitäten von Ehrenamtlichen durchgeführt werden, gleichzeitig aber immer mehr Kosten entstehen, sind wir natürlich auch für Spenden dankbar. ( Siehe untenstehende Konto-Daten ).

Mit Dank und herzlichen Grüßen

Udo Bachmair

medienkultur@medienkultur.at

www.medienkultur.at

Spenden- und Mitgliedskonto:

Erste Bank

IBAN : AT 31 2011 1300 0310 1325

BIC: GIBAATWWXXX

 

 

 

 

Jemen. Vergessene Katastrophe

Hans H ö g l

Der Jemen – Humanitäre Katastrophe u. die Zerstörung von Weltkulturerbe

Angesichts der Flüchtlingskatastrophe in Jemen bleibt ein Aufschrei der Medien aus. Woran liegt das? Daran, dass Saudis ihr Scheckbuch für Medien zücken? Von „Saudileaks“ ist bekannt:  Saudis leisten Zahlungen an Medien in Australien, Kanada und Indonesien, um diese Regionen milde gegen das wahabitische Königreich zu stimmen (Der Österr. Journalist 09/2015).

Jemen wird von einem erbarmungslosen Krieg überzogen. Saudi Arabien und die Golfstaaten bombadieren das ärmste Land der arabischen Welt seit sechs Monaten. Angeblich wollen sie dem offiziellen Präsidenten Hadi  wieder die Kontrolle über das ganze Land verschaffen und den Iran zurückdrängen, dessen Beteiligung am Aufstand der Huthi „herbeigeredet“ wird. Die Bombardierungen gleichen einem Massaker an den schiitischen Huthi! Die Bewohner der Berge im Norden sind Schiiten, die Bewohner der Küstenebene im Süden und im östlichen Landesteil sind schafiitische Sunniten.

Jemen hat 25 Millionen Einwohner, der Islam ist Staatsreligion. Die Hauptstadt ist Saana, sie liegt 2300 m   über dem Meeresspiegel. Ihre prächtige Altstadt gehört zum Weltkulturerbe. Vgl. den ausführlichen Beitrag in: Zeit-Fragen, 27. Okt. 2015, p. 6-8.

Bargeldverbot Buchtipp

Ulrich Horstmann, Gerald Mann:   Bargeldverbot. Alles was sie über die kommende Bargeldabschaffung wissen müssen, München 2015. Ü

Einen  Anstoß für die Abschaffung des Bargeldes gab ausgerechnet der Harvard-Professor Kenneth Rogoff in einem Vortrag an der Universität München im November 2015. Doch in deutschsprachigen Ländern ist Bargeld sehr beliebt. In einer schwedischen Medienkampagne gegen Bargeld wurde schon vorher Bargeld als unhygienisch beschrieben und mit Waffengeschäften und der Mafia verknüpft….Selbst George Orwell würde dies alles erschauern, welche Kontrolle auf uns ohne Bargeld ausgeübt werden könnte.

 

 

WHO präzisiert Warnung vor Wurst u. Schinken

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Warnung vor rotem und verarbeitetem Fleisch präzisiert. Sie verlange keinen völligen Verzicht auf Wurst und Schinken. Sie mache aber darauf aufmerksam, dass ein geringerer Konsum das Risiko einer Krebserkrankung verkleinern könne, teilt die WHO mit. (Quelle:  Neue Zürcher Zeitung Online.). Die Wiener „Presse“ präzisiert heute: 22 Experten werteten 800 Studien über den Fleischkonsum aus. Ihr Schluss: Das Darmkrebsrisiko steigt um 18 %  je 50 Gramm verarbeitetes Fleisch am Tag.

Und immer wieder Ö 1

Radio/Auszeichnung/ORF/Italien/Österreich

Ö1-Produktion „Zwei Mütter“ erhält Sonderpreis bei Prix Italia

Utl.: Das Programm befasst sich mit der Persönlichkeit der niederösterreichischen SOS-Kinderdorfmutter Angela Sasshofer

Turin/Wien (APA) – Das Ö1-Radioporträt „Zwei Mütter“ von Isabelle Engels ist mit dem Sonderpreis des italienischen Staatspräsidenten bei der 67. Ausgaben des Prix Italia ausgezeichnet worden. Der Preis wird von einer internationalen Jury einem TV- und Radioprogramm verliehen, das Chancengleichheit besonders fördert oder Stärke und Mut der Frauen in den Vordergrund stellt. Und immer wieder Ö 1 weiterlesen

Flüchtlingskoordinator – gibt keine Interviews

Hans H ö g l

Christian Konrad, Flüchtlingskoordinator,  gibt in den nächsten 14 Tagen keine Interviews. Das gefällt. Er hat mit seiner neuen Aufgabe genug zu tun, konstruktive Schritte zu setzen. Andere maßgebliche Personen sind ständig präsent in Interviews und bringen nichts zustande, sind völlig überfordert und verschwenden noch ihre Zeit mit weiß-Gott-wie-langen-Interviews und beschuldigen alle möglichen Leute und andere Parteien usw. und die EU, bringen aber selber wenig zustande.  Vielleicht könnten Medien sich so nebenbei auch darauf konzentrieren, leere Räume für Flüchtlinge  aufzufinden, was ist der aktive Beitrag der Journalisten und Journalistinnen selbst?  Fragen stellen und Vorwürfe machen kann jeder. -Christian Konrad war erfolgreicher Raiffeisen – Manager. Gratulation für seine Aktion, ohne sich ständig in Szene zu setzen.   Nachwort am 4.9.2015: Der Journalist Robert Musik brachte selbst Flüchtlinge von Ungarn nach Wien. In der Oe1 Sendung „Tag für Tag“ deutete vorsichtig eine Expertin an, es entstand der Eindruck, dass unsere Behörden anfangs administrativ Hilfe für Flüchtlinge b l o c k i e r t  haben und dass die Verknüpfung von  Hilfsorganisationen mit Ämtern in Traiskirchen schwierig war. Und es darf der Schluss gezogen werden: aus parteipolitischer Angst vor Strache wurde Hilfe für Flüchtlinge möglichst „patschert“ angestellt.

 

Schweden – quer durchs Land

Hans Högl
Nun sind wir  von Buhuslän zurück, der granitfelsigen, von der Eiszeit abgeschliffenen, eindrucksvollen  Westküste Schwedens. Die Sonne war wohltuend warm,  doch das Wasser in Seen und im Meer erreichte nur 19 Grad Celsius. Übrigens: Celsius wie Linné waren Schweden.  Öl tranken wir nur maßvoll. Öl ist das schwedische Wort für recht teures Bier. Quer durch Südschweden führt der  alte Binnen – Götakanal.  In Vadstäna am Vätternsee erfasste uns Staunen über  das belebte katholische Kloster der  umtriebigen Hl. Brigitta,  und wir  genossen köstlichen Lachs am Vänernsee – gleich neun mal so groß wie unser Bodensee.
Schwedens Währung (Die Krone)  wurde um 20 % abgewertet. Dies wurde bei in Österreich wenig beachtet. Und so kommt es, dass Schweden für uns kein teures Reiseland ist. Viele Touristen und auch schwedische Familien nützten Vandrarhems ( Familienwander-Häuser) als preiswerte und meist passable Unterkünfte. Es lässt sich auch meist preiswert essen. Allerdings wer Alkoholika – inklusive hochprozentiges Bier und Wein braucht, hat tiefer in die Tasche zu greifen. In Dänemark und vor allem in Norwegen sind insgesamt die Lebenskosten beträchtlich höher.
Bei unseren Verwandten in Smaland – gelegen im Wald – zwei Autostunden von Malmö und nördlich des fruchtbaren Schonen – finden sich  Granitsteine wie im Waldviertel und es gibt Wald und wieder Wald und viele Seen und wenig Wiesen. Tiefe Stille umfängt einen.  Elche sprangen uns nicht vors Auto. Und wir sind hier im „Glasland“. Hier  erzeugt die Firma Boda ihre künstlerische Werke.  In Smaland schuf  Astrid Lindgren ihre aufmüpfige Pippi Langstrumpf und hier nützte  der IKEA- Gründer  den Holzreichtum.  Auch Zündhölzer werden in Südschweden erzeugt. Von dieser Region wanderten im 19. Jahrhundert viele hunderttausend Schweden   nach Nordamerika aus.
Bei der Rückfahrt sahen wir  in der dänischen Kleinstadt Roskilde den Dom mit den Königsgräbern  und das Wikingermuseum. 800 Jahre alte Schiffe wurden entdeckt und in 25 Jahren Arbeit rekonstruiert. Mit hervorragender Schifftechnik dominerten von   800  bis 1100 die Wikinger  die Meere, überfielen englische Küstenorte, belagerten Paris (!), und die Nordmänner setzten sich in der Normandie und Bretagne fest und eroberten 1066 England. Und in Sizilien bewundern wir ihre Bauten.