Archiv der Kategorie: Good News

Schweiz Pioniermarkt für Wasserstoff

Es ist verwunderlich, wie lange es braucht, dass bemerkenswerte Entwicklungen in der Schweiz bei uns medial wahrgenommen werden. Ein Beispiel ist die Initiative für Wasserstoffautos.

Hans Högl

In der Schweizer Illustrierten war davon schon am 12. Oktober 2020 die Rede. Kürzlich hat Ö1 dies aufgegriffen. Die LKW-Firma Gebrüder Weiss aus Österreich beteiligt sich an der Initiative. Auch Toyota hat Kontakt aufgenommen.

Ein Glaubenskrieg tobt derzeit um die Zukunft der individuellen Mobilität. Ziemlich sicher ist, dass wir sie elektrisch bestreiten. Aber speist sich der E-Motor in unseren Autos mit Strom aus einem Akku? Oder wird Wasserstoff (H2) mittels Brennstoffzelle im Auto umgewandelt, um es ebenfalls elektrisch anzutreiben? Während die Zahl der Ladesäulen für Elektroautos europaweit massiv steigt, hat in St. Gallen diesen Sommer die nach Hunzenschwil AG erst zweite öffentliche Wasserstoff-Tankstelle der Schweiz eröffnet. Noch in diesem Jahr sollen aber fünf weitere Stationen folgen und die Ost-West-Achse Genfersee-Ostschweiz erschließen. Doch die Frage bleibt: Ist der Aufbau eines H2-Netzes überhaupt erfolgversprechend? 

Rolf Huber, 55, CEO des Unternehmens H2 Energy, sowie Jörg Ackermann, 62, Präsident des Fördervereins H2 Mobilität, sind nicht nur überzeugt vom Erfolg des Wasserstoffs, sie sagen auch klipp und klar: «Ohne Wasserstoff ist die Energiewende gar nicht möglich.» Warum die Schweiz als Pioniermarkt für den Wasserstoff geradezu prädestiniert ist, wie der Fahrplan für die Umsetzung aussieht und warum sie nichts von staatlicher Förderung halten, erklären Huber und Ackermann im Interview in der Schweizer Illustrierten.

Geheimnisse großer Literatur

Literaturinteressierten sowie Freundinnen und Freunden guten Stils sei das jüngste Buch von Michael Maar wärmsten ans Herz gelegt. Der renommierte Literaturkritiker und Germanist untersucht in seinem jüngsten Werk brillant und detailreich „das Geheimnis großer Literatur“.

Udo Bachmair

Selten kann ein Buch so uneingeschränkt empfohlen werden. Michael Maars umfangreiche Literatur- und Stilkunde „Die Schlange im Wolfspelz“ gehört dazu. Er taucht nahezu leidenschaftlich ein in die Welt der Literatur. Manche Werke, die man eigentlich schon seit langem lesen wollte, macht Maar auf äußerst motivierende Weise schmackhaft.

Der Autor eröffnet neue und überraschende Einblicke in das Werk so unterschiedlicher Autoren wie Thomas Mann, Marcel Proust, Vladimir Nabokov oder Joanne K. Rowling. Anhand erlesener Fundstücke zeigt er, was er für bemerkenswerten und gelungenen literarischen ( und nicht zuletzt auch philosophischen ) Stil hält.

Nicht nur bitterernst, sondern streckenweise recht launig , jedenfalls sehr selbstbewusst, formuliert Maar seine Literaturkritik und seine Urteile über besonders Lesenswertes oder weniger attraktives. Er geht dabei sehr strukturiert vor. So ordnet er seine Gedanken nicht nur nach Autoren, sondern auch nach Bausteinen der Sprache.

Dabei kommen auch literarische Größen wie Goethe oder Fontane ihr Fett ab. Besonders angetan haben es Maar aber österreichische Autorinnen und Autoren. Besonders nahe fühlt Maar sich Heimito von Doderer. Er sieht in ihm einen begnadeten „Seelenschilderer“. Zudem kenne er seit Stifter keinen Autor, der „Landschaften so geheimnisvoll auflädt“.

Insgesamt resümiert Michael Maar : „Österreich ist literarisch ein Unikum. Bei einem Zehntel der Bevölkerung Deutschlands hat es viel mehr bedeutende Autoren hervorgebracht als statistisch erlaubt wären.“

Michael Maar : „Die Schlange im Wolfspelz. Das Geheimnis großer Literatur.“ Rowohlt Verlag 2021

Joe Biden: Selten Gemeldetes

Im März 2020 nannte Joe Biden in „Foreign Affairs“ bisher selten Erwähntes. Außenpolitiker schätzen diese US-Zeitschrift.

Hans Högl: Resumé aus „Foreign Affairs“ und Rezension

Joe Biden will die Emissionen von Flugzeugen und Schiffen reduzieren, eine saubere Energiewirtschaft mit Null Emissionen bis 2050 erreichen und den Lügen auf Internetplattformen an den Leib rücken.

Joe Biden blieb bei Wahlauftritten er selbst, obwohl ihm Beratern Anderes rieten. Diese Konsequenz mag auch seine überraschende Siege erklären (als junger Senator, als Kandidat der Demokraten, als Wahlsieger). Er zeigte sich stark im Umgang mit Schlägen des Schicksals. Loyal blieb er unter Obama im Hintergrund. Im Übrigen: Was hat es für eine Bewandtnis mit den Verwicklungen von Joe Biden`s Sohn mit der Ukraine?

Bei künstlicher Intelligenz und im 5 G-Bau will Joe Biden China nicht nachhinken. China sieht er als großen Rivalen. Und er will – wenn nötig nicht zögern, das weltweit stärkste Militär einsetzen-doch nur als letztes Mittel. In der Regel soll Diplomatie Konflikte lösen.

Zu Russland: Der Kreml fürchtet- so Biden- eine starke NATO. Biden will zu Russlands tapferer Zivilgesellschaft stehen und gegen Putins räuberisches, autoritären Systems „against President Vladimir Putin`s kleptocratic authoritarian system“ (p. 73) vorgehen. Seltsam ist es ja schon, wie sich Putin selbst und seine Familie vor Weihnachten, progressiv denkend lebenslang durch ein Immunitätsgesetz vor Strafverfolgung schützte. (Das gewährte Putin auch Jelzin). Und nun – ein paar Wochen danach das „Palastvideo“,aufgezeigt von Nawalny!

Biden will für US-Bürger einen Mindestlohn von 15 Dollar/h, die Folter ächten („I will reaffirm the ban on torture and restore greater transparency in U.S. military operations“ p. 66). Da wird das weitere Schicksal von Assange spannend! Er will Klarheit über das globale Finanzsystem und gegen Steuerparadiese vorgehen („go after illicit tax havens“). Das lässt aufhorchen, denn die Demokraten sind recht eng mit der Wallstreet verknüpft. Und die Heimat von Joe Biden, der Bundesstaat Delaware, ist bekannt für seine Briefkastenfirmen, und gilt als Steueroase der USA. Was wird hier Joe Biden unternehmen?
Sogar das Spendensystem für US-Wahlen missbilligt er und will es ändern. Da ist viel zu tun.

Auszeichnung für Qualitätsjournalismus

Er war einer der Großen. Einer der großen Journalisten : Claus Gatterer. Nach ihm ist ein Journalistenpreis benannt, der Qualitätsjournalismus würdigt.

Udo Bachmair

Der Preis ist dem 1984 verstorbenen feinsinnigen Südtiroler Journalisten, Historiker, Schriftsteller und Dokumentarfilmer Claus Gatterer gewidmet. Die „Auszeichnung für hervorragenden Journalismus“ ist mit 10.000 Euro dotiert und wird vom Presseclub Concordia und der Michael Gaismair-Gesellschaft Bozen verliehen.

Mit der Auszeichnung werden journalistische Arbeiten gewürdigt, die „dem Geist aufgeklärter Toleranz und der besonderen Sorge um soziale und ethnische Minderheiten verpflichtet sind“, sagt Peter Huemer, Sprecher der Jury. Qualitätsjournalismus, so Huemer, sei der Motor, der eine Demokratie am Laufen hält.

Die Ausschreibung richtet sich an Redaktionen oder Journalist*innen aus Österreich und Südtirol bzw. Journalist*innen, die in österreichischen oder Südtiroler Medien publiziert haben. Beiträge können in deutscher, italienischer oder ladinischer Sprache in Print, Radio, Fernsehen oder Online veröffentlicht worden sein.

Die Einreichung journalistischer Leistungen, die sich im Sinne Claus Gatterers durch kritisches Fragen, soziales Engagement und hohes stilistisches Niveau auszeichnen, ist bis 31. März 2021 ausschließlich digital über die Website des Presseclub Concordia möglich.

Weitere Infos unter
office@concordia.at

Lösungsorientierter Journalismus

Konstruktiv und kritisch sind Ziele für den Journalismus. Eine gute Theorie ist wertvoll, auch wenn die Praxis noch nachhinkt.

Hans Högl

„Vor zehn Jahren war der Widerstand noch groß. Als ich (Michael Gleich -Buchautor und Journalist bei WDR, Natur und Geo) den Fokus meiner Berichte auf Umwelt und Frieden als konstruktiv bezeichnete, entrüsteten sich Kollegen: „Heißt das etwa, dass wir destruktiv sind?“

Nein: Weil der Einzelne sicher die besten Absichten in der Berichterstattung verfolgt. Und ja, weil der mediale Hauptstrom einseitig ausgerichtet ist: auf das Negative, das Mißlingen, das Fehlerfinden. Kriegsherren bekommen tendenziell mehrer Sendezeit als FriedensstifterInnen.“ (Text aus dem Branchenblatt: Der Journalist).

Ö1 setzt auf Bildung

Gerade im Lockdown besonders wichtig: Der ORF-Radiosender Ö1 bietet Beiträge, digitale Lernmaterialien sowie handlungsorientierte Aufgaben für den Schulunterricht an.

Udo Bachmair

Der renommierte Kultur- und Informationssender Ö1 hat die Aktion „Ö1 macht Schule“ gestartet. Dabei werden ausgewählte Ö1-Sendungen für die Nutzung im Unterricht kostenlos und umlimitiert online unter https://oe1.orf.at/schule angeboten. Dazu erstellen Lehrende der Pädagogischen Hochschule Wien entsprechende Lehr- und Lernpakete.

Dieses Projekt bietet in Zeiten wie diesen, in denen „Distance Learning“ unausweichlich geworden ist, attraktive Zusatzangebote im Bildungsbereich speziell für Schüler und Schülerinnen an. So wird ein erweitertes vernetztes und mobiles Lernen ermöglicht, damit jederzeit flexibel und individuell Bildungsangebote digital abrufbar sind.

Ein Medienarchiv aus ausgewählten Sendungen steht inklusive Lernunterlagen bereit, angepasst an fächerspezifische und fächerübergreifende Lernzielerfordernisse. Die angebotenen Aktivitäten sind didaktisch vielfältig und interaktiv. Inhalte des Ö1-Programms werden dabei mit E-Learning-Angeboten zu einer Unterrichtsaktivität verknüpft.

Wer ist nun konkret die Zielgruppe?
Zielpublikum sind Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufe I & II sowie Vortragende in der Aus-, Weiter- und Erwachsenenbildung.

Welche Themen sind im Online-Katalog?
Die vielfältigen Themen im Sendungspool behandeln z.B. Bereiche der Fächer Deutsch, Geschichte und Politische Bildung, Digitale Grundbildung sowie Naturwissenschaften.

Wenn man als Lehrperson eine Idee für den Einsatz einer Ö1-Radiosendung im Unterricht hat, genügt ein E-Mail an oe1machtschule@gmail.com

Nochmals der Link zum Projekt „Ö1 macht Schule“ :

https://oe1.orf.at/schule

Appell zum Jahreswechsel: Menschenrechte zum Blühen bringen !

Meine Barbarazweige blühen! Es sind nur zwei Zweige von vieren, aber muss man nicht bescheiden werden in Zeiten wie diesen, wo Menschenrechte nicht mehr viel gelten? Ich nehm’s als gutes Zeichen für das neue Jahr!

Ilse Kleinschuster*

Zum einen sind es die Knospen, die Barbara Blaha mit ihren – Gedanken für eine gerechtere Gesellschaft – zum Blühen bringt – https://oe1.orf.at/player/20201227/621928

„MOMENTUM zeigt, was ist und was alles möglich wäre.“ Das von Barbara Blaha gegründete Momentum-Institut ist eine progressive Denkfabrik, die den Anspruch stellt, konkrete und realistische Vorschläge für eine nachhaltigere und gerechtere Gesellschaft zu erarbeiten.

Trotz gern geäußerter gegenteiliger Behauptungen ist unsere Gesellschaft geprägt und zerfurcht von Chancenungleichheiten und Ungerechtigkeiten: Einkommensscheren, Klassenjustiz, Diskriminierungen und Standesdünkel verhindern die Gleichberechtigung und gefährden dadurch auch den sozialen Frieden …

Unabhängig von parteipolitischen Erwägungen – aus der SPÖ ist die ehemalige stellvertretende Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft 2007 aus Protest gegen das Festhalten an Studiengebühren ausgetreten – will Barbara Blaha eine Stimme für jene „Vielen“ sein, von denen sonst höchstens abstrakt die Rede ist? Ihre Aufgabe an der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik sieht sie nicht nur darin, konkrete Schwachstellen unseres gesellschaftlichen Gefüges aufzuzeigen, sondern auch Lösungen, von denen am Ende alle profitieren.

In ihren heutigen Gedanken geht es Blaha ganz konkret u.a. um Klassenkampf und Reichenhass, leichte Zugänge zum Seeufer und schwere Klettersteige am Bildungsberg – und um den offenen Umgang mit geschlossenen sozialen Grenzen.

Zum anderen ist es ein Beitrag zu politischem Engagement im Krisenjahr 2020, auch von einer Barbara, Barbara Prainsack. Sie hat heuer ein sehr lesenswertes Buch zum Thema Bedingungslosen Grundeinkommen herausgebracht, dass seither schon viele öffentliche Diskussionen bereichert hat! Tja, und was wäre bedeutender im Verfolgen von moralischen Forderungen, die sich auf wichtige und sozial beeinflussbare Freiheiten beziehen, wenn wir die MENSCHENRECHTE zum Blühen bringen wollen!?! („VOM WERT DES MENSCHEN – Warum wir ein bedingungsloses Grundeinkommen brauchen“ – erschienen im Verlag Brandstätter)

• Ilse Kleinschuster im Dezember 2020. Die Autorin dieses Beitrags ist in der Zivilgesellschaft engagiert und aktives Mitglied der Vereinigung für Medienkultur.

Verfolgten dieser Welt eine Stimme verleihen

Thomas Seifert von der Wiener Zeitung erhält den Ari Rath Preis für kritischen Journalismus 2021. Das hat eine Experten-Jury unter dem Vorsitz von Gertraud Borea d´Olmo, Generalsekretärin des Bruno Kreisky Forums, entschieden.

Udo Bachmair

Mit dem Ari Rath Preis für kritischen Journalismus werden Journalistinnen und Journalisten ausgezeichnet, die sich um eine kritische und menschenrechtsorientierte Berichterstattung über Flucht, Vertreibung und Asyl in hervorragender Weise verdient gemacht haben. Namensgeber des Preises ist der 2017 verstorbene renommierte Ex-Chefredakteurs der Jerusalem Post.

2021 wird Thomas Seifert, Vize-Chefredakteur der Wiener Zeitung, die begehrte Auszeichnung zuerkannt. Er war auch noch vor seiner Zeit bei diesem Blatt als Reporter für diverse andere Medien in zahlreichen Krisenregionen unterwegs, aus denen er beeindruckende und berührende Berichte ablieferte. Ob aus einer Ebola-Station in Uganda, aus Sierra Leone über Kindersoldaten oder über den Tschetschenien-, Afghanistan- oder Irak-Krieg : Seiferts journalistische Arbeit sei „mutig und engagiert“, so der Befund der Jury.

Was die Jury so besonders für Seifert einnimmt, ist, dass er „neben der Gesamteinschätzung der Krisensituation das Schicksal der betroffenen Menschen ins Zentrum seiner Artikel, Berichte und Kommentare“ rückt. So sei äußerst positiv, dass der Ausgezeichnete „immer auch die menschliche Perspektive der von Kriegen, Flucht und Vertreibungen und Naturkatastrophen geplagten Individuen hervorhebt, und damit den Verfolgten in dieser Welt eine Stimme verleiht.“

Für mehr Bildungfernsehen im ORF in Corona-Zeiten!

Der ORF ist gerade auch in Corona-Zeiten, im Besonderen während der Lockdown-Phasen, mehr denn je gefordert, der Bildung einen entsprechenden Stellenwert einzuräumen.

Gastbeitrag von Elisabeth Eppel *

(den Kontakt zu ihr hat Hans Högl hergestellt)

„Bildung ist das, was wir in unsicheren Zeiten am meisten brauchen“. Bildung ist nicht nur ein volkswirtschaftlicher Faktor. Bildung stärkt auch die Innovationskraft, die unentbehrlich ist, um die Krise selbst und die Zeit nach Corona zu bewältigen.

Anlässlich der Schulschließung und des verstärkten Distance-learning fordern viele Betroffene mehr Lernunterstützung und Bildungsangebote über den ORF. Wegen Corona sind wir gezwungen, uns indoor aufzuhalten. Verstärkte Bildungsangebote im ORF würden SchülerInnen unterstützen sowie Eltern und PädagogInnen entlasten. Die ganze Gesellschaft würde davon profitieren. „Eingaben“ dieser Art wurden bereits an politische EntscheidungsträgerInnen und an den ORF gemacht.

Entsprechend seinem Bildungsauftrag und als das breitenwirksamste Bildungsinstrument ist der ORF aufgerufen, durch ein verstärktes Bildungsangebot einem drohenden Bildungsverlust, der unser Land sehr schädigen würde, entgegen zu wirken. Unabhängig von der Corona-Krise ist unverständlich, warum der ORF nicht Deutschkurse für verschiedene Niveaus, für InländerInnen und Menschen mit Migrationshintergrund, anbietet, zumal Deutsch-Kenntnisse als das „Integrationsmittel“ schlechthin gelten.

Als Kennerin und überzeugte Leserin der Salzburger Nachrichten wende ich mich ganz bewusst an Sie, weil ich weiß, welchen Stellenwert Bildung in den SN hat. Ich bitte Sie, das Thema „Mehr Bildungsangebot im ORF in Zeiten von Corona“ in den SN aufzugreifen oder meinen Leserbrief – stellvertretend für viele Betroffene – zu veröffentlichen. Ich bedanke mich im Voraus für Ihre Bemühungen und freue mich auf Ihre Antwort!

* Elisabeth Eppel war Lehrerin und ist nun als Erwachsenenbildnerin tätig. Ein Kommentar der Autorin erschien in der Wiener Zeitung unter dem Titel „Mehr Bildungsfernsehen“ im Forum am 1. Dez. 2020.

„Die Furche“ hat Geburtstag

Die Wochenzeitung „Die Furche“, erfreuliche Erscheinung im heimischen Blätterwald, feiert ihr 75-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass ist eine dicke Jubiläumsausgabe erschienen.

Udo Bachmair

Sie ist eine besonders positive Ausnahme in Österreichs boulevard-dominierter Medienlandschaft : Die Wochenzeitung „Die Furche“. Ein katholisches Blatt, aber liberal genug, um auch Rom-abweichende Positionen zu vertreten. Offen und fair genug, um auch andere Religionsgemeinschaften, allen voran die evangelischen Kirchen, wohlwollend und auf Augenhöhe zu betrachten.

Diesen Kurs garantiert Chefredakteurin Doris Helmberger-Fleckl. Ein Kurs, der auf „intellektuelle Tiefe und diskursive Breite“ setzt. Die Redaktion orientiere sich an einer „klaren Haltung, wenn es um Werte wie Menschenwürde und Menschenrechte geht“. Furche-Herausgeber Heinz Nußbaumer äußert den Wunsch, dass sein Blatt „noch viele Jahre eine wichtige Stimme der Nachdenklichkeit und Dialogfähigkeit bleibt“.

Nicht nur religiöse, auch ethische, gesellschafts- und wirtschaftspolitsche Themen prägen die Beiträge und Gastkommentare der FURCHE heute ebenso wie außenpolitische Analysen, Texte zu Wissen und Lebenskunst sowie das umfangreiche Feuilleton mit Schwerpunkten in den Bereichen Literatur und Film.

Bereits vor einem Jahr ist „die Furche“ mit einem Digitalisierungsprojekt neu aufgebrochen: dem Furche‐Navigator samt neuer Website www.furche.at. Dabei wird der große Schatz der Zeitung – das gesamte Archiv mit zeithistorisch bedeutenden Beiträgen namhafter Autoren – bis ins Jahr 1945 zurück digitalisiert und zugänglich gemacht.

Coronabedingt kann der 75.Geburtstag der renommierten Wochenzeitung leider nicht festlich begangen werden. Der Lockdown ermöglicht einstweilen bloß eine virtuelle Gratulation: Möge sich die „Furche“ künftig eines noch größeren Zuspruchs erfreuen. Zu wünschen sei ihr eine deutliche Steigerung der Reichweite.

www.furche.at