Negativliste überrascht selbst ein medienkundiges Publikum. Papiersäcke gehen aus!
Hans H ö g l
Im Vorstadtcafé Ritter las ich, dass in der wohlhabenden Schweiz und einer der besten Demokratien der Welt, im Journalismus oft von drohendem Untergang die Rede ist. Dazu eine Dame: Manche wollen gar nicht gute Nachrichten hören. Es ist ein Vorzug Wiener Cafés, dass eine Fülle von diversen Printmedien aufliegen. So findet sich u.a. im Ottakringer „Ritter“: „Le Monde“, die „Süddeutsche“, eine chinesische Zeitung, der „Economist“ und auch die „Weltwoche“. Sie steht der Schweizer SVP um Blocher nahe. Als weltoffener Leser fand ich darin (Nr. 24. 2022) eine Auflistung von drohendem Unheil für die Schweiz. Überall Schrecken. Überall Bedrohung:
„Es droht eine große Hungersnot“ schreibt „Der Blick“, eine Boulevardblatt wie die Zeitung „Österreich“ und die deutsche „Bild“)
„Es drohen Stromausfälle“ (Luzerner Zeitung)
„Es droht ein Chaos-Sommer“ (St. Gallener Tagblatt)
„Es droht schlechte Luft“ (Schweizer Radio)
„Es droht Abstieg“ (Neue Zürcher Zeitung)
„Es droht Versprödung“ (Tages-Anzeiger). Was es ist, wird gefragt. Wichtig: Es ist bedrohlich.
„Der Schweiz droht eine Abfallkrise“ (Sonntagszeitung)
„Der Schweiz droht ein Mangel an Arbeitskräften“ (Aargauer Zeitung)
„Der Schweiz drohen mehr Arbeitslose“ ( 20 Minuten)
„Der Schweiz drohen die Papiersäcke auszugehen“ (St. Gallener Tagblatt)