Antwort von Prof. Kromp-Kolb zur Frage über eine radikal sich zuspitzende Klima-Katastrophe
Hans Högl
Kürzlich unterstrich die scheidende Präsidentin der Salzburger Festspiele Helga Rabl-Stadler im Interview in der Ö1-Sendung „Lebenskunst“ Hoffnung als sehr wichtig. Und sie meinte sicherlich auch Medienberichte. Wir sollten nicht ständig Untergangsszenarien (Dystopien) heraufbeschwören, sondern nach Lösungen suchen, die Hoffnung nicht vergessen (so Rabl-Stadler). Wer in Alltagsgesprächen in Wien das Eintreten der radikalen Klimakrise äußert, kann Zustimmung erwarten. Es ist die passive Haltung: „Da lässt sich nichts machen!“.
Doch vernehmen wir Worte in einem Kurzinterview mit der Wiener Klimaforscherin Prof. Helga Kromp-Kolb in der Gratiszeitung „Heute“ am 8.2.2022. Es ist erfreulich, dass sich in diesem, überall bei öffentlichen Verkehrsmitteln verfügbaren Gratis-Massenblatt auch Sinnvolles findet.
Fragen an Kromp-Kolb: „Ist das 1,5- Grad-Ziel noch erreichbar?“: Die Antwort. „Aus naturwissenschaftlicher Sicht ja. Die Trendwende hin zu radikaler Treibhausgasreduktion müsste aber rasch eingeleitet werden. Es geht nicht nur darum, eine Katastrophe abzuwenden, sondern auch darum, eine lebenswerte Zukunft für uns alle zu gestalten.“
Was soll geschehen? Antwort: „Die politische Führung müsste sich rasch eindeutig für Klimaschutz entscheiden.“ Die drei wichtigsten Klimaschutzmaßnahmen sind: „Geschwindigkeit beschränken, Streichung klimaschädlicher Subventionen (z.B. Dieselprivileg, Anhebung des CO 2-Preises.“
Was hätten Sie rückblickend anders gemacht? Antwort: „Die Klimaforschung hätte viel früher damit beginnen sollen, konkrete Lösungen aufzuzeigen, statt ein Katastrophenszenario zu zeichnen, das es natürlich gibt, allerdings schreckt das Menschen ab, macht sie hilflos.“
NB: Die Zeitung „Heute“ prämiert die besten Ideen für unsere klimafitte Zukunft (Vgl. 8.2.2022)