Es bedarf Vorwissens, um Medien-Perlen zu suchen und zu finden. Sie sind wie Kristalle im tauben Gestein.
Hier ist der Ort für exquisite, seltene Informationen von Gewicht. NB. die Formulierung ErLesenes verwendeten wir bereits längst bevor der ORF eine Kultursendung so nannte. Entdecken sie ferner hier unsere “Blütenlese” : stilistische Ausrutscher und “Medienenten und Grubenhunde” – Fälle, wo Medien auf Falschmeldungen hereinfielen. Text: Hans Högl.
Urlaubs-Dichtung im Reisekatalog
Aufstrebende Gegend für die Lage des Hotels kann eine Fülle von Baustellen meinen. Quelle: Konsumentenschutz
3-sat TV- Kulturmagazin. Großes Lob
27. Februar 2014:
“UN-PROFESSIONELLES” DOPING – so Adi Niederkorn
Doping: “Alles ist erlaubt, aber lass’ Dich nicht erwischen!” Fall “Dürr” und Adi Niederkorn (Oe 1). Eine sprachliche Sonderleistung bot ein ORF-Reporter zum Dopingfall des österreichischen Langläufers Johannes Dürr am 23. Februar 2014. Adi Niederkorn kommentierte in einem Oe 1-Journal: Dürr wäre “unprofessionell” gewesen und habe sich auch, indem er das Österreich-Haus verlassen habe, verdächtig gemacht. Also er war “unprofessionell”, habe also nicht raffiniert genug geschwindelt….
Hintergrund: Ein Typ aus Exjugoslawien “hat mir das EPO besorgt, den Einnahmeplan dazu gegeben”, erklärt der Langläufer J. Dürr. Aus Angst vor Kontrollen vor Olympia habe er noch einmal (die Dosis) reduziert, um ja nicht erwischt zu werden. Das ging bei 14 Kontrollen gut. Die 15. war fatal.” Trotzdem: “Ich wusste nicht, wieso ich die Kontrollen zuvor bestanden hatte, wo ich doch die doppelte Dosis genommen hatte. Für Olympia habe ich noch mal alles heruntergeschraubt. Ich war blöd, aber nicht so blöd.” Zitate nach den Salzburger Nachrichten (26. Februar 2014 ü).
“David Alaba ist ein Münchner und spielt für Österreich”
Das war der Wort eines deutschen Sportkommentators beim Fußballspiel Deutschland gegen Österreich im September 2013. Nun – Alaba ist Österreicher, Schwarzer und spielt jetzt bei den Münchnern. Der TV-Kommentator hat den Sachverhalt seltsam umgedreht.
Valorisierung anstelle Gebührenerhöhung
Der ORF verschleiert und verschönt eine Gebührenerhöhung und verwendet dafür die Worte Valorisierung des Programmentgelts.
E r f o l g verheißen zwei Konti einer österreichischen Bank. Beim Erfolgskonto bekam ich nach einem Jahrviertel an Habenzinsen 0,05 Euro, KEST abgezogen 1 Cent ergibt 4 Cent.
Steueroptimierung
kann liebenswürdigerweise *Steuerhinterziehung* bedeuten. Gefundenin der Neuen Zürcher Zeitung (23. Juni 2010, p. 9).
So heißt es: Der französische Ex-Finanz (Budget) Minister Eric Woerth hat wohl die „Steueroptimierung“ der reichsten Frau Frankreichs, Liliane Bettencourt „begünstigt“. Netterweise hat sich dergleiche Minister einen Namen gemacht mit der Jagd auf Steueroasen. Frau Woerth hatte in der Familie Bettencourt ein recht nahes Arbeitsverhältnis.
Werden Schildkröten geboren – oder schlüpfen sie aus Eiern ?
Ich möchte´ ja gern verstehen, daß Sie möglichst alle potentiellen Lesern Ihr Blatt nahebringen und verkaufen wollen,…
Schlager Hans Himberg: Schildkröten schlüpfen aus den Eiern
Regierung verabschiedet keine Gesetzte
so lautet ein Kurztext in der “Wiener Zeitung” am 18. Sept. 2008, p. 1. Es müsste exakter heißen: Die Koaliton hat den Beschluss gefasst, diesen Gesetzes-Vorschlag dem Parlament zur Verabschiedung vorzulegen. Denn nicht die Regierung beschließt Gesetze, sondern das Parlament. Aber eben diese Wortwahl ist insofern verräterisch, als die Regierung und nicht das Parlament selbst die Aktivitäten setzt, um den Beschluss von Gesetzten in die Wege zu leiten.
Banker als Verbrecher. Bank-Krise kein Naturereignis
“Wucher”. Wort von vergessener Schatzkiste
Höchst bemerkenswert ist, dass die Sünde “Wucher” völlig aus dem öffentlichen Wortschatz verschwunden ist, aber das Wort Geiz mit der Formel “Geiz ist geil” eingedrungen ist.
Unter Wucher wird nicht nur der überhöhte Zins beim Geldverleih gefasst, sondern generell der unstatthafte Gewinn und die unerlaubte Übervorteilung. Dieser Praxis, die als Ausdruck der Todsünde der avaritia begriffen wird, stellt man die Vorstellung von christlicher Barmherzigkeit entgegen.
Von Berserkern und Neandertalern. Text passt für diverse Wahlkämpfe
Ich habe mich hier bisher nicht zu unserer Politik geäußert. Das sollte eigentlich so bleiben. Aber ich muß mich jetzt einmal zum Benehmen etlicher Politiker äußern. Es werden anscheinend immer mehr Volksvertreter, die nichts dabei finden, andere zu beflegeln und zu befetzen.
Ich weiß nicht, was diese Leute dazu bringt, sich öffentlich so gehen zu lassen. Aber ich weiß, daß ich so einen Umgang privat nicht haben möchte, also will ich das auch von unseren politischen Spitzen nicht zugemutet bekommen.
Wenn das bloß unappetitlich sein würde, schlimm genug. Aber es schadet garantiert auch dem Land, wenn seine Repräsentanten so mit einander umspringen. Oder will mir jemand erzählen, daß eine fruchtbare Kooperation gelingt, wenn man sich vorher in der Öffentlichkeit dermaßen geohrfeigt hat.
Honorige Herrschaften zeigen uns, daß man sogar die beste Kinderstube schnell abschütteln kann. Muß ich mir das ansehen? Brauchen wir das? Will man so das Vertrauen der Bevölkerung stärken, während eine Krise nach der anderen Unruhe schafft und Zukunftsängste wachruft? Aber ich könnte auch fragen: Reden Sie so mit Ihrer Omi?
Die Zahl der Nichtwähler nimmt laufend zu. Soll ich eine Partei wählen, deren Spitzenleute sich benehmen, als wären sie auf dem Fußballplatz? Ein anderes Wahlvolk werden Sie nicht kriegen, meine Damen und Herren.
Ich fände es nett, wenn Sie sich ihrer Bevölkerung wieder etwas würdiger erweisen möchten. Ich glaub nämlich nicht daran, daß diejenigen recht haben, die härtere Schläge austeilen als andere. Das gilt, wie wir alle wissen, nicht einmal auf dem Fußballplatz. Warum also im Parlament, im Landtag oder in Gemeindestuben.
… Ihr Reinhard Wernbacher Herausgeber und Verleger bei der OSTSTEIRISCHEN
Margit Schuller schrieb:
Auf Ihrer Homepage habe ich schon geschmökert und denke auch, dass dies eine gute Einrichtung auch im Sinne eines notwendigen Korrektivs in der Medienkultur ist. Die Verrohung der Sprache und ihre gleichzeitige Legalisierung sind ein für mich schrecklicher Zeitgeist. Aber so lassen sich Wahlen gewinnen….
Sprache schafft Wirklichkeit, und die Grenzen der Sprache sind die Grenzen des einzelnen Weltbildes (Wittgenstein). Und so hat alles auch eine Kehrseite: „Sprich nur ein Wort. So wird meine Seele gesund.“ Und ich vermisse diese Sprache der Sanftmut in unseren Medien, in der Politik, im zwischenmenschlichen Umgang, die wie die Gegenseite unser Herz berühren kann; aber in diesem Sinne Mut macht, Vertrauen fördert, Zuversicht wachsen lässt
Springen Sie so mit Ihren Kindern um? Wann ja, dann bitte raus aus dem Amt!
“AUSSCHAFFUNG” anstelle von Abschiebung von Asylanten in EU
Der Hintergrund: Die EU-Innenminister stimmten einer neuen Rückführungs-Richtlinie zu. Es betrifft zwischen sechs bis 10 Millionen (!) Menschen, die sich in der EU illegalaufhalten.
Es geht a) um illegal Eingereiste b) um legal Eingereiste, welche die zulässige Aufenthaltsdauer überschritten haben c) um Asylbewerber, deren Gesuch abgelehnt wurde, die aber die Ausreise verweigern.
Wir zielen hier primär auf das euphemistische Wort Ausschaffen anstelle Abschieben!
Im Wirtschaftsteil der Neuen Zürcher fand ich eine Feinheit: Es hieß VALORA SCHOCKT MIT
GEWINNWARNUNG
Aus Anlass der jüngsten Verwendung des Wortes „sparen“ bei den Plänen der Post, zeigt es sich wieder:
Die einfachste Prüfung auf Ehrlichkeit bei der Verwendung ist: Ist im Sparschwein was drin, wenn gespart wurde – oder ist es leer ? Und historisch begründet: Noch unsere Großeltern gebrauchten es als Aufsparen, also für andere Anlässe zurücklegen.
Hans Schlager geht gerne den Wortwurzeln nach. Danke.
Euphemismus: Verschönte berufliche Entlassung:
Wiener Zeitung am 13. Okt. 2009 ü:
Die Formulierung er “verlässt das Haus, um sich neuen publizistischen Aufgaben zuzuwenden”, lässt vermuten, dies wäre ein freiwilliger Akt. Dem ist nicht so, wie jeder einigermaßen Belesene weiß: Der Bundeskanzler hat ihn e n t l a s s e n und zwar vorzeitig, und Unterberger erfuhr es laut eigenen Worten erst sehr spät offiziell.
Der Linzer Bischof Ludwig Schwarz “entpflichtete” seinen Kommunikationschef Ferdinand Kaineder und entließ diesen als Pressesprecher. Uns geht es hier nicht um den umstríttenen Funktionswechsel, sondern um das schönfärberische Wort “Entpflichtung” für Entlassung. (Wiener Zeitung, 2009-07-16).
Konzernprivilegien in Luxemburg längst im Buch “Asoziale Marktwirtschaft” dargelegt.
1. April 2014
Kabarettist Roland Düringer warf sich erneut für “Tatort Hypo” ins Zeug. “Das ist kein Feldzug gegen Politiker. Die Gier ist in uns allen drin.” Er selbst will NICHT POLITIKER WERDEN: “DAS WÄRE EIN SOZIALER ABSTIEG FÜR MICH”. Eine symbolische Aussage für eine sehr bedenkliche Entwicklung. Zitat aus “Heute” 1. 4.2014, S. 4.
Blüten aus dem Mediengärtlein
Die “Wiener Zeitung” vertauschte den Lehrstuhl (Katheder) mit dem medizinischen Eingriff “Katheter”. Sie schrieb am 11. Okt. 2007 zum Bawag- Skandal: Der Angeklagte “Elsner leidet aufgrund seines Herzkatheders unter häufigem Harndrang, der ihn nachts um den Schlaf bringt.
28. Jänner 2014
Albert Camus: Für uns Schriftsteller besteht die einzige Rechtfertigung darin, wenn es eine gibt, nach bestem Können für die zu sprechen, die es nicht vermögen und die leiden.
“Für Künstler gibt es keine priviligierten Henker”-
gleichgültig, welches die auch die vergangene oder zukünftige Größe des Staates oder der Partei sein mag, von denen Menschen unterdrückt werden.
ZU JEDEM THEMA ETWAS SAGEN ZU MÜSSEN
Kardinal König bittet u. betet: Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen.
Erlöse mich von der großen Leidenschaft , die Angelegenheiten anderer regeln zu wollen.
Bewahre mich vor der Aufzählung endloser Einzelheiten und hilf mir, die Dinge auf den Punkt zu bringen.
Politiker-Leid, Politiker-Frust
Die Landeshauptfrau Salzburgs, Gabi Burgstaller, erlebte auf dem Höhepunkt des Spekulationdebakels schwere Stunden. Viele Woche danach sagte sie im Interview: Die Politik fehle ihr nicht besonders. Vor allem nicht die „ritualhaften gegenseitigen Feindseligkeiten und die vielen leeren Kilometer in Sitzungen".
Dies ist ein Ausschnitt aus einem Beitrag in den Salzburger Nachrichten am 21. Dez. 2013. Hintergrund dafür war die menschlich schwer verkraftbare, nicht psychisch vorbereitete überraschende Ablöse von Politkern/innen.
Ein Wirtschaftspsychologe, der Politiker beim Abgang berät, sagt: Manche fallen in ein Loch, weil sie den plötzlichen Machtverlust nicht verkraften. Macht macht abhängig. Man wird süchtig nach der ständigen Aufmerksamkeit. Dazu kommen völlig unprofessionelle Personalentscheidungen in der Politik.
Der anschließende von Roland Barazon hat den Titel: “Die Beamten büßen für die Unfähigkeit der Politiker“: Diese beschließen Unmengen an Gesetzen und Vorschriften, die mangelhaft bis sinnlos sind, aber von Beamten zu administrieren sind. Ein Schuldirektor zeigte mir Gesetzesbücher von einem Meter Länge, die er zu beachten hat.
Wenn Vorgesetzte im öffentlichen Dienst ängstlich sind und dies penibel auslegen, lähmt die Überbürokratisierung z.B. den Schulalltag. Aspekte, die in der Diskussion um das Lehrerdienstrecht nie zur Sprache kamen. Roland Barazon rundet ab, ohne Medien als direkt als Mit-Verantwortliche zu nennen: Viele Kategorien von Menschen stehen heute am Pranger: d i e Beamten, Reiche, d i e Banker, d i e Lehrer, d i e Ausländer, d i e Richter, d i e Ärzte…Und wir Mediennutzer sollten anfügen: Zu leichtfertig werden d i e Journalisten/innen fast nur negativ punziert, aber auch d i e Politiker.
Gut, dass es diese vernünftige Stimme aus der „Provinz“, die Salzburger Nachrichten, gibt… Hans H ö g l
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Bund Five Eyes: Spionageaustausch zwischen fünf angelsächsischen Ländern
Der kanadische Nachrichtendienst CSEC kooperiert mit dem berüchtigten US-Nachrichtendienst NSA. Nun – nicht so überraschend. Aber die angelsächsische Achse ist umfassender. Diese beiden kooperieren mit Großbritannien, Australien und Neuseeland und diese Five Eyes tauschen ihre Ergebnisse seit Ende des 2. Weltkrieges aus. Das wurde offenkundig, als der kanadische Nachrichtendienst aufflog, dass er das Bergbau- und Energieministerium in Brasilien ausspäht. Vgl. DIE PRESSE (Wien) 9. Okt. 2013, p. 6.
WALLSTREET ein wenig an der KANDARE
Folgender Text wird zwar sehr relativiert – vgl. YouTube Goldman Sachs Eine Bank regiert die Welt – Arte-Dokumentation am 24. Sept. 2013. – Be-merkens-wert: Der Ex-Weltbank-Chef Robert Zoellick kommt zu Goldman Sachs zurück, wo er schon vor 2007 tätig war. (Wiener Zeitung, 9. Okt. 2013, p. 6).
Aber immerhin- Einiges passierte:
Wer hätte es noch vor wenigen Jahre als denkmöglich gehalten, dass versucht wird, die Wallstreet durch die Politik an die Kandare zu nehmen. Der US-Senat hat in der Nacht auf den 21.Mai 2010 mehrheitlich zur größten Finanzreform seit den 1930er Jahren zugestimmt. Das 1.500 Seiten dicke Reformpapier muss noch mit dem Repräsentantenhaus in Einklang gebracht werden, bevor es Obama unterzeichnet. Es geht um die Kontrolle von großen Hedgefonds. Der außerbörsliche Derivatenhandel soll zu einem großen Teil kontrolliert werden. Wiener Zeitung, 22. Mai 2010, p.1/p. 26. ü
Und nun im Oktober 2013 erfahren wir von riesigen Milliarden Strafen, welche die Morgan Bank zahlen muss!
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US – Banken verglichen mit USA -BIP 1929 versus 2010.
„Zwischen Müßiggang und Engagement“- Autor: Sven Kuntze, TB, München 2012. (2. Aufl.). Resumé: Prof. Hans Högl
Der Autor, ARD-Redakteur – ist nun selbst im „Nachsommer“ und fragt: „Wie wollen wir im Alter leben?“ Es geht um Freud und Leid der Rentner u. um gestaltete Vielfalt: doch manche ziehen sich ins Land von „Tunix“ zurück (p. 49).
„Erfolgreich Altern heißt vor allem Grenzen erkennen“ (p. 45).
– Der Stil ist flüssig, scharfsinnig, witzig und die Lektüre lohnt. Der Autor war ein aufmüpfiger 68-er und hinterfragt ehrlich einiges von damals.
– Die Adressaten des Buches: 8 Mill. Deutsche – geboren zw. 1940 und 1955.
– Bis 2030 verdreifachen sich die Ausgaben für Sozial- u. Gesundheitssysteme (p. 32).
– 2005 setzte der Anti-Aging-Markt in den USA bereits 55 Milliarden Dollar um (p. 234) und Kuntze befasste sich mit der Seniorenresidenz „Steps to Heaven“ in Florida ( p. 17),
Einzeln aneinandergewürfelte Texte :
Wir sehen heute um 15 Jahre jünger aus als unsere Vorfahren im selben Alter (p. 41)
Verdrängungsmuster durch Jugendkult und schöner Schein des Alterns.Ein positives Selbstbild steigert die Lebenserwartung um 7 Jahre u. ist allen gesundheitsfördernden Maßnahmen überlegen (p. 43); für alle bräuchte man 24 Stunden.
Frühes Aufstehen u. präzise Tagespläne (p. 59). – Andeutung christlicher Tugenden: Hilfsbereitschaft, Mitleid, Ehrlichkeit (p. 48).
Der Wunsch nach Unsterblichkeit zeigt sich in Pyramiden u. Dorfkirchen in Europa (p. 233).-„Unser letztes Gefecht“ (p. 229 ff). – Die Viel-Giftler und der diskutierbare Freitod als Menschenrecht (p. 237ff)
Gliederungen des Alters:
1. Die jungen Alten zw. 60 –75 Jahren („Voralter“): Da sind wir klar im Kopf ( p. 29).Namen für diese 1. Phase der Rente: „Dritte Lebensphase“, Generation plus, „Goldies“, Woopies (Well off older people), Silver Agers, Unruheständler, Voralter.
2. Die alten Alten zw. 75 – 85 Jahren- 3. Die Hochbetagten zw. 85- 94 Jahren- 4. Die Überlebenden: 95 und älter (p. 33):
1952 gratulierte die Queen 255 Untertanen zum 100. Geburtstag, heute sind es über 5.000. -Eine besondere Sprengkraft hat das fatale Wörtchen „Es lohnt nicht mehr“ (p. 46) –
Souveräner klingt: „Ich schwimme täglich zwanzig Bahnen“.
Ideeller Hintergrund des Autors: Die kulturelle 68-er Revolte und Seitenblick auf uralte Lebensweisheit
Unser Marke war die Negation, die Kritik an allem (schon vor der Kenntnisnahme) (p. 39). Über Nacht wurde alles vom allem befreit: die Sexualität von der Moral, die Frauen vom Mann, die Verkehrsformen von der Konvention usw. usw. (p. 231). Eine unerhörte Lässigkeit zog ins Land (p. 37).
Am folgenreichsten war die niedrige Geburtenrate (Verzicht auf Kinder, Antibabypille). Aus der vaterlosen wurde die kinderlose Gesellschaft (p. 213). Der Tugendkatalog unserer Eltern wankte (p. 39).
Der Autor bleibt bei Grundattituden seiner studentischen Generation, die zwischen 1940 –1955 geboren ist, fragt aber nachdenklich, wann sein Glaube verdunstet ist.
Er äußert Distanz zur protestantischen Arbeitsethik (p. 52); denn als Müßiggang fast ausgerottet war, wurden wir Sklaven der Arbeitsmoral (p. 56) und er fügt an: Wo der Papst das Sagen hatte, gibt es einen gemächlicheren Gang der Dinge (p. 57). Ja und bis Mitte des 19. Jahrhunderts „hätte man Schildkröten im Bois de Bologne spazieren geführt“ (p. 61).
Und Georg Büchner spitzt dies zu: „Unser Leben ist der Mord durch Arbeit…“ (p. 58).
Dasein ohne Kinder kann keine Maxime sein,
schrieb Marcus Franz (Direktor im Wiener Hartmannspital) in einem . Gastkommentar (“Wiener Zeitung”, 28. April 2011 ü). Solidarische Strukturen wie die soziale Kranken- und Pensionsversicherung können nur durch genügend Berufstätige aufrecht erhalten werden.
Es gibt eingebürgerte Wörter, die auch in der Wissenschaft dann und wann unreflektiert verwendet werden. Das gilt auch für das Wort „indo – germanisch“. Zutreffender sollte es heißen indo-europäisch, wie die analogen Worte im Französischen und Englischen lauten
30. September 2014
Ausblick bis Sonntag. Regen vermießt die Feiertags-Woche
Schlager Hans
Das in Rede stehende Wort kommt von ” mies ” – oder ? Kann daher in der Anwendung hier nur vermiest sein. Ist jemand abgängig, so nennt das unsere Sprache auch: vermisst -wiederum- oder ? Ihr oben wiedergegebenes “vermießt” benennt die Verfasserin/ den Verfasser als Opfer des Murphy´schen Gesetzes: “If something can go wrong – it will” . Hier in Quadratur.
Mit förderlichen Grüßen und Wünschen für baldiges Erlangen von zeitungstauglichem Sprachgefühl Schlager Hans
Flut an Briefen mit Spendenwünschen
Hans H ö g l
Meine Schwiegermutter seligen Angedenkens hatte immer Verständnis, für wichtige Anliegen zu spenden. Auch ich verstehe dies, und als Familie haben wir im letzten Jahr soviel an diverse Organisationen gespendet, dass die Höhe dem Finanzamt auffiel und diese uns aufforderte, dies mit Belegen nachzuweisen.
Es ist aber des Guten eindeutig zu viel, wenn innerhalb weniger Wochen f ü n f (5) mal Spendenaufforderungen von e i n e r Hilfsorganisationen zugeschickt werden: