Tabus, Verschleierung, abgewiesene Leserbriefe
Die Rubrik abgewiesene Leserbriefe ist uns sehr wichtig. Wenn die Chefredaktion Leserbriefe sichtet, entscheiden auch Herr Rücksichtl und Frau Hinsichtl, ob ein Leserbrief nicht dem Geschäft schaden könnte. Soll das Annoncengeschäft geschützt werden ?
Hier widmen wir uns auch Inhalten, die Tabuthemen für Medien oder vielleicht nicht politisch korrekt sind oder den geläufigen Themen nicht entsprechen.
____
16. Dezember 2014
“Mehr als 16.000 Kinder sind gestorben. Gestern geschah das Furchtbare. Todesursache: Sie hatten nichts zu essen. Und warum kam das noch nicht durch die Nachrichten? Weil das jeden Tag passiert.“ Werner Thissen (Erzbischof in Hamburg)
_
„G O L D M A N S A C H S. Eine Bank lenkt die Welt“[1] . ARTE – Dokumentation. Text neuerlich 7. Jänner 2015 positioniert.
Ein Seher schrieb dazu: Für mich war dies eine der besten Sendungen in den letzten Jahren. Sie müsste als DVD erhältlich sein. Warum wird das nicht im ARD und ZDF um 20.15 gezeigt? Arte kennen viele Menschen doch gar nicht. Die Sendung war fast ein Krimi. Wenn man das gesehen hat, kann man nur noch den Kopf schütteln und sagen wie korrupt ist diese Welt eigentlich. Das ganze Bankensystem ist wie ein Krebsgeschwür (Text etwas gekürzt)..
Diese Sendung wurde angeblich auch im ORF auf Eco ausgestrahlt. NB. Auf Youtube ist der Film nicht mehr abrufbar. Unsere Mitglieder verdienen es, von dieses wahrhaft „ErLesene“ in Kurzform zu erfahren.
Marc Roche, Korrespondent von Le Monde verfasste ein Buch über die Bank Goldman Sachs. ARTE ging der Frage nach, wie ihr Einfluss auf unsere Regierungen wirkt. Hier eine Kurzfassung aus dem ARTE Magazin.
„Viele nennen sie nur Die Firma, eine Spinne, der selbst Regierungen ins Netz gehen: Die Bank Goldman Sachs. ARTE: Wie muss man sich einen Goldman-Sachs-Banker vorstellen? Marc Roche: Nach brillantem Studium schließt er einen „faustischen“ Pakt mit der Firma und opfert sein Privatleben. Es folgen endlose Arbeitstage ohne Wochenende, ohne Urlaub, „gigantischer Druck, bedingungslose Einordnung ins Team, absolute Diskretion“.
Alle zwei Jahre werden die 200 Besten zu Gesellschaftern. Das bleiben sie acht bis zehn Jahre, dann verlassen sie die Firma, „um einen Hedgfonds zu gründen, einer Universität vorzustehen oder in die Politik zu gehen“. …“Ich habe nie den Verschwörungstheorien Glauben geschenkt,, denen zufolge Goldman Sachs die Weltherrschaft will. Es ist einfach eine Bank, das ist alles.“ (Marc Roche).
ARTE: Aber Goldman Sachs floriert auch dank eines mächtigen Netzwerkes, das es sich aufgebaut hat. Marc ROCHE: Richtig. In den USA und Europa hat Goldman Sachs eine wichtige Rolle bei der Lockerung der Finanzregulierung gespielt. Robert Rudin, ehemaliger Vizepräsident von Goldman, führte das Trading ein, den kurzfristigen An- und Verkauf von Wertpapieren, und wurde dann Finanzminister der Regierung Clinton. Unter Bush wurde ein weiterer Ex-Präsident von Goldman Sachs Finanzminister. Während der Krise 2008 rettete er den Versicherungskonzern AIG, an dem Goldman Sachs beteiligt war, ließ aber Lehman Brothers fallen, den Rivalen von Goldman. Heute sitzen zahlreiche Goldmänner in der Regierung Obama[2].
ARTE: Wie ist das in Europa? M. ROCHE. Goldman „konzentriert sich auf die EU-Kommission“. „Zu den Beratern der Bank zählen ehemalige EU – Kommissare wie Peter Sutherland in London (1993-95 GATT – Generaldirektor ), Otmar Issing (im Direktorium der Europ. Zentralbank 1998-2006), Mario Monti (1995-2004 EU-Kommissar) und Ex-Kommissionspräsident Romano Prodi in Italien, aber auch Politiker wie Tony Blair, Gerhard Schröder und Dominique Strauss-Kahn“. ARTE: „Mario Draghi ist nun an der Spitze der Europäischen Zentralbank.( ……).
Produkte wie Abacus[3] stehen für die Skrupellosigkeit der Banken[4]. Was ist das? Marc ROCHE: Abacus haben Genies von Goldman Sachs erfunden. Der Trick dabei ist, giftige Immobilienprodukte zu zerstückeln und sehr teuer zu weiterzuverkaufen. Dabei machte Goldman Sachs großen Gewinn: Sie verkaufte wertlose Produkte an Ahnungslose.
Darum musste Goldman Sachs in den USA 500 Millionen Dollar Strafgeld zahlen, was gerade den Gewinn eines Trading-Tages entspricht….Eher bekannt wurde, dass 2010 die kreative Buchhaltung von Goldman Sachs[5], dem Staat Griechenland teuer zu stehen bekam, „denn es hatte auf einmal riesige Schulden bei der Bank“.
ARTE: „Wird es eines Tages ein internationales Finanzgericht geben?“ M. ROCHE sieht dies eher als „unwahrscheinlich. „Bislang wurde noch nie ein Banker strafrechtlich belangt, auch nicht bei nachweislichem Betrug. Die Justiz ist der Komplexität dieses Gewerbes nicht gewachsen“. Und es steht viel auf dem Spiel: Die USA kämpft für die Wallstreet, England für die City[6] und China für Hongkong. …Die Banker stehen nach eigenem Gefühl über dem Gesetz[7].
Sie haben ihre sozialen Aufgaben vergessen. Goldman S. verteidigt sich, sie spende Millionen für gute Zwecke z.B. für Aids-kranke Kinder in Afrika. Gleichzeitig spekulieren Trader derselben Bank mit Rohstoffen aus Entwicklungsländern und treiben diese in den Ruin.
Marc Roche sagte 2012: Es gibt derzeit keine Regierung, die in der Lage wäre, die Finanzwelt im Zaum zu halten. Die Lage ist heute problematischer denn je.
Interessant finde ich, dass der Wiener „Standard“ am 6. Dezember 2012, ein langes unkritisches Interview von Goldman Sachs-Chef Lloyd C. Blankfein brachte. Titel des Beitrages: „Ein Businessplan für den Aufschwung Amerikas“. Ein andermal lobte der „Standard“ in einem Portrait einen Goldman Sachs Mann für die kreative Buchhaltung in Griechenland. Mein Leserbrief, der sich darüber wunderte, wurde nicht veröffentlicht. Er fand einen Ehrenplatz auf www.medienkultur.at /Medientabus.
Prof. Dr. Hans Högl
[1] Dies war der Titel im ARTE – Magazin zum Themenabend „Goldman Sachs“ im Sept. 2012. Titel des Buches von Marc Roche: „La Banque“. Wir kürzten den Text und hoben Teile hervor.
[2] Sie hat den Wahlkampf von Obama kräftig unterstützt.
[3] Auf Deutsch: Rechenmaschine.
[4] Gemeint sind Spekulations- und Schattenbanken. Seien wir achtsam und werfen wir nicht alle Banker in einen Topf; denn reguläre Sparkassen und Bank erfüllen eine wichtig Aufgabe.
[5] Es war eine „Hilfe“, um sich in die EU zu schummeln! Offensichtlich haben europäische Banken diese Papiere gekauft und die EU – und wir Steuerzahler mussten Griechenland (!) und vor allem diese Banken (!) retten.
[6] In ehemaligen Londoner Hafen arbeiten 100.000 Menschen im Bank- u. Versicherungswesen, in ganz London sind die 600.000 Menschen in der Finanzwelt tätig. Wer dies sieht, hat davon einen Begriff. Die Londoner City untersteht direkt der Königin
[7] Dieses Recht hatten absolute Monarchen!
OBDACHLOSE FRAUEN IN WIEN in Wien. Aktualisiert 7.1.2015
Folgender Text hat noch größere Brisanz 2015 als vor ein paar Jahren.
Zu diesem Referat von Werner Grotte kamen ganz wenige Personen, aber der Text wurde sehr häufig abgerufen. Im Nachhinein erfuhren wir, dass dieses Thema den sonst häufigeren Teilnehmern “zu grauslich” war. Gewisse Wahrheiten sieht man eben nicht gern in die Augen. Werner Grotte versteht sich als echter Reporter. Er bekam in der Wiener Zeitung unter dem neuen Chefredakteur Anstellungsprobleme, da er angeblich kritisch über Geschäfte der ausgelagerten Betriebe der Stadt Wien berichtete. Dies ist einer verlässliche Information durch eine österr. Spitzenjournalisten im September 2013.
Im Caritas-Heimes für Obdachlose begegnen einem nur männliche Betroffene. Die Frauen-Obdachlosigkeit ist ein enormes Problem in Wien, ist aber versteckt. Frauen schämen sich dessen mehr als Männer. Es werden für obdachlose Frauen dezentrale Dauerwohnheime errichtet, die ein Zehntel des Geriatriezentrum Lainz kosten, wo in einem spezifischen Pavillon der Geriatrie eigentlich Obdachlose untergebracht sind und diese Obdachlosen stellen geschätzte 15 – 20 % in der Geriatrie dar.
Elvira Loibl errichtete ein eigenes Frauenwohnzimmer am Naschmarkt (später in Frauenwohnzentrum umgewandelt). Die Hauptgründe für die Obdachlosigkeit von Frauen sind: Leben über den Verhältnissen, Scheidungen (das „Ruinieren“ des Ex-Partners zieht zwangsläufig auch den eigenen Ruin nach sich, weil der Ex ja nicht mehr zahlen kann….), Unfälle und natürlich durch Drogen, Alkohol und die unten genannten psychischen Krankheiten. Einige obdachlose Frauen kommen aus Gewaltbeziehungen oder sind Zuhältern entlaufen.
Entweder flüchten sie sich wieder in Gewaltbeziehungen, um ein Dach über dem Kopf zu haben oder wohnen durch sexuelle Gefälligkeiten gratis zur Miete. Es finden sich auch ganz normale Klientinnen, etwa eine Österreicherin, die in den USA lebte und von einem Freund ausgehalten wurde. Als dieser starb und dessen Ehefrau wieder auftauchte, war die Geliebte ohne Job, Geld und Wohnung. So erfolgten Ausweisung und Abschiebung, den Rückflug zahlte die Botschaft, in Wien wartete die Obdachlosigkeit.
Herr Grotte schuf erst über eine stets aufgegriffene Berichterstattung ein Problembewusstsein für obdachlose Frauen, die mangels Sichtbarkeit bisher negiert wurden.
Ein Gutteil obdachloser Frauen in Wien leiden an psychischen Problemen (Es ist unklar, ob die Defekte Grund für die Arbeitslosigkeit sind oder erst aus dieser entstehen). Sie sind manisch-depressiv, aggressiv oder leiden am Borderline-Syndrom.
Herr Grotte ist viel mit Sozialarbeiterinnen in Obdachlosenheimen unterwegs und stellt fest, dass manche Obdachlose aus ihrer Situation herauswollen, und sie werden auf niederschwellige Nächtigungsquartiere aufgeteilt. Ein Großteil ist völlig hoffnungslos und dem Alkohol und/oder schweren Drogen verfallen. Viel Geld fließt in die falsche Richtung. Anfangs mangelte es an Kontrolle (so setzte sich Frau Bleibtreu, Angestellte der Stadt Wien und Leiterin der Gruft, mit viel Geld und einem BMW ab).
Nun wird die Notschlafstelle von der Caritas betreut. Männliche Obdachlose kommen meist durch Schulden, Scheidung, Alimenterückstände in die Abwärtsspirale. Das Jugendamt ist die einzige Einrichtung in Österreich, die bis unter das Existenzminimum pfänden kann.
Die Stadt Wien erstellt für förderwürdige Obdachloseneinrichtungen Kriterien (Anzahl der Sozialarbeiter, Gesundheitsversorgung, Alkoholverbot), denen nicht alle privaten Einrichtungen entsprechen können. So herrschen in der Vinzi-Rast (nicht zu verwechseln mit der Vinzenz-Stube) weder Drogen- noch Alkoholverbot, allerdings wird ein Beitrag von einem Euro pro Nacht eingehoben.
Die Gruft nimmt keine Ausländer auf (dieses Auswahlkriterium wird durch Aussehen, Sprache, Ausweis o. Ä. kontrolliert). Unter den Obdachlosen herrscht ein enormer Verdrängungswettbewerb. Zahlreiche österreichische Obdachlose meinen, “die Ausländer” würden in ihren Revieren wildern und ihnen die angestammten Domänen streitig machen (etwa den Zeitungsverkauf).
Die Obdachlosigkeit von Frauen ist meist auf Scheidung oder Trennung zurückzuführen. Dazu kommen Alkohol und Jobverlust. Meist sind die Kinder schon aus dem Haus, oder sie werden ihnen weggenommen. Während das Heroinproblem durch das Methadon-Programme im Griff ist, ufert die Lage beim Kokain aus. Vor allem wenn es intravenös gespritzt wird, dauert der Kick nur kurz und macht gierig nach mehr. Die Beschaffungskriminalität und die Prostitution (oft gleich Zug um Zug-Geschäft) sind enorm. Jugendliche mit fünfzehn Jahren werden schnell abhängig, gehen nicht mehr in die Schule, werden obdachlos.
Merkwürdigerweise ist der Bildungsgrad obdachloser Frauen wesentlich geringer als bei Männern gleichen Schicksals: es gibt einige sehr intelligente und viele minderbemittelte – der normale Durchschnitt fehlt völlig. Die Obdachlosenheime leiden an einem enormen Personalproblem, da die Klientel keine leichte ist. Die Frauen werden meist extrem aggressiv. Herr Grotte nennt als Beispiel, dass eine Heimbewohnerin das Asyl anzündet und dann gegen die Feuerwehr auch noch aggressiv wird. Der Anteil an psychisch Kranken aus Ex-Jugoslawien ist auffallend hoch, was Hr. Dr. Högl mit den Traumatisierungen durch die Kriege zu erklären versucht.
In Bezug auf die Asyldebatte verweist Herr Toth auf die Diskrepanz zwischen veröffentlichter und öffentlicher Meinung und verweist auch auf Asylschwindel. Referat von Reporter Werner Grotte ( Wiener Zeitung) am 24. 10. 2007.
Exkurs und Diskussion zur Verschuldung:
Mobiltelefone haben sich zur neuen Schuldenfalle entwickelt. Auch Kleinkredite werden von Firmen fahrlässig vergeben. Diskussion: Die Höhe der Kreditzinsen ( 13 – 14 % ) bei Überziehungen des Kontos ist absolut unverständlich, und dies würde von den Medien totgeschwiegen. Dem widerspricht Fr Mag. Rojnik und verweist darauf, dass die Zeitschrift “Gewinn” eben darauf regelmäßig hinweist. Viele Leute machen Urlaub, indem sie Kredite aufnehmen. Herr Högl sieht zusätzlich einen Grund für die Überschuldung in der nachgewiesenen Verteuerung durch die Euro-Einführung. Dem stimmen alle Anwesenden zu.
Herr Grotte berichtet: Die Aktion der Ersten Bank, als Zweite Bank Menschen ohne Bankkonto ein solches einzurichten, hat die Testphase beendet und nimmt bis auf Weiteres keine neue Kunden auf .
7. August 2014
Auch ich habe eine Neigung, den ORF zu verdächtigen, zu liebevoll mit großen Unternehmen umzugehen, mit Firmen, die sehr viel Werbeeinschaltungen bieten- wie z.B. große Unternehmen. Richtig ist, es gibt nicht d e n ORF, sondern viele, auch unterschiedliche Redakteure, das zeigt z.B. der Beitrag unten:
Durch Kredite Haus u. Existenz vernichtet. Schütze Dich. ORF bietet Supersendung in Saurer-Gurkenzeit. Wir meinen die Sendung “Am Schauplatz” vom Do 7. August 21:05 ORF2.
In Istrien, Dalmatien u. auf d. Insel Rab herrscht Panik. Hunderten kroatischen Quartiergebern droht Exekution ihrer Häuser und eine österr. Bank und AWD sind verwickelt.
Themenabend “LÄRM OHNE GRENZEN” in ARTE am Die 8. Juli 2014 ab 20: 15. Initiative gegen Fluglärm im Süden und Westen Wiens
Hans H ö g l
Es gibt in Wien eine Initiative, die seit Jahren gegen den Fluglärm vergeblich kämpft. Die Initiatoren beklagen zu wenig Interesse von Seiten der Medien. Nachdem vom Flughafen Schwechat unter anderem die Länder Wien und NÖ sehr profitieren, vermeiden meist wichtige Medien dieses Thema – wohl aus Angst, Inseratenaufträge zu verlieren. Der ARTE Themenabend könnte darum indirekt von großem Interesse sein. 28. Juni 2014
17. Februar 2014.
Schonung von Hypo-Banken und so von Raiffeisen im Hypo-Adria-Skandal
Texte zu Raiffeisen – schon früher verfasst und heute in der Sondersitzung des Parlaments bestätigt. Siehe Langfassung weiter unten.
Zum Desaster der Hypo-Adria: Einige Landes-Hypobanken hätten Garantien für das Desaster übernehmen sollen. An diesen Hypo-Banken hat Raiffeisen wesentlichen Anteil. Also kam die staatliche Rettungshilfe a u c h Raiffeisen zu Gute – auf Kosten der Steuerzahler. Wen wundert, dass damals Finanzminister Josef Pröll, mit Staatsgeldern den Bankrott der HypoAdria verhindert hat. Den Konkurs empfahl schon vor Jahren die international angesehene Neue Zürcher Zeitung.
Und Josef Pröll wurde Chef von der Leipnik-Lundenburger, ein Raiffeisenriese im Mühlenbereich. Dies und viel mehr findet sich im Schwarzbuch Raiffeisen siehe unten.
Auch die Grazer Wechselseitige wurde im Parlament sehr kritisch genannt.
Laut Hannes Androsch braucht Österreich sage und schreibe 20 – 30 Jahre , um die riesigen Schulden durch die Hypo-Adria sozialverträglich aufzuteilen. Auf Jahrzehnte drohen uns Österreicher und Österreicherinnen massive Einschnitte, wenn wir uns nicht wehren und die Gläubiger und auch das Land Kärnten ungeschoren davon kommen.
“Raiffeisen“: Macht, Effizienz, Kartell. Ein „Schwarzbuch“
Als lese man ein Geheimdossier – diesen Eindruck vermittelt das „Schwarzbuch Raiffeisen“. Die Verfasser sind Lutz Holzinger und Clemens Staudinger (Mandelbaum Verlag).
Wo leben wir, um sehr Wichtiges und öffentlich kaum Bekanntes im Obdachlosenblatt Augustin zu erfahren? Es brachte ein Reihe von Analysen über Raiffeisen. Aber Augustin gleicht dem Samisdat im Ostblock anno dazumal. Aus der Serie erwuchs das „Schwarzbuch Raiffeisen“. Dreißig Buch-Exemplare hat der Verlag an Medien gesandt- einzig der Standard brachte eine weiche Kurzrezension mit dem Titel „Raiffeisen vor dem Vorhang“. Immerhin!
Ansonst Schweigen in Hauptmedien. Es schwieg auch das Aufdecker-Magazin profil, Schweigen im Format, Trend und im Kurier und in anderen Printmedien und im ORF. Und die Krone ist über die Mediaprint wirtschaftlich verbandelt mit dem Kurier.
„Davon merke ich nichts, sagte mir ein Intellektueller“. Richtig: Zum Magazin Datum bemerkte ein Spitzen-Raiffeisenmann, er spreche nur mit den Herausgebern und Chefredakteuren, auf Redakteure wird kein direkter Einfluss ausgeübt. Ein Medienbesitzer hütet sich, die Leitlinien eines Mediums zu ändern.
Die linksliberale Frankfurter Rundschau musste Insolvenz anmelden. Wer sprang hilfreich in die Bresche. Ausgerechnet die der Industrie und Finanzkreisen nahe stehende Frankfurter Allgemeine Zeitung, genauer der FAZ-Verlag. Das ist gute Tradition in der Medienwelt. Nun- der Verlag FAZ wird sich hüten, die linksliberale Rundschau in ein rechtes Blatt umzupolen. Dies wird von einer unabhängige Redaktionsgesellschaft weitergeführt.
Auch wenn Raiffeisen Besitzanteile an profil und news hat, ändert sie nicht die Redaktionslinie dieser Magazine. Das wäre journalistischer Selbstmord; denn die ach so kritischen Leser möchten lesen, woran sie glauben.
Der Einfluss von Medienbesitzer ist subtiler und vereinzelt. Der Chefredakteur der ZEIT gestand in einem Vortrag, nur in einem Punkt journalistisch zurückhaltend zu sein, und zwar wenn es um den Besitzer der ZEIT geht, die Verlagsgruppe Holtzbrinck.
Ein news-Redakteur führte ein Interview mit den Autoren des Schwarzbuches Raiffeisen, gestand aber am 19. Mai 2013, das Interview in der Druckausgabe von news nicht unterbringen zu können, aber doch online auf news.at Online. Am Morgen des 24. Juni erschien das ausführliche Interview Online, wenige Stunden später war es verschwunden. News beugte sich dem Machtfaktor Raiffeisen. Der News-Verlag steht zu 25,3 % im Eigentum von Raiffeisen/Kurier (S. 7 f.).
Alleine, dass über einen Konzern wie Raiffeisen kritisch n i c h t berichtet wird, kann schon sehr wichtig sein. Ähnliches betraf die NÖN.
Die Raiffeisen-Holding Wien – NÖ besitzt 51 % am Kurier, Raiffeisen hat Anteile an Profil, Trend, News. Die Raiffeisen-Medicur-Holding besitzt 40 % der 1.795 technischen Sendeanlagen des ORF. Eingefädelt wurde die Beteiligung von Raiffeisen am ORF 2005 von der ORF-Generalin Monika Lindner.
Raiffeisen mit diversen Produkten ist ein riesiger Werbe-Inserent. Darum lassen unsere Medien die Finger vom heißen Brei und der Geldgrube Raiffeisen. Print/(Holz)- Medien sind bis zu 70 % und mehr von den Inseraten abhängig.
Ein Blick auf das Weltblatt der Neuen Zürcher Zeitung, wie es auch geht. In deren Verlag darf niemand mehr als 1 % Besitzanteil haben. Dadurch ist Unabhängigkeit besser gewahrt – trotz einer wirtschaftliberalen Gesamtlinie.
Die Medienkonzentration in Österreich ist demokratiepolitisch bedenklich. Auch den SPÖ – Sozialpartner Arbeiterkammer verließ vor Jahren die Courage, der Medien- Konzentration Einhalt zu gebieten! Auch die Bundeswirtschaftskammer hätte in Theorie dazu die Pflicht gehabt und nicht nur der als verantwortlich gehandelte FPÖ-nahe Justizminister Böhmdorfer.
„Die schiere Größe von Raiffeisen verschlägt einem den Atem“, und „den Konzern schützt eine Mauer des Schweigens“ (S. 11). Raiffeisen ist Monopolist in der Milchverarbeitung
(99 %) und in der Zuckerproduktion („Agrana“) , also ein Wirtschaftsgigant in den Sparten Geld, Milch, Ware und Beteiligungen (S. 13 f.). Es gab eine Kartellklage gegen Berglandmilch. Ohne besondere Folgen.
Nun zur Immofinanz und deren Kauf von republikeigenen 62.500 Mietwohnungen, in denen 170.000 Menschen leben (S. 126). Im Konsortium der Immofinanz sitzen auch die Raiffeisenbank OÖ und die Wiener Städtische. Bei der Causa BUWOG – da fehlen diese Namen.
Der Helfer der „Immofinanz“ und Diener (lat. Minister, Ministrant) war Herr Grasser. Und Medien waren sehr nett – redeten recht allgemein von der „Immofinanz“… Namentlich wurden die Finanzgrößen dahinter nicht genannt. Warum verschwiegen uns das die Magazine, die sonst so aufgeregt tun?
Auch wenn diese Raiffeisen-Kritik von links kommt, ist sie zutreffend. Die Autoren hätten aber wenigstens erinnern sollen, dass durch Misswirtschaft die SPÖ- nahen Unternehmen Konsum und die BAWAG bankrott oder ins Trudeln kamen.
Misswirtschaft ist nicht Sache von Raiffeisen. Reinhard Göweil, der Wirtschaftsjournalist und Chefredakteur der Wiener Zeitung nennt Raiffeisen die „größte Bankengruppe des Landes“ mit 32.000 Mitarbeitern im Inland und 30 Prozent Marktanteil (5./6. Okt. 2013).
Die Spitzen von Raiffeisen sind geringer entlohnt als anderswo. Gewinne fließen ins Unternehmen. Auch der Verfasser dieser Zeilen ist zufriedener Raiffeisen-Kunde.
Was wirtschaftspolitisch bedenklich bleibt, ist die kartellartige Raiffeisenmacht bei Milch und den weiterverarbeiteten Produkten. In Österreich fehlen praktizierte Gewaltenteilung und Sinn und Rechtschaffenheit für Unvereinbarkeiten. Und so fehlt es an echter Kontrolle – immerhin: Es funktioniert der Rechnungshof und kritische NGOs wie Attac und Transparency International.
Raiffeisen in Deutschland und Schweiz hält größere Distanz zur Politik als in Österreich. Die Politmacht von Raiffeisen im ÖVP-Klub ist beachtlich. Hier hält die Achse Raiffeisen – Landwirtschaftskammern – Bauernbund. Und die Initiative „Faire Milch“ kritisiert dies und steckt dadurch unzählige juristische und polizeiliche Prügel ein, wie ihr Initiator mitteilte. – Von 51 Nationalratsmandaten der ÖVP wurden 13 vom Bauernbund eingenommen, von 27 Mitgliedern der ÖVP im Bundesrat gehören sieben zum Bauernbund.
Zum Desaster der Hypo-Adria: Die Hypobanken der Länder hätten die Garantie für das Desaster übernehmen sollen. An den Hypo-Banken hat wieder Raiffeisen einen wesentlichen Anteil. Also kam die staatliche Rettungshilfe a u c h Raiffeisen zu Gute – auf Kosten der Steuerzahler. Wen wundert, dass damals Finanzminister Josef Pröll, mit Staatsgeldern den Bankrott der HypoAdria verhindert hat. Den Konkurs empfahl die international angesehene Neue Zürcher Zeitung.
Und Josef Pröll wurde Chef von der Leipnik-Lundenburger, ein Raiffeisenriese im Mühlenbereich. Dies und viel mehr findet sich im Schwarzbuch Raiffeisen: Die Raiffeisen-Holding ist bereits halb so groß wie die ÖIAG. Ja – die Gruppensteuer ist für alle international tätigen Firmen extrem steuerschonend. Sie können alle Auslandverluste im Inland steuerlich absetzten. Wie schön, dass die mittleren Schichten Steuern zahlen. Und uns allen drohen massive Einschnitte in kommenden Jahren. Das ist unausbleiblich.
Prof. Dr. Hans Högl
Dieser Text birgt viel Mühe u. Hintergrundinfos, ist ehrenamtlich verfasst – wie hunderte Texte von www.medienkultur.at. Wir brauchen Spender: An die Vereinigung für Medienkultur. Bank I. Österr./ Konto Nr. Konto Nr. AT 31 20111 3000 3101 325.
__
ZEIT: Warum sind Verschwörungstheorien so unausrottbar?
Umberto Eco: Die Menschen haben den Drang, ihr Scheitern anderen zuzurechnen. Schon in der Ilias wird das Schicksal Trojas als Verschwörung der Götter dargestellt. Wenn du im Stau steckst, schimpfst du über die Regierung. In Wahrheit bist du es selber, der den Stau produziert. Leute suchen Verschwörungstheorien, um sich selbst zu entlasten.
ZEIT: Sie waren auch einmal zusammen mit der Literaturtheoretikerin Julia Kristeva eingeladen zum Weltwirtschaftsgipfel in Davos. Ist Davos auch eine Konspiration?
Eco: Davos funktioniert wie ein Salon des 19. Jahrhunderts: Man hat Gelegenheit, Leute zu treffen. Es ist ein aristokratischer Club. Eine Verschwörung sieht anders aus. Moderne Gesellschaften sind zu komplex, als dass eine Geheimgesellschaft ihre Geschicke bestimmen könnte.
ZEIT: Hat das Internet einen Einfluss auf Verschwörungstheorien? WikiLeaks zum Beispiel macht es schwierig, etwas geheim zu halten.
Eco: Das Internet kann konspirative Unternehmungen verhindern, weil es alles öffentlich macht. Zugleich kann es Verschwörungen anzetteln, weil es so viele Mythen und Gerüchte produziert. Die arabischen Revolutionen durch Facebook waren eine öffentliche Konspiration. Das Internet zerstört die alten Ideen von Repräsentation. WikiLeaks ist aber aus einem anderen Grund wichtig: Es hat gezeigt, dass in all diesen Geheimdossiers nur Dinge stehen, die man auch in den Zeitungen lesen kann.
_____
Supergau “kindlicher” Selbst-Tötung. Überlegungen zur aktiven Sterbe-“Hilfe”!
Inzwischen hat das belgische Parlament ohne Altersbegrenzung entschieden, dass ohne Altersbegrenzung Kindern Sterbe-“Hilfe” gewährt werden kann. Unmündige Kinder entscheiden über ihr Leben und ihren Tod. Wenn das kein juristischer Supergau ist!
Unser Leserbrief zu Dr. Mitmasser wurde in den Salzburger Nachrichten nicht veröffentlicht.
Mit fehlt in dessen Leserbrief der Hinweis auf eine würdevolle Begleitung bei tödlich Erkrankten, denen die Leiden seelisch und medizinisch erleichtert werden, also die Hospiz-Begleitung wie sie z.B. das kirchliche Krankenhaus zum Göttlichen Heiland in Wien lobenswerterweise bietet.
Der katholische Theologe Hans Küng hat darauf verwiesen und aufgefordert, dass dies alles zu durchdenken sei – auch im Sinne der Verantwortungsethik und der Autonomie des Menschen. Das Wort “Sterbehife” ist vieldeutig und verwirrend. Wofür Herr Mitmasser eintritt ist Sterbe-Tötung.
Der letzte Satz Mitmassers über den volkswirtschaftlichen Nutzen von Menschen und von deren Tötung machen stutzig. Hinterbliebene könnten auch Erbschafts-Nutzen von Getöteten haben, wenn diese nicht mehr entscheidungsfähig sind. Sind die Behinderten von volkswirtschaftlichem Nutzen? Hier hat wohl der Leserbriefschreiber wie ein gewisser Herr Hitler Darwin missverstanden! Hitler hat ja einiges vermasselt, vielleicht mehr als sogenannte Christen, die n u r dem Namen nach christlich waren!
Nun zur Einleitung Dr. Mitmassers zur Verantwortung der Kirche in 2.000 Jahren. Ja, da ist wirklich sehr viel Böses passiert – im Namen der Religion und weiterhin im Missbrauch der Religion (siehe USA Irakkrieg). Die meisten Toten gab es in der Neuzeit- man schätzt an die 50.000.000 alleine im 2. Weltkrieg und siehe auch das Schwarzbuch des Kommunismus.
Die Kirchen haben seit rund 250 Jahren immer weniger Realbedeutung. Die geschichtlich wirkmächtigsten Kräfte sind heute säkular worauf René Girard hinweist . (cf. u.a “Das Heilige und die Gewalt”).
“Von über 99% allen Geschehens erfährt der Zeitungsleser nichts, weil es nicht zur Kenntnis der Presse gelangt. Über 99% aller Nachrichten, die der Presse bekannt werden, gelangen nie vor die Augen des Lesers.
Über 99% aller Menschen erfahren auch von den tatsächlich gedruckten Nachrichten nichts, denn kaum wer liest alle oder auch nur einen größeren Teil aller Zeitungen. Es lässt sich also durchaus sagen: Das meiste, was geschieht, erfähren die Medien nicht; von dem, was sie erfahren, lassen sie Vieles unberücksichtigt. Und schließlich muss ja eine Auswahl getroffen werden. Und von dem, was Medien berücksichtigen, wird das Meiste nicht gelesen. Was also bleibt?”
Gaspipline von US-freundlichem Emirat durch Syrien geplant – Widersprüchliche Interessen mit russischer Gazprom
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/08/31/schmutzige-deals-worum-es-im-syrien-krieg-wirklich-geht/ 3. Sept. 2013.
Vernunft und “politisch korrekt”. Deutscher Autorenrat appelliert
Der aus dem Amerikanischen stammende Begriff “political correctness” steht für einen Bruch mit der rechtsstaatlichen Tradition, daß Meinungsfreiheit allen, auch den Vertretern unliebsamer Positionen, unbedingt zu garantieren ist. “Ich verabscheue Ihre Meinung, aber ich werde alles daran setzen, daß Sie sie weiter äußern können” – dieses Credo galt lange als unumstößliches Fundament freiheitlichen Denkens und Handelns.
Der 14köpfige “Deutsche Autorenrat” sieht in “politischer Korrektheit (kurz auch “PC” genannt) diesen Grundsatz schwer gefährdet. “Politische Korrektheit ist die Diktatur von Tabus und Meinungen, deren Urheber oft nicht festgestellt werden können. Denn die “politisch korrekt” Denkenden glauben zu wissen, was moralisch ist, und erheben ihre Ansicht zum Dogma der Rechtgläubigen. Sie schließen andere Menschen als unkorrekt aus, schränken damit die freie Diskussion ein und und errichten Tabus.
Daß man diese Tabus verletzt hat, merkt man daran, daß nicht mit vernünftigen Argumenten geantwortet wird, sondern daß moralisch Verdächtige ins Abseits gestellt werden. Der Deutsche Autorenrat tritt für eine offene Diskussion ohne Beschränkung der Themen und Meinungen ein. Er ruft dazu auf, Denkverbote und Verbotsschilder politischer Korrektheit nicht zu beachten;
von welcher Seite sie auch aufgestellt werden: Wenn alle Welt und alle Medien einhellig applaudieren oder einhellig verurteilen, dann soll der einzelne kritisch prüfen, ob sie recht oder unrecht haben. Meinungstrends soll er mißtrauen, und an Kampagnen soll er zweifeln. Wo er Fehler oder Falschheit entdeckt, soll er widersprechen.
Die Welt braucht frei und selbständig denkende Menschen, Rebellen, die gegen den Strom von Vorurteilen schwimmen und die mutig für ihre Überzeugungen eintreten, auch wenn sie damit gegen weithin anerkannte, politisch korrekte, Gebote verstoßen.
ZENSUR in US – MEDIEN:
Die Sonoma State University kooperiert mit Univ. Prof. , Studenten, Journalisten und publizierte meist jährlich einen Band mit dem Titel The Top Censored Stories. Es sind Berichte, die in den USA in den
- letzten Jahren in Medien verschwiegen* wurden.Z.B. Erschreckend ist ein Bericht über einen Molkereiskandal zu hormonverseuchter Milch, die der Pharmariese Monsanto durch Bedrohung der Medien mit Werbeentzug landesweit vom Tisch brachte.
DDR-Zensur: Bücher freier als Massenmedien
In der DDR wurden deutlich mehr Bücher gelesen als in der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich. Wo sind sie geblieben?
Christoph Links ….war in den letzten Jahren der DDR, von 1986 an, im …ostdeutschen Aufbau-Verlag tätig. Er beschreibt, wie anders die Arbeit in einem DDR-Verlag gegenüber der in einem westlichen Verlag war. Der wichtigste Unterschied: Da die DDR eine kommunistische Diktatur war, gab es natürlich Zensur. Jedes Manuskript musste behördlich geprüft werden, bevor es in Druck gehen durfte.
Das Buch als Fenster zur Welt
Die Zensur war zwar hart, sie traf die Buchverlage aber nicht in dem Ausmaß, wie die Massen-Medien, also Zeitungen, Radio oder Fernsehen. Diese bekamen nämlich wöchentlich Tabu-Listen übermittelt, worüber sie nicht berichten durften. “So etwas war bei einem Buch mit Autoren, die eigenständig denken und nicht so erpressbar sind, wie angestellte Journalisten, natürlich ganz anders”, erklärt Links, “dadurch konnten in Büchern Themen behandelt werden, die sonst blockiert waren.”
Das wiederum führte dazu, dass Bücher in der DDR auf viel stärkeres Interesse stießen als im Westen. … Und Bücher waren so etwas wie Fenster zur Welt: “Es war auch ein Stück Lebenserfahrung und Lebensersatz für das, was man in einem reglementierten Alltag selbst nicht tun konnte.” Aus Oe1- 2009-04-18.ü
Bankomatkarte – sehr unsicher. Diebstahl u. Medienstory
Es war 2007 und meines Wissens sind die Bankomatkarten 2013 nicht sicherer.
Mit der Geldbörse wurde mir die Bankomatkarte gestohlen. Nie trage ich einen Code bei mir und zuletzt hatte ich in Florenz meine Bankomatkarte genützt – drei Tage, bevor mir in Wien Geldbörse und Bankomatkarte gestohlen wurde. Dennoch: Innerhalb von 10 Minuten nach dem Diebstahl, begann die Abhebung. Wie kamen die Diebe an meinen Code heran? Im meinem Fall begann die erste widerrechtliche Bankomat – Abbuchung exakt innerhalb von 10 Minuten, und so wurden u.a. 25 Monatskarten à 40 Euro der Wiener Verkehrsbetriebe behoben.
Es konnte mir niemand über die Schulter gesehen und meine Geheimnummer beobachtet haben, denn meine letzte Abbuchung war drei Tage zuvor in Florenz.
In meiner Angelegenheit half mir ein Experte der Arbeiterkammer. Es ist vorteilhaft, sich auf seinem Mobiltelefon die Telefonnummern zu speichern, um Bankomat oder andere Kreditkarten ggf. ehestens zu sperren.
*Nun ich bekam von einer Bank 2.600 Euro zurück. Vielleicht ein Prominentenbonus eines Hartnäckigen. Viele andere kapitulierten und verloren! Ich war aber entschlossen, meinen Fall bekannt zu machen, da viele Menschen sich nicht zu helfen wissen.
Zwei Experten bestätigten mir dezidiert und unabhängig voneinander, dass die 4-stellige Geheimzahl bei Bankkarten durch ein illegales Computerprogramm in kürzester Zeit geknackt werden kann. Die Zeugen waren ein Dipl. Ing. einer großen Computerfirma und unabhängig davon ein anderer PC – Experte.
Es wäre nur fair von Bankseite, den Bankomat-Geschädigten entgegenzukommen, wenn kein fahrlässiges Handeln vorliegt. Es darf nicht nur eine Kulanzsache sein, dass die Bank einen Schaden (teilweise) ersetzt. Und es sollte sich ein Verein der Geschädigten bilden.
Der Wahrheit halber ist festzustellen, dass die Bankinstitute die Selbstbehalte unterschiedlich regeln. Ferner begegnete mir von Bankseite ein gewisser Widerstand, die Höchstgrenze der abhebbaren Summe zu begrenzen…
Und es gelang mir wochenlang nicht, dazu einen Leserbrief unterzubringen. Ich sandte diesen an die “Wiener Zeitung”, den “Kurier” und an die “Krone”. Kein Erfolg.
Dann kam es zur Entscheidung des Höchstgerichtes zu einem ähnlichen Fall. Ein Ö1-Journal berichtete davon und der “Standard” publizierte am 31.3.2007 einen sachlich sehr zufriedenstellenden Beitrag.
Und nun zum “Kurier”, an dem die Raika maßgebliche Besitzanteile hat. Ob dies der *“Kurier*” wohl bringen würde? Lange suchte ich vergebens. Doch dann fand ich immerhin einen Zweispalter mit 70 Zeilen (inkl. Titel) auf Seite 12 in der Spalte Chronik, rechts oben. Also sehr unauffällig platziert. Aber immerhin. Die Krone” begnügte sich mit ganz wenigen Zeile. Ist sie eine Zeitung der “kleinen Leute”, die sich in solchen Fällen meist nicht zu helfen wissen?
Überraschenderweise ist mir doch nach langer Bemühung ein Schlag ins Volle gelungen. Ich konnte nach einen Vortrag den Chefredakteur der Wiener Zeitung für meinen Bankomatfall interessieren, und so kam es zu einem ausführlichen Beitrag in der Wiener Zeitung am 9. Juni 2007.
Einige Tage später erschien auf Seite 1 der “Krone” ohne Hinweis auf einen Anlass ein Beitrag über Bankomatkarten, dass sie sehr sicher seien! ……
__ Unsichere Bankomatkarten. Verweigerte Leserbriefe. Erfolg.
1) ORF News. 2.1.2010 D: Bankkarten ohne Magnetstreifen gefordert Im Kampf gegen den Betrug mit gefälschten Kredit- und EC-Karten hat das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) eine Abschaffung der eingearbeiteten Magnetstreifen gefordert. Nur wenn der Magnetstreifen an den Karten wegfalle, könne das Ausspähen von Kundendaten an Geldautomaten verhindert werden, sagten Vertreter der Behörde der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Wer verursachte Brand des Stephansdomes in Wien?
In den letzten Wochen des 2. Weltkrieges zwischen dem 11. u. 13. April 1945 geriet der Stephansdom durch Feuer in Brand, “das *EINHEIMISCHE PLÜNDERER in den der Westfassade gegenüberliegenden Geschäfte gelegt hatten”.
Ein ungewöhnlicher Funkenflug trieb den Funkenflug über das Dach des Stepahnsdom und setzte den eingerüsteten Nordturm in Brand. Die Katastrophe nahm ihren Lauf: Dachstuhl, Pummerin und Riesenorgel wurden ein Raub der Flammen. Dann drang das Feuer in den Dom, zerstörte Chorgestühl und die Chororgel. Wiederaufbau 1952.
Nun – wann wurde uns Österreichern dies sonst mitgeteilt.
In der wissenschaftlich begleiteten Ausstellung “Feuer und Erde” 2007 fand sich in Waidhofen an der Ybbs dieser kurze, extrem bemerkenswerte Text.Wiedergegeben: Dr. Hans Högl
Boulevard: Falsche Daten zur Befragung von Lehrer nicht korrigiert
“Sind die Lehrer Faulpelze” – so lautete am 19. April 2009 eine Schlagzeile in der Boulevard-Zeitung “Österreich”, die wahrlich diesen Namen nicht verdient. Dass der Name nicht geschützt wurde, ist alleine ein arger Fauxpas.
In dem Beitrag werden allgemein Angestellte mit Lehrkräften verglichen. Letztere haben eine
Hochschulausbildung. Ferner lassen sich Arbeitszeiten nicht im Stundenausmaß vergleichen. Wer spricht davon, dass ein Schauspieler zwei Stunden am Tag arbeítet . Um diese zwei Stunden zu bieten, muss er sich wochenlang vorbereiten. Auch um eine Unterrichtsstunde gut vorzubereiten, ist intensive Vorarbeit nötig. Die Behörden rechnen im Schnitt mindestens mit der gleichen Zeit bzw. das 1 1/2 fache wie die Unterrichtsdauer in der Klasse selbst.
Ein *Lehrer an der Handelsschule wechselte allmählich in den Beruf eines Steuerberaters und stellte einen Vergleich an. Als Steuerberater sitzt er einer einzigen Person gegenüber, die ganz schön Honorare zahlt, als Handelsschullehrer muss er versus 25 Schüler/innen Tierbändiger spielen – und das auch in wirtschaftskundlichen Fächer. Welche intensive Belastung bringt eine Schulstunde mit sich.
Aus diesem Grunde sind solche provokanten, volksverdummenden Äußerungen wie der Titel oben in “Österreich” auf das schärfste zurückzuweisen.
Dr. Hans Högl, Präsident des Forums Medienkultur.
Auch die Zeitung “Heute” schrieb fälschlicherweise: Die Hälfte der Lehrer kommt zum Unterricht zu spät
Unser sehr kurzer Leserbrief wurde nicht abgedruckt. Er lautete:
Falsche Zahlen
Es ist rätselhaft, wie “Heute” zu ihren Zahlen kommt: Laut der OECD- Lehrerstudie kommen 8 % der Lehrer/innen an den Schulen zu spät, das wäre jede/r 12.
Laut “Heute” vom 19.5.2010, S. 7 ist es jeder Zweite, also die Hälfte. Sicherlich: Auch Lehrende sollen Vorbild sein, aber von Diziplinmangel der Schüler ist in “Heute” nichts zu lesen. Warum das? fragt Dr. Hans Högl vom Forum Medienkultur
Aber “Heute” wiederholte ihre Phantasiezahlen am 20. Mai 2010 im Beitrag mit dem Titel: Lehrer entrüstet über “Schwänzer-Studie”. “49 Prozent der Pädagogen kommen zu spät zum Unterricht, 58 % lassen Stunden ausfallen, 14 % sind schlecht vorbereitet. Abgesehen davon nennt “Heute” diese Studie schlechthin “Schwänzer-Studie”. Es ging um viele andere Themen.
Im Haupttext wehrt sich eine Sprecherin der AHS-Gewerkschaft dagegen und attackiert die Ministerin Claudia Schmied wegen “völlig falscher Zahlen”, “sie machten tatsächlich nur einen Bruchteil aus”. (NB. Warum wird hier die Ministerin für eine Studie attackiert?)
Die Gratiszeitung “Heute”, wird von Hans Dichands Schwiegertochter Eva herausgegeben.
Kommentar: Selbstverständlich gibt es unter den an Schule Lehrenden auch schwarze Schafe und ich selbst hörte den Ausdruck “Handtaschen-Lehrerinnen”, für solche, die nach dem Unterricht ehestmöglich verschwinden.
Aber wenn schon Sachverhalte einer seriösen Studie dargestellt werden, dann auch richtig.
Studien werden in Auftrag gegeben und kurioserweise wurde schon festgestellt, dass in den Medien auch bei anderen Meinungsforschungen ganz andere Ergebnisse publiziert werden, als die eigentliche Studie ergab.
So machte eine Publizistikstudierende den Meinungsforscher Dr. Karmasin (Gallupinstitut) auf
völlig andere Zahlen in “News” aufmerksam, als in der ursprünglichen Gallup-Studie gegeben war. Also die Auftraggeber haben hier freie Hand und die Meinungsforschung wird sich aus Geschäftsgründen hüten, dem zu widersprechen….
Tatsache ist, dass das KRONE- Konkurrenzblatt “Österreich” auch vor einiger Zeit die Lehrer Faulpelze nannte und von *Frau Minister riesige PR-Aufträge bekam, als die Ministerin die Arbeitszeit der Lehrenden um ein paar Stunden ausdehnen wollte. Auch die Beziehungen der “Krone” und “Heute” und von “Österreich” zu Bundeskanzler Faymann sind sehr eng.
Also hier wird auf dem Rücken einer Minderheit, den Lehrern/innen, Geschäft gemac. Sie sind die Prügelknaben, in “Heute” kam – im Unterschied zu anderen Medien- nicht zum Ausdruck, dass es bei den Schülern auch an Disziplin mangelt.
Was tut die EU-kritische Krone mit EU-positiven Leserbriefen?
Schülerexperiment: Sie sandten an die KRONE EU-negative und EU-positive Leserbriefe. Nur die EU-negativen wurden gedruckt.
Ähnlich erging es mir mit einem maßvollen Leserbrief an die Krone am 4. Mai 2008 um 14:57. Ich fand ihn nie abgedruckt. Darum sandte ich den
Leserbrief an den Standard am 4.Juli 2008. Nach dem Kniefall vor der “Krone”
Prof. Dr. Hans Högl, Präsident der “Vereinigung für Medienkultur”.
Auf- und abregen über EU
Über Vieles in der EU kann man sich aufregen, aber regen wir uns auch ab. Sicherlich: Der Euro hat manches teurer gemacht! Aber er ist eine stabile Währung. Und alle Ängste dazu sind verflogen. Arbeitsplätze gingen an Billiglohnländer wie China und Indien verloren. Ich wünsche mir eine EU mit mehr Sinn für Soziales.
Dass die deutsche Bundeskanzlerin Merkel nun europaweit Steuerinseln bekämpft, hat niemand erwartet. Und es ist Österreich, das blockiert und die Namen der feinen Herren nicht nennt.
Der EU-Reformvertrag hat das Europaparlament aufgewertet! Zum österreichischen Parlament fallen mir auch einige Schwächen ein… Warum uns über die EU der Genmais beschert wird, frage ich mich auch.
Aber eine Diktatur ist die EU nicht. Das wünsche ich niemand. Das Wunder nach dem 2. Weltkrieg war die Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich. Seit den Söhnen Karls des Großen, also seit mehr als 1000 Jahren gab es immer wieder Krieg um Elsass-Lothringen. 50 Millionen Tote ließen nach 1945 die Europäer vernünftig werden.
Die Staatsmänner Maurice Schumann, De Gaspari und Konrad Adenauer trugen dazu bei, dass dieses Europa entstand, und wir haben ein halbes Jahrhundert Frieden und Wohlstand. Dagegen verblassen alle Nachteile.
Und austreten aus der EU wollen wir doch auch nicht. Und es war der Österreicher Coudenhove-Kalergi, der schon 1924 für Paneuropa eintrat und von Hitler verachtet wurde.
Chefredaktion verweigert Leserbrief zu verdeckter Werbung !
Im Namen des Forums Medienkultur äußerte ich kürzlich den Verdacht, dass eine längere Information eines bekannten Printmediums eine versteckte Werbung für das Produkt Becel sei. Becel senke angeblich das Cholesterin. Von Ärzteseite wird privat und in kleinem Kreis davon gesprochen, dass dieses Industrieprodukt völlig wertlos sei.
Nun – ich äußere in einem Leserbrief den Verdacht an die Zeitung, das sei eine versteckte Werbung. Die Zeitung weist aufs entschiedenste meinen Leserbrief zurück . Darauf ich: Die Zeitung solle meinen Leserbrief und deren Entgegnung bringen. Dem wird nicht entsprochen. Darauf ich: Ich werde diesen Briefwechsel auf die Webseite www.medienkultur.at/ Nicht publizierte Leserbriefe stellen. Daraufhin die Antwort des für Leserbriefe zuständigen Redakteurs. Da müsse er mit dem Chefredakteur sprechen. Darauf die Antwort: Das Forum Medienkultur riskiere einen Presseprozess. Tatsache ist: Verdeckte Werbung ist in Österreich strafbar. Aber selbst Qualitätszeitung lassen sich dazu verleiten, bestätigte mir eine erfahrene Journalistin. Selbst eine Kirchenzeitung spielt da mit. Interessant ist: Die nicht genannte Chefredaktion nimmt teil an der Initiative Qualität im Journalismus. (Dr. Hans Högl)
Grandioser indischer Film unbeachtet: Jodha Akbar. Kurier-Kritik
Diesen indischen Film sah ich beim internationalen Festival in Kalkutta im Februar. Die Massen an Studierenden drängten sich, diesen zu sehen. Herr Schlichtmann, unser Reiseführer empfahl uns ebenfalls diesen Film mit Kriegsszenen, Elefantenkämpfen und prächtigen Kleidern. Filmisch besser als Hollywood-Schinken. Und mir war alles andere als fad!
Umso erstaunter war ich, dass dieser Film nur 14 Tag in der Millenium City lief und keinen Zuspruch erhielt. Manchmal waren keine Besucher da.
Ich fand eine “Kurier-Besprechung” mit dem blöden Titel: Zweieinhalb Stunden bis zum ersten Kuss. (Kritik von S. Lintl). Der Film bekam immerhin von fünf Punkten 4 Gutpunkte. Aber so negativ war die Kritik wieder auch nicht. So ist zwar von den 4 Stunden Dauer die Rede, aber auch von der “betörend schönen Hindu-Prinzessin Jodha. Und sie und Mogul Akbar finden zueinander – entgegen allen Hindernissen.
Filminhalt Im 16. Jahrhundert herrscht der muslimische Großmogul Akbar über Indien. Um seine Beziehung zum Volk der Rajputen zu stärken, heiratet er die hinduistische Prinzessin Jodhaa. Aus dem politischen Bündnis zweier Kulturen und Religionen wird eine tiefe Liebe, die keine Grenzen kennt…ndischer Film – keine Beachtung
Enthüllte Medientabus zum Privatleben von Bruno Kreisky: Manipulation mit Gesundheitsgutachten
Kreisky liebte seine Frau Vera, sie aber fiel sehr oft in Depression. Kreisky rief sie immer wieder an, selbst bei seinem vollen Terminkalender. Einige Journalisten wussten von Kreisky, dass er eine „Affäre” mit einer 13 Jahre jüngeren Schauspielerin der Josefstadt hatte, mit Senta Wengraf, aber sie schrieben kein Sterbenswörtchen darüber. (Profil, 2010-01-17, p. 34) Auch in New York hatte er eine „Vertraute”, Kitty Carlisle Hart.
Das Privatleben Kreiskys war für die österreichischen Journalisten ein Tabu.
Der Gesundheitszustand von Kreisky dürfte 1983 schlechter gewesen sein, als bisher angenommen. Es gab eine Reihe von Operationen usw. Vor der Wahl 1983 machte die ÖVP seinen Gesundheitszustand zum Thema.
Kreisky beauftragte daraufhin ein namhaftes Konsilium von Ärzten, um *„ihn zu untersuchen und den* Befund schonungslos zu veröffentlichen”. (p. 34). Darin wird er angewiesen, sich wegen der Herz-Kreislauf-Situation nicht einer übermäßigen Belastung auszusetzen, die ihn erhöht gefährdet.
Das war nicht der Freibrief, den Kreisky wollte, er zwang daher die Ärzte zu einem neuen Befund.
Im neuen Befund heißt es, er sei in seiner „psychischen und phyischen Leistungsfähigkeit nicht eingeschränkt. … Profil bekam von den Retuschen Wind und berichtete darüber. Da veranlasste Kreisky die Ärzte zu einem Leserbrief, in dem sie das Umschreiben des Gutachtens bestreiten.”