Berührende Neujahrsbotschaft von Franz im „Standard“
( ausgewählt und leicht gekürzt von Hans Högl )
Vor zehn Jahren konnte ich nicht mehr atmen. Die ärztlichen Prognosen waren sehr düster. Aber heute sitze ich hier und rede zu ihnen. Jeder hat Probleme und Schwierigkeiten, resignieren ist der falsche Weg. Es geht darum, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen “
Ich lebe heute mit einem Beatmungsgerät, bin mit meinem Elektrorollstuhl unterwegs, habe eine Familie und arbeite im Parlament. Das wäre vor 20 Jahren ohne die neuen Technologien nicht möglich gewesen. Wir dürfen keine Angst vor der Digitalisierung und dem möglichen Verlust von Arbeitsplätzen haben. Die Zeit kann man nicht zurückdrehen. Wir müssen die neuen Herausforderungen annehmen. Resignieren wir nicht in privaten sowie im gesellschaftlichen Bereich! Ergreifen wir im Jahr 2017 aktiv die Möglichkeiten, die Zukunft besser, gerechter und friedvoller zu gestalten.
Egal, wo ich hinrolle, überall treffe ich Menschen, welche mir erzählen, wie schlecht es ihnen geht. Sie messen dies daran, wie viel vermeintlich besser es den anderen geht. So sagen sie beispielsweise, dass sie mehr in das Sozialsystem einzahlen, als sie rausbekommen. Aber das ist doch ein positives Zeichen.
Es bedeutet, dass sie gesund sind, eine Beschäftigung haben und nicht auf Hilfe angewiesen sind. Es ist die Solidarität, die unseren Wohlfahrtsstaat groß gemacht hat und allen eine Chancengleichheit bietet. Wir alle leisten einen Beitrag, damit die, die Hilfe brauchen, diese auch bekommen.“
* Franz Huainigg ist ÖVP-Nationalratsabgeordneter und Behindertensprecher. Seine Neujahrsansprache wurde auf Okto ausgestrahlt.