Hans Högl
Im Feuilleton findet sich Zeitloses – so Gedichte. Der Weinviertler Rudi Weiss formuliert im Zug als Pendler Gedichte. Mit seinen Worten erweisen wir jenen Menschen Hochachtung, die jeden Arbeitstag frühmorgens bis zu einer Stunde und mehr verbringen – alleine – um aus der Steiermark, dem Burgenland und aus Niederösterreich nach Wien zu kommen und so ihren Lebensunterhalt verdienen. Und dann ebenso lange wieder zurückfahren. Ähnliches gilt für Linz und Graz. Die Verhandler über flexible Arbeitstage bis zu 12 Stunden sollten die Situation der Pendler nicht übersehen (H.Högl).
Rudi Weiss
jeden morgen kommen sie zum zug
weil sie sonst nicht zum zug kämen.
jeden abend liegen sie in den letzten zügen
während andere in vollen zügen genießen.
jeden tag verrollt sich unmerklich
ein Stückchen Heimat.