Phantom-Angestellte in Afrika. Auch anderswo „Weiße Elefanten“?

H a n s     H ö g l

In einem Beitrag der Neuen Zürcher mit dem Titel „Die Phantomangestellten gehen um“ werden afrikanische Länder genannt, in denen „fiktive Funktionäre“ oder auch „Geistermitarbeiter“ üblich sind. Es sind Günstlinge, die Gehälter bekommen, ohne in Ämtern einen Finger zu rühren. Diese Praxis findet (fand) sich laut  Neuer Zürcher   vom 24. Juli 2018 in folgenden afrikanischen Ländern: Gabon, Nigeria, Kenya.

Aufdecker solcher Verhältnisse  erfuhren  Morddrohungen. Aber in Tansania versprach 2015 Präsident John Magufuli die Enttarnung von solchen Personen und entlarvte kürzlich 19.000 Phantomangestellte in einer Region. Die unsichtbaren Lohnempfänger wurden nun durch 2000 reale Pflegepersonen und 2700 echte Lehrkräfte ersetzt.

Afrikakenner verweisen darauf, dass Afrikaner sich ihrer Sippe verantwortlich fühlen und nicht einem anonymen Staatsgebilde wie im Westen. Das ist ihrer Mentalität fremd. Und so meint man: Der Staat habe ja ohnedies genügend Geld und sei „sowieso korrupt“ und eine anonyme Macht. Und darum wird es nicht als moralisch verwerflich betrachtet, den Staat auszunützen und auszutricksen.

Für Menschen im Westen stellt sich die Frage, ob es nicht auch in unseren Ländern Phantom-Angestellt gibt oder auch „Weiße Elefanten“ in Büros, die nichts zu tun haben, weil sie politisch kalt gestellt wurden. Liebe Leser und Leserinnen unseres Blogs –  teilen Sie uns Hintergrundinformationen dazu mit. Läuft denn bei uns im Westen, in Europa immer alles so ordentlich und im Sinne des Gemeinwohles?

 

Ein Gedanke zu „Phantom-Angestellte in Afrika. Auch anderswo „Weiße Elefanten“?

  1. Ein Experte teilte mir mit, dass es in Österreich Ähnliches gab, also Manager, die nicht arbeiteten, aber ihr Gehalt bezogen. Und solche Fälle fanden sich in halbstaatlichen Unternehmen – so bei der früheren Post. Für Insider bekannt wurden Einzelfälle von „Weißen Elefanten“ beim ORF. Dies betraf Journalisten, die aus parteilichen Gründen „kaltgestellt“ wurden.

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