Hans Högl
Nun sind wir von Buhuslän zurück, der granitfelsigen, von der Eiszeit abgeschliffenen, eindrucksvollen Westküste Schwedens. Die Sonne war wohltuend warm, doch das Wasser in Seen und im Meer erreichte nur 19 Grad Celsius. Übrigens: Celsius wie Linné waren Schweden. Öl tranken wir nur maßvoll. Öl ist das schwedische Wort für recht teures Bier. Quer durch Südschweden führt der alte Binnen – Götakanal. In Vadstäna am Vätternsee erfasste uns Staunen über das belebte katholische Kloster der umtriebigen Hl. Brigitta, und wir genossen köstlichen Lachs am Vänernsee – gleich neun mal so groß wie unser Bodensee.
Schwedens Währung (Die Krone) wurde um 20 % abgewertet. Dies wurde bei in Österreich wenig beachtet. Und so kommt es, dass Schweden für uns kein teures Reiseland ist. Viele Touristen und auch schwedische Familien nützten Vandrarhems ( Familienwander-Häuser) als preiswerte und meist passable Unterkünfte. Es lässt sich auch meist preiswert essen. Allerdings wer Alkoholika – inklusive hochprozentiges Bier und Wein braucht, hat tiefer in die Tasche zu greifen. In Dänemark und vor allem in Norwegen sind insgesamt die Lebenskosten beträchtlich höher.
Bei unseren Verwandten in Smaland – gelegen im Wald – zwei Autostunden von Malmö und nördlich des fruchtbaren Schonen – finden sich Granitsteine wie im Waldviertel und es gibt Wald und wieder Wald und viele Seen und wenig Wiesen. Tiefe Stille umfängt einen. Elche sprangen uns nicht vors Auto. Und wir sind hier im „Glasland“. Hier erzeugt die Firma Boda ihre künstlerische Werke. In Smaland schuf Astrid Lindgren ihre aufmüpfige Pippi Langstrumpf und hier nützte der IKEA- Gründer den Holzreichtum. Auch Zündhölzer werden in Südschweden erzeugt. Von dieser Region wanderten im 19. Jahrhundert viele hunderttausend Schweden nach Nordamerika aus.
Bei der Rückfahrt sahen wir in der dänischen Kleinstadt Roskilde den Dom mit den Königsgräbern und das Wikingermuseum. 800 Jahre alte Schiffe wurden entdeckt und in 25 Jahren Arbeit rekonstruiert. Mit hervorragender Schifftechnik dominerten von 800 bis 1100 die Wikinger die Meere, überfielen englische Küstenorte, belagerten Paris (!), und die Nordmänner setzten sich in der Normandie und Bretagne fest und eroberten 1066 England. Und in Sizilien bewundern wir ihre Bauten.