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Kamala Harris: Arte Doku

Arte Doku: Kamala Harris. Eine amerikanische Karriere. Medientipp Mo 12.8/
von 9.00-10.00 Uhr. Siehe Mediathek in Arte.

Hans Högl

Arte brachte eine, wie mir scheint, eine exzellente, weithin sehr positive Darstellung vom Werdegang von Kamala Harris. Sie hat die Chance, zur Präsidentin der USA gewählt zu werden. Es wird berichtet, dass Ronald Trump verärgert und nervös ist, wie er ihr argumentativ begegnen kann. Sein Antisemitismusvorwurf geht ins Leere, denn seine Konkurrentin Kamala Harris ist mit einem Mann jüdischer Herkunft verheiratet.

Hier kurz, was mich in der Artedoku sehr beeindruckt hat, die ich zwei mal sah. Kamala Harris vermag, sehr ernsthaft zu argumentieren, und in Reden spricht sie einfache, eingängige Sätze. Sie wirkt als heiterer Mensch, lacht sehr gern (was im Übermaß bei TV-Darstellungen zum Ausdruck kommt). Sie berichtet von einer glücklichen Kindheit, ihr Lachen und Lächeln ist glaubhaft.
Ihre Mutter, eine Krebsforscherin stammt aus einer indisch-tamilischen Brahmanen-Familie,wollte in den USA studieren,was ihre Eltern ermöglichten, die Mutter erzog Kamala „als besonderes Kind. Kamala spricht immer wieder von ihrer Mutter, die Eltern trennten sich nach einigen Jahren. Ihr Vater, aus Jamaica stammend, war Wirtschaftsprofessor.

Kamala sieht sich als Teil der schwarzen Community, sie war Vertreterin der Studierenden, hat das Doktorat in Jus, wurde Staatsanwältin, setzte sich in der Bewerbung um das Amt durch, obwohl sie in Kalifornien lange unbekannt war. Als Staatsanwältin hatte sie viel mit Kriminalfällen zu tun und vermochte die Geschworen mit ihren Argumenten zu überzeugen. Sie hat zweifellos Kenntnis von Interna in den USA, von vorhandenen Kenntnissen in der Weltpolitik oder Wirtschaft ist in der Doku nirgends die Rede.

Sie besuchte in Kanada eine französische Schule. Die Diskussionen mit Ronald Trump werden spannend.

Misslungene ARTE-Moderation

Die jüngste Moderation zur Sendung ARTE-Doku setzt sich berechtigter Kritik aus.

Hans H ö g l

Im deutsch-französischem Kultursender ARTE wurde die Doku „Die Welt in der Schuldenfalle“ am 30.5.2023 um 22.10 gebracht. Todernst sprach die deutsche Journalistin, das Nerverl Andrea F i e s ihren Vorspann und kündet nicht untypisch nur Katastrophen-Horror an. Die Doku selbst war differenzierter.

Der Bericht bezog sich auf das Schuldnerland Argentinien und auf die Tristesse in der deutschen Stadt Duisburg. Über die USA: Würden die US-Schulden auf die Bevölkerung aufgeteilt, hätte jede/r US-Bürger/in eine Schuldenlast von 93.000 $. Zehn Prozent der US-Amerikaner besitzen 60 % der Immobilien und Aktien. Bei Finanzkrisen steigt der Wert der Immobilien und Aktien. Es gibt Studierende in den USA, die bei Studium-Ende einen Kredit von 167.000 $ aufgehalst haben. Die ARTE-Ansage relativiert mit keinem Wort irgendwas, dass in vielen Ländern Europas – mit sozialer Marktwirtschaft – diese wird gern als bloß neo-liberal punziert – Millionen Studierende staatliche Stipendien nützen. Was für US-Begriffe quasi unbegreiflich ist.

Bemerkenswert ist, dass Afrikaner in Frankreich sich in einer Kooperative selbst helfen – nach traditionellem Muster – und so horrende Bankzinsen umgehen; dass es Ecuador und Uruguay gelungen ist, rasch die Schuldenlast zu tilgen. Der Film steht in der Mediathek bis 10.Juni bis zum Jahr 2 0 2 6 zur Verfügung.

Rätsel des Menschseins: Irlands Hungersnot ab 1845

Europa verstehen: Bildungschance des Fernsehens. Ausgezeichnete Länderdokumentation in ARTE

Hans Högl

Heute, den 30. November, brachte ARTE ab 20:15 eine Doku über die unglaubliche Hungersnot in Irland ab 1845. Jeder Gebildete hat davon irgendwann gehört. Aber welche Chance bietet Fernsehen, Geschehnisse wie die Folgen dieser Hungersnot zu veranschaulichen, davon sich eine Vorstellung, einen Begriff zu machen. Ich wundere mich über einen Akademiker, der mir sagte, kein TV-Gerät zu nützen. Wohl aus Überheblichkeit. Wer bewusst im TV-Angebot auswählt, findet auch Bildungschancen. Hier der Medientipp, diese Sendung in der TV-Theke zeitversetzt zu sehen.

Ein paar blasse Wörter von diesem Ereignis. 1842 trat in Nordamerika eine bis dahin unbekannte Kartoffelfäule auf, welche Ernten vernichtete. Irland war davon massiv betroffen, aber auch die Niederlande, Belgien und Frankreich.

Kann man die britische Politik als „zurückhaltend“ nennen, war sie nicht vorurteilsbehaftet? Nach dem wirtschaftsliberalen Dogma des laissez-faire sollte sich der Staat möglichst wenig in die Wirtschaft einmischen und auch n i c h t helfen. Deshalb wurde ein Verbot des Exports von irischem Getreide selbst in der Hungersnot nicht in Betracht gezogen.

Die europaweiten Missernten von 1845 bis 1849 führten zu einer steigenden Nachfrage nach Weizen. Länder auf dem Kontinent haben den Export eigener Lebensmitteln unterbunden, um in ihre Landsleute vor einer Hungersnot zu bewahren (so Belgien).

Doch die englische Regierung versagte. Die Iren erlebten zu ihrer großen Verbitterung, dass große Mengen an noch vorhandenen tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln von Irland nach England gebracht wurden, während viele Menschen in Irland bitter hungerten – in einer unvorstellbaren Art und Weise oder auswanderten.

Ein Rätsel des Menschseins: Das aufgeklärte England ließ wissentlich und sehenden Auges die Iren, Land und Leute – ja ich sage das derbe Wort -„krepieren“: 1 Million Tote, 2 Millionen Ausgewanderte.(US-Präsident Joe Biden ist irisch-stämmig und katholischer Demokrat).

In der ARTE-Mediathek kann die Sendung bis 29.Dez. gesehen werden.

Trauma Treuhand. Mentales übersehen

Hans Högl- Medientipp für morgen Dienstag

D-Mark, Einheit, Vaterland: Das schwierige Erbe der Treuhand. ARTE: Geschichtsdoku.Die 23. Juli um 22:05.In Mediathek bis 21.8.

Im Eiltempo wickelte die Treuhand die DDR-Volkswirtschaft ab. Dies sagt viel über deutsche Befindlichkeiten.Der mentale Wandel wurde vergessen. Die Menschen hatten plötzlich mehr Freiheit, mit der viele nichts anfangen konnten.Das äußere Gefängnis wurde ein inneres. Es war ein Migrationswechsel ohne Ortswechsel.

Zucker u. Gesundheit. ARTE Dokumentation

Hans H ö g l

Dies ist eine Doku für  Zuckergoscherl. Es ist gut, sich Gegeninformationen auszusetzen, eine Haltung, um Neues zu lernen. In der Fachsprache heißt dies „kognitive Dissonanz“.  Das bietet die ARTE Doku: Die große Zuckerlüge. Der Mensch braucht zwar eine bestimmte Menge an Zucker, aber es gibt  Indizien,  keine Beweise, dass zuviel an Zucker  bedenklich  ist, z.B.  Cholesterinwerte erhöht und die Leber schädigen kann: So gibt es eine  nichtalkoholische Fettleber  – selbst bei Kindern. Es gibt Höchstleistungen von Sportlern, die minimal Zucker zu sich nehmen. Gegen solche Darstellungen agiert die Zuckerlobby und verweigerte sich ARTE-Interviews.  ARTE 13.10.2015 um 20.15 vgl. Mediathek.  Wiederholung -diesen Donnerstag, 15. Okt. um 08.55.