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Sind in Medien zu viele Besserwisser?

Corona Politik: „Überall Desaster!?“ Medien lieben das zu melden, sie tun sich leicht, sie treffen keine Entscheidungen.

Hans Högl: Zitate aus der Badischen Zeitung (Freiburg im Breisgau)

Es ist erstaunlich, wie sich die Schlagzeilen ähneln- so aus Baden Württemberg und so in Wiener Medien. Überall melden Medien mit Vorliebe Desaster und Missgeschick der Politik.

Badische Zeitung
Von Florian Gann: 29.November 2021 um 21:04 Uhr
 Mehr als 100.000 Corona-Tote, so viele Neuinfektionen wie nie. Als Zeit gewesen wäre, der vierten Welle vorzubeugen, passierte nichts. Niedrige Zahlen führten zu Lockerungen.
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Badische Zeitung:
Von Michael Saure: So, 05. Dezember 2021 um 22:04 Uhr

Erst heißt es, Geboosterte brauchen einen negativen Schnelltest für den Restaurantbesuch. Dann rudert das Land zurück. Dann heißt es, 2G brauchen einen. Dann wieder nicht. Ein Desaster.

URTEILSPLATZ: Vom Lümmel zum Kümmel

Dies ist ein Kommentar von Hagen Späth –ebenfalls in der Badischen Zeitung – am 04. Dezember 2021

„Wähle die Worte mit Bedacht. Nicht nur vielen Politikern könnte man diesen Satz ins Stammbuch schreiben. Es gibt da ja jede Menge Berufe, die mit Sprache arbeiten und bei denen es auf die richtige Wortwahl ankommt. Journalisten zum Beispiel. Was steht da auf einem kleinen Zettel, der seit Jahren an meinem PC hängt? „Respect the power of words and choose them with caution.” Also respektiere die Macht der Worte und wähle sie mit Bedacht.“

Statt Zinsen Abzüge. Negativzinsen für große Guthaben

In der Badischen Zeitung (Freiburg i. Breisgau) las ich folgende bemerkenswerte Information, die ich in dieser Deutlichkeit in Österreich nicht kenne – ein Anlass, darauf in unserm Blog hinzuweisen.

Hans Högl

Statt Zinsen zu bekommen, könnten Bankkunden für Guthaben zahlen. Es ist für Privatkunden ein Verwahrensentgelt- Kleinsparer würde es nicht treffen. Banken und Sparkassen in Südbaden schließen Negativzinsen aber für Privatkunden nicht aus.

Die einzelnen Institute handeln unterschiedlich. Der Hintergrund: Banken müssen selbst Strafzinsen auf Guthaben bei der EZB bezahlen, derzeit minus 0,4 Prozent. Ein Vertreter der Sparkasse Freiburg kann sich nicht vorstellen, dass ein normaler Sparer, der 50.000 oder 100.000 auf der hohen Kante hat, betroffen sein wird. Bei der Volksbank Freiburg liegt der Freibetrag bei je 750.000 Euro beim Girokonto.

Rettet die Zivilgesellschaft die Demokratie?

Hans Högl

Wien.21.Sept. 2017- Bericht. Vor vier Jahren nahm sich Österreichs Regierung die bessere Einbindung der Zivilgesellschaft in politische Entscheidungen vor. Darum fand heute der Dialog „Demokratie 4.0“ in der Urania statt. Im Fokus waren Chancen der Partizipation, also Öffentlichkeits-Beteiligung. Partizipation wurde von direkter Demokratie unterschieden.

Im Sinne von konstruktivem Journalismus werden zukunftsweisende Ausführungen vorangestellt, ohne kritische Momente versus Verwaltung auszuklammern. Worin besteht der Anlass, dass ich vom Vorstand der „Vereinigung für Medienkultur“ diesen Beitrag verfasse: Die „Medienkultur“ ist Mitglied der „Initiative Zivilgesellschaft“ und diese wiederum eingebunden in das „Bündnis für Gemeinnützigkeit“. Vgl. www.buendnis-gemeinnuetzigkeit.at

Das Land Salzburg gründete einen BürgerInnen-Rat und gestaltete einen Kultur-Entwicklungsplan für die Regionen. Josef Hörmandinger von der Landesdirektion führte aus: In Salzburg werden auch ExpertInnen im Rat beigezogen. Deren Rolle gelte es zu definieren; denn es gibt den neutral-wissenschaftlichen Typus und jenen, der Interessen vertritt. Zur Frage der Öffentlichkeit der Ausschüsse meint Hörmandiger, die Politiker brauchen auch anfangs Rückzugsräume. Im Übrigen seien Österreichs Abgeordnete „weitaus besser als ihr Ruf“. NB. Vorarlberg gründete bereits vor Jahren ein „Büro für Zukunftsfragen“ zur Bürgerbeteiligung.

Herausragend war der Bericht von Gisela Erler über die Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg. Dies hat 10 Mio. Einwohner. Der Ministerpräsident ernennt eine ehrenamtlich tätige Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung. Seit NGOs und Normalbürger eingeladen werden, sich Pro-und Kontra über strittige Projekte zu äußern, hat sich viel beruhigt, und es gibt keine Großkonflikte mehr wie um den Stuttgarter Bahnhof.

Die Menschen schätzen es, umfassend informiert zu werden und zwar im Gespräch und nicht nur elektronisch. In jedem Schwarzwald-Dorf gibt es Flüchtlinge, und die Politiker wurden von Freiwilligen mitgezogen. Die Staatsrätin Erler deutete an, die Leute müssten ertragen, dass es vorläufige, nicht öffentliche Entwürfe in der Verwaltung gibt.

Wichtig waren beim Dialog die Anwesenheit von Verwaltungsbeamten und der Minister Thomas Drozda und Harald Mahrer. Beklagt wurde vom Publikum, dass Petitionen an das Parlament und Anregungen versus Verwaltung nicht beantwortet werden. Ferner sollten NGOs sehr früh von Gesetzesplänen erfahren, um sich rechtzeitig in den Begutachtungsprozess einzubringen, denn häufig seien die Ministerialentwürfe schon juristisch so perfekt ausformuliert, „dass kein Beistrich geändert würde“.