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Baltikum: Ethno-historisches Puzzle. Estland

Hans  Högl – Estland:

Reisen sind Chancen, andere Länder zu verstehen. Dem dient  dieser nicht-kommerzielle Medienbeitrag. Bericht 1

Nach 50 Jahren Isolation unter den Sowjets wird das Baltikum als liebenswürdiges, interessantes Reiseziel entdeckt. „Ich habe geglaubt: Die baltischen Länder sind wie Ost-Europa. Ich bin verwundert über die Entwicklung hier“, bemerkt treffend eine Wienerin unserer Reisegruppe. Dies ist in der Bilderbuch-Altstadt Tallinn ersichtlich an gepflegten Gebäuden, im Gäste-Service. Der städtische Busverkehr ist gratis. Die Leute kleiden sich westlich, Smartphones sind allgegenwärtig. Auffällig sind überdimensionierte PKWs und Protz-Limousinen.

Finnland und Estland kooperieren in guter Nachbarschaft. Helsinki ist 82 km nahe, ein Tunnel soll Tallinn und Helsinki verbinden. Schwedische Banken sind im Stadtbild präsent. Estland orientiert sich an Skandinavien. Finnen und Esten gehören zur finno-ugrischen Sprachfamilie. Selbst estnische Kinder verstehen die finnische Sprache, teilte uns die akademisch gebildete Reiseleiterin auf der einwöchigen Reise durch Estland, Lettland und Litauen mit. Sie sprach ein akzentfreies Deutsch, intensiv geschult von einem Wolgadeutschen in Minsk – damals unter den Sowjets.

Seit 1991 ist Estland unabhängig. Danach folgte eine Wirtschaftskrise. Doch ein junges Regierungsteam traf harte, not-wendende Entscheidungen. Es investierte, und die Bevölkerung wurde mit EDV Techniken vertraut gemacht und geschult. So nützt heute auch die ältere Generation problemlos EDV, z.B. beim Bankkonto. Politischen Wahlen werden elektronisch durchgeführt. Wer möchte, wählt traditionell. In Estland entwickelten einheimische Experten das Skype. Zahlreiche Delegationen, u.a. aus Afrika, kommen zur Schulung in dieses EDV-Spitzen-Land. Hierbei ergeben sich für Estland Nebengeschäfte.-