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Unglück und Fundglück

Seltene Informationen

Hans Högl

Manchmal sind Rückblicke wichtig, wenn diese aktuelle Ereignisse relativieren – in diesem Fall Überschwemmungen. So bringt heute Georg Markus im Wiener „Kurier“( 25.Juli) eine umfangreiche Reportage darüber, dass es wiederholt an der Donau – so 1954 z.B. in Melk zu einer großen Überschwemmung gekommen ist.

Eher selten sind Berichte darüber, dass drei Geldbörsen mit Bargeld gefunden wurden, die deutsche Urlauber versehentlich in Österreich liegen gelassen haben (Die Krone, 25. Juli) und die ihnen zurückgegeben wurden.

Ich selbst machte einmal die Erfahrung bei einer Autofahrt nach Spanien über Frankreich. So ließen wir beim Tanken in Lyon unsere Tasche versehentlich liegen – mit dem Geld der Gruppe. Bei meiner Rückfahrt aus Spanien suchte ich das Fundamt in Lyon auf. Meine Freunde meinten, es sei sinnlos. Und es wurden mir aber alle Fundstücke mit Bargeld zurückgegeben. Der Finder: ein Mann mit italienischem Namen.

Die Stadt Wien hat am Gehsteig vor den Amtshäusern der Bezirke Behälter aufgestellt, in welche Fundstücke hineingegeben werden können, ohne es der Polizei zu melden. Diese Maßnahme bewährt sich.

Sind die Schlagzeilen immer das Wichtigste?

Reflexion über die Relevanz von Ereignissen am Beispiel der Einigung auf das EU-Budget.

Hans Högl

Gestern kam es im EU-Parlament zu einer Einigung über das EU-Budget für die Jahre 2021 bis 2027 in der Höhe von über 1 Billion Euro. Dies ist eine unvorstellbar hohe Summe. Und der Kompromiss ist von sehr großer Tragweite.

Berichte darüber „reißen nicht vom Hocker“, der Sachverhalt ist aber langfristig von größtem Gewicht. Und in der Information darüber zeigt sich auch Qualität von Medien. Ich stellte eine kleine Untersuchung an, welche Medien darüber berichteten. Dieser kleine Test erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wissenschaftliche Exaktheit. Dafür müsste man einen halben Tag recherchieren, um nur die wichtigsten Printmedien Österreichs zu untersuchen.

Auffällig ist jedenfalls, dass der ORF davon berichtete, ferner Qualitätszeitungen wie der „Standard“ (in 12 Absätzen in der Rubrik Wirtschaft), die „Wiener Zeitung“ und die „Presse“. Auch der „Kurier“ berichtete davon in 6 Absätzen. Dem Gratisblatt „heute“ war es immerhin einen (1) Absatz wert mit 8 Zeilen (inklusive Titel) auf Seite 6. Das Boulevardblatt „oe24 Österreich“ habe ich zweimal auf allen Seiten gelesen und keinerlei Hinweis zum EU-Budget gefunden.