Hans Högl
Ich vergleiche zwei Themen auf einer Zeitungsseite: Das Wort „Mohr“ auf Produkten und die Superreichen in Österreich.
Die Salzburger Nachrichten (SN) befassen sich recht breit mit dem Thema „Hat der Mohr noch Platz im Regal“. Die SN haben am 19. Juni 2020 recht groß zwei Bierflaschen des Mohrenbräus aus Vorarlberg abgebildet und daneben ein Gebäck „Mohr im Hemd“. Abgesehen von der sehr großen Überschrift und dem langen Untertitel wird das Thema in 11 Unterkapiteln reichlich breit entfaltet. Dies auf der Seite 13 – von ganz oben bis weit in die Mitte des Blattes.
Erst quasi zufällig entdecke darunter und rechts im Winkelchen einen Kurzbeitrag. Mit zwei und nicht elf Kapiteln wie oben. Nun- was steht da? Der Titel ist schlicht: “ Abstand zwischen Arm und Reich ist in Österreich größer geworden“.
Dann heißt es: Das Finanzvermögen der Reichsten in Österreich ist um 7 Prozent auf knapp 900 Milliarden Dollar gestiegen, wobei ein Drittel der Finanzvermögen von nur 320 Superreichen gehalten wird. Übrigens: Die SN legte also nicht viel Wert darauf, dass diese Nachricht bekannt wird. Auf Seite 13 erfahren wir dies schamhaft beiläufig. NB.: Es ist in Österreich nicht einfach über die Besitzverhältnisse zuverlässige Informationen zu bekommen. Die Mehrheit in diesem Land hat eher Geldverluste.