Schlagwort-Archive: Engagement

Die Welt retten

„Und jetzt retten w i r die Welt!“. So lautet der Titel eines im Verlag Kosmos erschienenen Buches von Ilona Koglin und Marek Rohde. Ein Buchtipp von

Hans Högl

Es geht um ökologischen Wandel, sozialen Wandel und personalen Wandel und darum, etwas gemeinsam zu bewegen. Motto: Verändere, was Dir wichtig ist und gehe Schritt für Schritt voran.

Dieses Buch ist für alle, die sich als Einzelne oder in einer Gruppe (z.B. NGO) engagieren wollen und nicht nur zusehen. Der Inhalt gliedert sich in sechs sehr klar geschiedene Bereiche: Dich, Dein Haus, Deine Straße, Deine Stadt, Dein Land, die Welt. Zum Nachschlagen hilft das gute Register. Und es werden Begründungen und 70 Anleitungen gegeben, um Schritt für Schritt zu handeln.

Mich hat die überaus große Klarheit (auch im Optischen) sehr beeindruckt, ferner die Lebensnähe und die jeweilige Begründung für spezielle Aktionen. Ein Buch – mit enormer Sorgfalt erstellt. Ich fand es in der Wiener Städtischen Bücherei.

Auch die Partizipation in der Demokratie ist ein Anliegen der Autoren. Durch welche Medien bilden wir uns eine Meinung? Die Antwort – noch immer 39 % über TV (also jede/r 4. von zehn Personen), 21 % durch Tageszeitungen, 20,6 % durch Internet und 19,7 % durch Radio und (also rund jede/r 5. durch Tageszeitungen/Internet und Radio), während der Einfluss der Zeitschriften nur 2,8 % ausmacht (also bei rund jedem/r 25.).

In politischen Debatten überzeugen weniger Fakten, sondern der gedankliche Deutungsrahmen (frames). Z.B. erweckt das Wort „Hammer“ Vorstellungen wie Nagel, Holz, Schlagen. Dies trifft auch für politische Sprache zu.

Es werden im Buch Vereine angeführt, um sich für Volksbegehren einzusetzen. Die Autoren empfehlen, bei Abgeordneten nachzufragen (abgeordneten-watch.de ) oder Petitionen einzubringen (epetitionen.bundestag.de). Dies wäre auf die Situation Österreichs anzuwenden.

Interessant ist der Tipp „Medienwechsel“: Steig eine Woche lang auf ein anderes Medium um, und analysiere Unterschiede und Intentionen. Der Tipp Quellentausch besagt: Wenn Du die taz liest, dann lies doch mal die FAZ (Frankfurter Allgemeine).

Dann gibt es bekannte Hinweise wie, Leserbriefe zu verfassen oder Fragestunden zu organisieren. – Im „Book Crossing“ setzten Menschen Bücher anonym aus, damit andere Menschen sie finden. Sie etikettieren die Bücher und besprechen sie (www.bookcrossing.de).

Greta Thunberg : Warum der Hass ?

Greta Thunberg scheidet die Geister. Die junge Klima-Aktivistin hat mit einer emotionalen Rede vor der UNO Aufsehen erregt. Begeisterten Bewunderern stehen kritische bis hasserfüllte Gegner besonders in den sogenannten Sozialen Medien gegenüber.

Udo Bachmair

„Wie könnt ihr es wagen, meine Träume und meine Kindheit zu stehlen mit euren leeren Worten?“ fragte die 16-Jährige in ihrer sehr emotionalen Rede vor dem UNO-Klimagipfel. „Menschen leiden, Menschen sterben, ganze Ökosysteme brechen zusammen. Wir stehen am Anfang eines Massenaussterbens und alles, worüber ihr reden könnt, ist Geld und die Märchen von einem für immer anhaltenden wirtschaftlichen Wachstum.“

Viele finden Thunbergs Wut nachvollziehbar und sind voll des Lobes für ihr Engagement zugunsten der Fridays-for-Future-Bewegung. Die hat jüngst allein in Wien 150.000 Menschen motiviert, auf die Straße zu gehen und zu protestieren. Es war eine gewaltige, aber äußerst friedliche Demonstration, wie die Polizei bestätigt.

Vor allem in den sogenannten Sozialen Medien ist Greta Thunberg jedoch mit teils böser Kritik konfrontiert. Vielfach dominieren Verhöhnung und Gehässigkeiten und es drängt sich die Frage auf: „Woher kommt der Hass gegen die engagierte junge Frau ?

Der deutsche Medienpsychologe Jo Groebel dazu gegenüber „Focus“:. „Natürlich muss Greta Thunberg nicht glorifiziert werden, aber Hass ist im Zweifelsfalle noch viel weniger angemessen. Stellvertretend für die Klimadebatte auf eine Person einzuprügeln, ist immer einfacher, als sich auf Sachargumente zu konzentrieren“.

Viele, die die Klimadebatte generell ablehnen, fänden in Thunberg ein willkommenes Objekt, um ihre Kritik loszuwerden, fügt der Psychologe hinzu. Statt sich unbequemen Wahrheiten zu stellen, suchen Menschen lieber Fehler von Thunberg, um sie zu diskreditieren. So werde sie als zu jung und unerfahren hingestellt.

Sie stelle mit ihrer Jugend und Leidenschaftlichkeit, mit der sie für das Thema eintritt, einen starken Gegensatz dar zu den großen, professionellen und häufig routiniert gewordenen Politikern, erklärt der Psychologe. Dass eine junge Frau sich erdreiste, so wichtig zu sein, um im Konzert der großen Politiker mitzuspielen, passe für viele nicht zusammen.

Der Medienpsychologe weiter: „Leute fühlen sich gestört, weil ihnen Leidenschaft suspekt ist“. Natürlich spiele dabei auch die Sorge vor Veränderung des Status Quo eine Rolle. Einerseits gebe es die Angst vor negativer Veränderung und Verlust. Andererseits sorgten sich viele auch darum, „dass man sich da, wo man sich bequem eingerichtet hat, über eine andere Generation oder die zukünftige Gesellschaft Gedanken machen muss“.

Good News: Der Film „Die Zukunft besser als ihr Ruf“

Hans  H ö g l

Überall hören wir von Krisen, Medien schüren Verunsicherung. Wie reagieren wir darauf? Augen zu, Ohren zu? Oder lieber Ärmel aufkrempeln und was tun?  Sechs Beispiele erzählen im Film DIE ZUKUNFT IST BESSER ALS IHR RUF von der Möglichkeit, den Lauf der Dinge doch selbst mitzugestalten. 

Es ist ein  Film über Menschen, die etwas bewegen. Sie engagieren sich für lebendige politische Kultur, für nachhaltige Lösungen bei Lebensmitteln und Bauen, für soziale Gerechtigkeit.   
Vergangen Woche gab es 400 Kinobesucher im Gartenbaukino Wien.  Das war  ein großer Erfolg, auch  für das Marketing. Die Szene der Engagierten und die NGOs waren  reichlich vertreten. Wer hat dies erwartet? Und nun wird der Film auch kommende Woche gezeigt.  

 

Filmtipp: DIE ZUKUNFT IST BESSER ALS IHR RUF

Fritz Hinterberger, Geschäftsführer von SERI (Gastbeitrag):

„Ich hab den Film schon bei der Vorpremiere gesehen. SEHR sehenswert.  Ich würde mich freuen, viele von Euch im Gartenbaukino (Wien)  zu treffen.“

Die Zukunft ist besser als ihr Ruf

DIE ZUKUNFT IST BESSER ALS IHR RUF: Ein Film über Menschen, die etwas bewegen. Sie engagieren sich für lebendige politische Kultur, für nachhaltige Lösungen bei Lebensmittel und Bauen, für Klarheit im Denken über Wirtschaft, für soziale Gerechtigkeit.   Überall hören wir von Krisen, Medien schüren Verunsicherung. Wie reagieren wir darauf? Augen zu, Ohren zu? Oder lieber Ärmel aufkrempeln und was tun?  Sechs Beispiele erzählen von der Möglichkeit, den Lauf der Dinge doch selbst mitzugestalten. 

12.05.2017 Ein Doku-Film von Teresa Distelberger, Niko Mayr, Gabi Schweiger und Nicole Scherg – A 2017, Laufzeit: 85 min

Am 16.5. wird der Film im Gartenbaukino (Wien) gespielt in Kombi mit der Band Federspiel als Live-Act. Wir wollen mit hunderten aktiven Menschen aus ganz Österreich die Kraft der Zivilgesellschaft feiern! : Daher zahlen alle für Film mit Federspiel nur 13,- statt 16,-.

Ab 12. Mai zum Kinostart in 21 Kinos österreichweit! Wenn der Film am 12./13./14. Mai KRAFTVOLL IM KINO startet, dann wird er noch länger gespielt – so schaffen wir es gemeinsam, noch mehr Menschen Mut zu machen.  Alle Alle Startkinos:  http://www.diezukunftistbesseralsihrruf.at/#Termine

PREMIEREN: St. Pölten 8.5., Graz 8.5., Oberpullendorf 10.5., Linz 10.5., Salzburg 11.5., Innsbruck 11.5., Klagenfurt 12.5. und Bregenz 17.5.

Es gibt auch noch Plätze für Schulklassen bei der SCHULTOUR in Wien: http://www.diezukunftistbesseralsihrruf.at/#schulkino
Für Schulvorführungen an anderen Orten hilft Konradin Schuchter weiter: schule@polyfilm.at