Schlagwort-Archive: Fake

Wahre und falsche Darstellung

Binäre Gegenüberstellung zu einfach

Hans Högl

Das Wort „Fake“ hat der frühere US-Präsident Donald Trump gern in den Mund genommen und Fakes selbst reichlich produziert. Zuletzt ist in Medien davon weniger die Rede. Doch zwischen wahr und falsch, zwischen Fake und Fiktion, zu unterscheiden, bleibt für die Medienkultur, Kommunikation und die Literatur eine Kernfrage. Damit hat sich der Schweizer Germanist Thomas Strässle des Näheren befasst (Vgl. Büchlein: Fake und Fiktion. Über die Erfindung der Wahrheit. Edition Akzente, Hanser 2019), und er hat dies bei einem Vortrag in Lech/Arlberg gut erläutert.

Davon zentrale Aussagen: Fake bedeutet im amerikanischen Slang Täuschung, Schwindel, so tun also ob. Abgeleitet von factitious (unecht, künstlich), in dem factual ( tatsächlich, wirklich) und fictious (eingebildet, erfunden) verbunden sind. Dies leitet sich wiederum vom lat. facere (machen) bzw. fingere (erdichten) ab (p. 15).

Wer ein Fake herstellt, tut es nicht nur willentlich, sondern auch wissentlich.

In der Regel stellen wir wahr und falsch gegenüber, denken in binärer Opposition. Doch dies -so Strässle- ist die halbe Wahrheit; denn nicht jede Fiktion ist ein Fake. So gibt es viele Formen der Fiktion (Märchen, Fabel, Parabeln, fantastische Erzählungen und symbolische Gedichte, absurde Dramen usw.), die keinen Anspruch erheben, faktisch zu gelten, wie der Fake es immer tut.

Zum faktualen Erzählen gehören Reportagen, Chroniken, Reiseberichte, Zeitungsnotizen und Biografien historischer Personen (p. 34).

Besonders spannend ist ein Kapitel über einen Märchen-Archäologen, der versucht, die reellen Hintergründe des Märchens von Hänsel und Gretel im Spessart und von Hexenverbrennung im Dreißigjährigen Krieg darzustellen.

„EU-Wahlkampf zwischen Fake und Fakten“

Einladung der Vereinigung für Medienkultur

Podiumsdiskussion im Presseclub Concordia am 4.4. 2019 ab 18.30 Uhr

Udo Bachmair

Verrohung von Sprache in Politik und Medien lässt nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch EU-weit sachpolitischen Diskurs in den Hintergrund treten. Durch einen weiter um sich greifenden (vorwiegend rechten) Populismus gewinnen Vereinfachungen, Halbwahrheiten, Schwarz-Weiß-Malerei und Freund-Feind-Denken die Oberhand. Stattdessen wären differenzierende Einschätzungen der komplexen Causa nötiger denn je. Was tun? Gibt es ein Rezept gegen die auch demokratiepolitisch bedenkliche Entwicklung?

Zur Diskussion stehen u.a. Sprache und Mechanismen rechtspopulistischer Propaganda am Beispiel besonders emotional besetzter Themenbereiche wie Migration oder Klimawandel bis hin zur Frage: Welche EU wollen wir eigentlich?

Am Podium:

Claudia Gamon, NEOS-Spitzenkandidatin für die EU-Wahl

Prof. Dr. Walter Ötsch, Publizist, Kulturwissenschafter, Experte für demagogisch geprägte politische Diskurse

Mag.a Hermine Schreiberhuber, Journalistin, ehemalige Vizechefin der APA-Außenpolitik

Petra Steger, FPÖ-Kandidatin für die EU-Wahl (angefragt)

Johannes Voggenhuber, langjähriger EU-Mandatar, 1Europa-Kandidat der Liste JETZT für die EU-Wahl

Moderation:

Udo Bachmair, Bakk.phil., Präsident der Vereinigung für Medienkultur (früher ORF)

Anmeldung: stifter@medienkultur.at

EU-Wahlkampf als Schlammschlacht ?

In knapp 2 Monaten ist es soweit: Die Wahlen zum EU-Parlament werden dann bereits geschlagen sein. Bis dahin wird der EU-Wahlkampf Woche für Woche zunehmend auf Touren kommen. Eine Kampagne geprägt von sachorientiertem Disput oder eher dominiert von populistischer Polemik ?

Udo Bachmair

Der EU-Wahlkampf könnte zur Schlammschlacht verkommen. Politik und Medien sind daher besonders gefordert, zu konstruktiven Auseinandersetzungen beizutragen. Verrohung und Radikalisierung politischer Sprache lassen nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch EU-weit Seriosität und Differenzierung vermissen. Durch einen vorwiegend rechten Populismus gewinnen Vereinfachungen, Halbwahrheiten, Falschmeldungen, Schwarz-Weiß-Malerei und Freund-Feind-Denken die Oberhand. Eine auch demokratiepolitisch bedenkliche Entwicklung.

Die Thematik, erörtert an besonders emotional besetzten Beispielen wie Migration oder Klimawandel, ist Gegenstand einer Podiumsdiskussion am 4. April im Presseclub Concordia. Sie sind dazu namens der Vereinigung für Medienkultur herzlich eingeladen :

EU-Wahlkampf zwischen Fake und Fakten

Zeit: Donnerstag, 4.4. 2019, 18.30 Uhr

Ort: Presseclub Concordia, Bankgasse 8, 1010 Wien

Am Podium:

Claudia Gamon
NEOS-Spitzenkandidatin für die EU-Wahl

Prof. Dr. Walter Ötsch
Publizist, Kulturwissenschafter, Experte für demagogisch geprägte politische Diskurse

Mag.a Hermine Schreiberhuber
Journalistin, ehemalige Vizechefin der APA-Außenpolitik

Petra Steger
FPÖ-Kandidatin für die EU-Wahl ( angefragt )

Johannes Voggenhuber
Langjähriger EU-Mandatar, 1Europa-Kandidat der Liste JETZT für die EU-Wahl

Moderation:

Udo Bachmair, Bakk.phil.
Präsident der Vereinigung für Medienkultur ( früher ORF )

Anmeldung: stifter@medienkultur.at