Hans H ö g l
Wer erinnert sich nicht daran, vor Wahlen immer wieder von Kopf-an-Kopf-Rennen zu lesen? So kürzlich von einem Duell der Wien-Wahl am 11.Okt. 2015. Da war beinahe von einem Sieg der FPÖ die Rede, und in Wirklichkeit siegten doch die Wiener Sozialdemokraten mit 8 Prozent Abstand. Medien profitieren von echter oder produzierter Spannung. Da schnellen die Publikumszahlen in die Höhe und so die (Werbe) Einnahmen.
Und Boulevardmedien geben billige, unzuverlässige Umfragen in Auftrag und publizieren sie so, wie es ihnen gemäß der großen Schwankungsbreiten passt. Meinungsforschungsinstitute hüten sich, die frisierten Zahlen zu korrigieren, damit würden sie ja künftige Aufträge verlieren. Aus diesem Grunde wäre aus demokratiepolitischen Erwägungen zu diskutieren, ob nicht diese Konstrukte an irreführenden Umfragen knapp vor den Wahlen, z.B. 1 Monat vorher – zu verbieten wären. Diese Maßnahme würde dazu führen, dass kleinere politische Gruppierungen durch diese hochgepeitschen Kopf-an-Kopf-Rennen und angebliche Duelle nicht unter die Räder kommen,.