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Schwarzer Tag für die Neutralität

Das Abstimmungsverhalten Österreichs gegen eine UNO-Resolution, die sich für eine Feuerpause im Gaza-Krieg ausspricht, hat erneut Kritik an der Außenpolitik der Regierung ausgelöst, wenngleich das Thema medial bisher eher auf eine Randnotiz beschränkt bleibt..

Udo Bachmair

Die schwarz-grüne Regierung hat bei der UNO-Generalversammlung in New York zum zweiten Mal gegen einen humanitären Waffenstillstand im Krieg Israels gegen Gaza gestimmt. Im Gegensatz dazu haben alle anderen neutralen EU-Staaten (Irland, Malta, Zypern) die UNO-Resolution unterstützt. Auch die Schweiz und die früheren Neutralen Finnland und Schweden haben zugestimmt. Sogar die Deutschen, wie Österreich bedingungslose Unterstützer Israels, haben nicht ausdrücklich gegen die Resolution gestimmt, sie haben sich enthalten.

Es stellen sich dabei Fragen über Fragen: Warum stimmt ein kleines neutrales Land wie Österreich gegen einen humanitären Waffenstillstand? Wieviele Menschen sollen noch getötet werden, bevor sich das offizielle Österreich wieder auf unsere Tradition eines Vermittlerstaates zurückbesinnt? Was treibt unsere Außenpolitik an, Österreichs humanitäre Tradition (Beispiel die Außenpolitik Bruno Kreiskys) mit Füßen zu treten? Ein moralisches und neutralitätspolitisches Desaster, so die übereinstimmende Kritik.

Das Abstimmungsverhalten Österreichs bezeichnet die SPÖ-Abgeordnete Muna Duzdar in einem Posting als „unfassbar“. Ihr Befund: „Wir gehören in der Welt nur mehr zu den Außenseitern. Die Außenpolitik der ÖVP ist eines neutralen Staates unwürdig“.

General Günther Greindl von der Initiative Engagierte Neutralität, früherer Oberkommandierender der österreichischen Blauhelmtruppen, spricht von einem „schwarzen Tag in der Geschichte der Neutralität.“ Es sei höchste Zeit, zu einer glaubwürdigen Neutralitätspolitik zurückzukehren.

Fritz Edlinger, Herausgeber von INTERNATIONAL und Vorsitzender der Österreichisch-Arabischen Gesellschaft, schreibt im Newsletter seiner Zeitschrift:

„Als österreichischer Staatsbürger und als Humanist protestiere ich auf das Schärfste gegen diese seit geraumer Zeit verfolgte Politik der Österreichischen Bundesregierung. Diese ist nicht nur neutralitätspolitisch absolut inakzeptabel, sondern widerspricht auch – in Verweigerung der Forderung nach einem humanitären Waffenstillstand – den einfachsten Grundsätzen von Menschlichkeit und Achtung des humanitären Völkerrechts“.

Willkommen

Gutmensch / Schlechtmensch

Konstantin Wecker (auf Facebook)

Liebe HasskommentatorInnen, BeleidigerInnen, BeschimpferInnen – ich mache mir eure Beleidigungen gerne zu eigen. Jede einzelne sei hier in Gänsefüßchen angeführt:

Ja, Ich bin ein „Gutmensch“. Gefällt euch Schlechtmensch besser? Warum habt ihr nur so viel Widerwillen gegen den Versuch, Güte und Mitgefühl in politisches Engagement einzubringen?

Und ja, ich bin ein „linksgrünversiffter Altachtundsechziger“, und ich kämpfe weiterhin für eine gewaltfreie Revolution des Bewusstseins.

Und ja, ich bezeichne alle Fremdenhasser und Rassisten, die sich der Parolen und Wahnvorstellungen der Nationalsozialisten bedienen, als „Nazis“.,Auch wenn die Betreffenden es immer wieder von sich weisen. (Warum eigentlich? Ist es euch doch peinlich?)

Ja, ich bin „weltfremd“, denn eure Welt ist mir fremd und ich bin froh darüber. Wer „zuviel Mitgefühl hat, hat keinen Verstand“? Ich verzichte nur all zu gern auf euren vom Menschsein getrennten Verstand. Verstand ohne Mitgefühl führt zum Wahnsinn. Man kann das ganz gut am derzeitigen Zustand unserer Erde beobachten.

Und ja, ich bin auch ein „Vaterlandsverräter“ – denn „ein ganzes Land als Vater war schon immer eine Lüge…“ – mit dem Wort Vaterland kann ich nun mal nichts anfangen und Nationalismus ist eine üble Seuche, die wir spätestens seit 1945 hätten überwinden müssen. Und ja, ich bin „naiv“, denn wie kann man euer Weltbild ertragen, ohne naiv zu sein?  Gutmensch / Schlechtmensch weiterlesen