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Im globalen Süden Lieferketten prüfen

Hans Högl: Buchrezension

Andreas Sator (2019): Alles gut?! Unangenehme Fragen & optimistische Antworten für eine gerechtere Welt“. Wien (Kremayr & Scherian).

Ein engagierter Österreicher fragt sich im Detail, was er als Einzelner für eine bessere Welt auch im Süden des Globus beitragen kann. Das Besondere daran ist: Er reflektiert im Detail über die Folgen des Einkaufs und entdeckt, dass Helfen nicht so einfach ist.

S. 22 schreibt Andreas Sator: „Jeder Einkauf ist im Prinzip wie wählen gehen. Mit meinem Griff zum richtigen T-Shirt oder zur richtigen Tomate entscheide ich mit, wie die Welt aussieht, wie die Menschen leben und arbeiten und die Umwelt verschmutzt wird. In etwa so hört man immer wieder von Aktivist*innen.

Aber so einfach ist es leider nicht. Was nicht heißt, dass ich nicht trotzdem Impulse setzen kann“.Das Besondere ist, dass Andreas Sator ernsthaft über diverse Folgen eines Einkaufs nachdenkt.So achtet der Autor beim Kleidungseinkauf auf soziale und ökologische Kriterien (S.22).

Für den Einzelnen ist es schwierig, alles zu durchschauen, Darum entstand der Vorschlag, in der westlichen Welt Gesetze zu beschließen, die Unternehmen verpflichten, in „ihrer Lieferkette auf Arbeitsstandards zu achten“. Dann sind Firmen dafür verantwortlich.

Dieser Vorschlag wurde in einigen Ländern aufgegriffen. In Deutschland regte dies der Entwicklungsminister Gerd Müller an. Mercedes Benz und der Diskonter kik sprachen sich für dieses Gesetz aus. In Finland bejahten die Regierung und Konzerne dieses Gesetz,

Solche Gesetze seien sinnvoll, sagen Ökonomen, doch man könne in Bangladesch keine französischen Arbeitsnormen vorschreiben, denn sonst würden französische Firmen dort nicht mehr produzieren lassen (S. 22 ff.), In Österreich brachte der SPÖ-Abgeordnete Alois Stöger im Juli 2028 diesen Antrag im Parlament ein. Doch die ÖVP, die FPÖ und die Neos lehnen dies ab, und so wurde über diesen Antrag nicht abgestimmt (S. 24).