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Skurriler Streit um Donau-Uferbahn

Von Hans H ö g l

Vor der Coronakrise war der Klimawandel das dominierende Thema: Wie aber reales und
klimakonformes Tun sich in den Haaren liegen, zeigt der Konflikt um die Donau-Uferbahn, mit Vehemenz präsentiert von der Politikerin Christa Kranzl, der Ex-Staatssekretärin. Die Bahn könnte Krems mit Linz verbinden, durch die Wachau über Perg. In der Monarchie wurde ihre Trasse hoch über der Donau gebaut, sicher bei Hochwasser.

Ein Schildbürger-Akt gegen die Bahn

Von Oberösterreich her wurden Gleise, Weichen, Bahnhöfe erneuert. Auf der Seite
Niederösterreichs wurden laut Bescheid ab Mai 2018 Schienen und Brücken abgerissen. Und so fehlen ganze 19 km Bahnstrecke, die es bisher gab. Abbruchkosten: 1,6 Millionen €.
Die Strecke hat viele Tunnel, es gibt Felsstürze, Investitionen sind
hoch, die Strecke war defizitär. Die Bahn hätte Vorteile -– für den Güter-
und Personenverkehr (auch für Schüler und Studierende auf dem Weg
nach Krems). Dafür setzt sich eine Initiative ein. Eine Diplomarbeit
eines Studierenden lieferte eine gute Grundlage. Heute wird die
Wachaustrecke (Krems bis Melk/Emmersdorf) saisonal als
Touristikbetrieb weitergeführt.

Diesen Text griff die Zeitschrift SOL auf – im Sinne der Veranstaltung im Presseclub  Concordia in Wien  im März d. J.

 

Zum Blatt der Solidarwerkstatt aus Linz

Die Kenntnis der Medienfinanzierung ist wünschenswert

Hans Högl

Ich bekomme regelmäßig die Schrift der Solidarwerkstatt zugesandt. Sie tritt angeblich für eine solidarisches, neutrales und weltoffenes Österreich ein.

Es gibt in diesem Blatt kaum etwas, wogegen es nicht ist: Die EU ist hinter dem Mond, sie spricht sich gegen die Erhöhung des bereits sehr niedrigen österreichischen Verteidigungsbudgets aus und warnt im Bezug auf Österreich von der „Mutter aller Schlachten“(!!!) und schreibt von Vielem anderen und präsentiert sich umweltbewusst.

Und dann ist das Blatt für eine ökosoziale Politik…..

Den Stahlhelm des Monats verleiht sie der Ex-Kanzlerin Brigitte Bierlein (p.2). Also sie ist wirklich keine aggressive Frau!

EU & USA: Kollaboration mit Antisemiten. Foto mit Bild und Text:
Ukrainische Neonazis- Handlanger für die Regime-Change-Politik von EU und USA (p. 5).

Nulltarif – für alle -auf allen Öffis -österreichweit (p. 16). (Schön- alles ist gratis- irgendwer muss aber dafür arbeiten oder dies bezahlen)

Ich schrieb zweimal an die Herausgeber und bat um Auskunft, wie sich das Blatt finanziert und bekam keine Antwort. Das möchte ich hier festhalten

Topmanager urteilt über Österreich

Konzernchef lobt in ausländischer Zeitung sein Land. Das ist in Medien selten.

Hans Högl

Wolfgang Eder, Konzernchef der Voest, hat eine Ära in Österreichs Industrie geprägt. Er formulierte in einem Interview in einer international angesehenen Zeitung Gedanken über Österreich und kommt zu solchen Schlussfolgerungen, die in der Regel in Medien nicht ausgesprochen werden. Selbstverständlich führt er auch Schwachpunkte an wie die Verpolitisierung der verstaatlichten Betriebe.

Eder im Wortlaut: „Österreich ist zweifellos ein sehr lebenswertes Land. Deshalb habe ich mich immer schwer getan, Kritik zu üben. Die Unternehmen in Österreich, ob klein oder groß sind gut aufgestellt und auch gut etwa für die digitalisierte Welt gerüstet.

Die Menschen sind engagiert, fleißig und im internationalen Vergleich immer noch solide ausgebildet. Auch Kultur und Kunst spielen in diesem Land eine größere Rolle als anderswo – alles in allem eine positive Mischung.“ (Neu Zürcher. 4.Juli 2019, p. 9).

Flexible Arbeitszeit: Pendler in den letzten Zügen..

Hans Högl

Im Feuilleton findet sich Zeitloses – so Gedichte. Der Weinviertler Rudi Weiss formuliert im Zug als  Pendler Gedichte. Mit seinen Worten erweisen wir  jenen Menschen Hochachtung, die jeden Arbeitstag  frühmorgens bis zu einer  Stunde und mehr verbringen – alleine – um aus der Steiermark, dem Burgenland und aus Niederösterreich nach Wien zu kommen und so  ihren Lebensunterhalt  verdienen. Und dann ebenso lange wieder zurückfahren. Ähnliches gilt für Linz und Graz. Die Verhandler über flexible Arbeitstage bis zu 12 Stunden sollten die Situation der Pendler nicht übersehen (H.Högl).

Rudi Weiss

jeden morgen kommen sie zum zug

weil sie sonst nicht zum zug kämen.

jeden abend liegen sie in den letzten zügen

während andere in vollen zügen genießen.

jeden tag verrollt sich unmerklich

ein Stückchen Heimat.