Literaturinteressierten sowie Freundinnen und Freunden guten Stils sei das jüngste Buch von Michael Maar wärmsten ans Herz gelegt. Der renommierte Literaturkritiker und Germanist untersucht in seinem jüngsten Werk brillant und detailreich „das Geheimnis großer Literatur“.
Udo Bachmair
Selten kann ein Buch so uneingeschränkt empfohlen werden. Michael Maars umfangreiche Literatur- und Stilkunde „Die Schlange im Wolfspelz“ gehört dazu. Er taucht nahezu leidenschaftlich ein in die Welt der Literatur. Manche Werke, die man eigentlich schon seit langem lesen wollte, macht Maar auf äußerst motivierende Weise schmackhaft.
Der Autor eröffnet neue und überraschende Einblicke in das Werk so unterschiedlicher Autoren wie Thomas Mann, Marcel Proust, Vladimir Nabokov oder Joanne K. Rowling. Anhand erlesener Fundstücke zeigt er, was er für bemerkenswerten und gelungenen literarischen ( und nicht zuletzt auch philosophischen ) Stil hält.
Nicht nur bitterernst, sondern streckenweise recht launig , jedenfalls sehr selbstbewusst, formuliert Maar seine Literaturkritik und seine Urteile über besonders Lesenswertes oder weniger attraktives. Er geht dabei sehr strukturiert vor. So ordnet er seine Gedanken nicht nur nach Autoren, sondern auch nach Bausteinen der Sprache.
Dabei kommen auch literarische Größen wie Goethe oder Fontane ihr Fett ab. Besonders angetan haben es Maar aber österreichische Autorinnen und Autoren. Besonders nahe fühlt Maar sich Heimito von Doderer. Er sieht in ihm einen begnadeten „Seelenschilderer“. Zudem kenne er seit Stifter keinen Autor, der „Landschaften so geheimnisvoll auflädt“.
Insgesamt resümiert Michael Maar : „Österreich ist literarisch ein Unikum. Bei einem Zehntel der Bevölkerung Deutschlands hat es viel mehr bedeutende Autoren hervorgebracht als statistisch erlaubt wären.“
Michael Maar : „Die Schlange im Wolfspelz. Das Geheimnis großer Literatur.“ Rowohlt Verlag 2021