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Sklavenhandel und britischer Wohlstand

Ein englischer Sklavenhändler war in der Heimatstadt Wohltäter. Das unmenschliche Geschäft belebte und stützte die britische Wirtschaft. 

Hans Högl: Manchmal gilt die Frage, warum es zu extremen Handlungen kommen muss, bis etwas passiert. In Bristol (GB) wurde die Statue eines Sklavenhändlers vom Sockel gerissen. Der dtv-Atlas Weltgeschichte (Bd.2/2015,S.375) schreibt: Britisches Verbot des Sklavenhandels (1807), der Sklaverei (1833), der Sklavenausfuhr (1841). 
Folgender Text aus NZZ-Online. Eine afrikanische Familie wird auseinander gerissen- noch in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Als Demonstranten die Statue des Sklavenhändlers Edward Colston in das Hafenbecken von Bristol warfen, da fragten sich manche Briten: Warum stand sie dort überhaupt? Warum ehrte eine englische Stadt mehr als ein Jahrhundert lang einen Kaufmann, der schwarze Menschen verkaufte – so lange, bis die Black-Lives-Matter-Bewegung sein Standbild am vergangenen Sonntag vom Sockel riss? Das geschah aus demselben Grund, warum es in Bristol auch eine Colston-Konzerthalle, Colston-Schulen, Colston-Strassen, Colston-Pubs, ein Colston-Bürohochhaus und ein Colston-Fenster in der Kathedrale gibt. Das Vermögen aus dem Sklavenhandel hatte ihn zu einem der grössten Wohltäter und Gönner der Stadt gemacht.