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ORF: „Gehört gesehen-Ein Radiofilm“

Der Kultur- und Informationssender Ö 1 sowie im TV ORF 3 sind jene beiden ORF-Programme, die den öffentlich-rechtlichen Auftrag wohl am besten erfüllen. Zu Ö 1 gibt es nun einen empfehlenswerten Film im Rahmen der Reihe „dokFilm“. Abrufbar unter https://tvthek.orf.at/profile/Gehoert-gesehen-Ein-Radiofilm/13891829

Udo Bachmair

Die mit dem Österreichischen Filmpreis 2020 als „Bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnete Doku zeichnet ein spannendes Portrait des renommierten Radiosenders Ö 1. Entstanden ist die Produktion von „Gehört gesehen-Ein Radiofilm“ aus Anlass des 50-Jahr-Jubiläums des Kultur- und Informationssenders. Der Film ist mehr als nur ein Blick hinter die Kulissen. Selbstkritisch und reflektiert zeigt er, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich in Zeiten des Medienwandels aktuellen journalistischen Herausforderungen stellen.

Der Film porträtiert Ö1 in einer Phase des Umbruchs und beschreibt, wie motiviert und ernsthaft Radiomacherinnen und Radiomacher versuchen, ihren Beitrag zu einer aufgeklärten Gesellschaft zu leisten. Angetrieben von Neugier und Qualitätsansprüchen gelingt es dem Sender immer aufs Neue Themen spannend und informativ zu vermitteln. Vom interessanten Radiokolleg über qualitative Musikprogramme bis hin zu den hervorragenden und reichweitenstarken Ö1-Journalen ist die programmliche Vielfalt von Ö1 wahrlich beachtlich.

Die Regisseure Jakob Brossmann und David Paede zeigen minutiös, welche oft sensiblen und manchmal auch kontroversiellen Grundsatz- und Spezialdebatten Sendungsinhalte entstehen lassen. Sie zeichnen zudem akustische wie visuelle Prozesse nach, beobachten den Entwurf neuer Sendeformate , begleiten das Einspielen neuer Signations, etc.etc.. Bei all dem, ganz nebenbei, bekommen vertraute Ö1- Stimmen plötzlich Gesichter.

„Gehört gesehen – Ein Radiofilm“

https://tvthek.orf.at/profile/Gehoert-gesehen-Ein-Radiofilm/13891829/dokFilm-Gehoert-gesehen-Ein-Radiofilm/14055956

Initiative gegen Aus für ORF-Büchersendung

Kürzlich ist die ORF-TV-Büchersendung „lesArt“ zum ( vorläufig?) letzten Mal ausgestrahlt worden. Nun sollen ORF 1 und ORF 2 wieder ganz ohne Büchersendung auskommen. Dagegen regt sich massiver Protest.

Udo Bachmair

Eine Initiative rund um Gerhard Ruiss, Sprecher der Aktion „Wir für den ORF“, hat bereits zahlreiche Protestunterschriften gegen das Aus für die renommierte Büchersendung sammeln können. Immerhin 12 Jahre bereits waren in „lesArt“ Autorinnen, Autoren und deren Bücher vorgestellt worden. Zuletzt allerdings nur mehr 4 Mal im Jahr kurz vor Mitternacht. Nun also scheint das Ende von „lesArt“ endgültig besiegelt.

Damit jedoch will sich die Initiative keineswegs abfinden. Es gehe absolut nicht an, dass eine so wichtige Sendung in der einzigen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt des Landes abgeschafft wird. Eine Maßnahme, die durch nichts zu rechtfertigen sei. Die Initiative sieht sie als „ignoranten und kulturfeindlichen Akt gegenüber Büchern, dem Schreiben und Lesen von Literatur.“

Man könnte diese Maßnahme auch als feindlichen Akt gegenüber der österreichischen Medienkultur sehen.

Es wird an die Führung des ORF appelliert, die Entscheidung zur Abschaffung von „lesArt“ umgehend rückgängig zu machen und die Büchersendung auszubauen statt abzuschaffen.

Weitere Unterstützungsunterschriften an Gerhard Ruiss unter gr@literaturhaus.at

Großes Lob für die Sendung über den Zölibat im ORF

Hans und Eveline Högl

Die Sendung „kreuz und quer“ (ORF 2) griff gestern das Thema „Zölibat“ in der katholischen Kirche auf. Dem Team der Religionsabteilung ist außerordentlich zu gratulieren für die informative und faire und kritische Gestaltung.

Zum einen erläuterte die Sendung den Sinn des Zölibats als Ganzhingabe durch eine Ordensschwester und durch einen Priester und auch die differenzierte Praxis in der Ostkirche. Sie korrigierte auch das gängige Vorurteil, als wäre die Zölibatsregelung unumstößlich und zeigte aus dem Amt geschiedene und glücklich verheiratete Priester. Und dies alles mit Empathie.

Auch die Affäre des bekannten „Pfarrer Jantsch“ aus der Hinterbrühl wurde ungeschönt präsentiert und doch mit Anteilnahme. Es wurde deutlich, wie paradox die Lebenspraxis von einem Priester sein kann, ganz anders als vom Amt in der Katholischen Kirche vorgesehen und im Widerspruch zu Sexual- und Ehenormen. Eklatant Maskenhaftes und Verwirrendes kam zum Vorschein, so in der inszenierten Gewandtheit der Geliebten des Pfarrers, einer Ehefrau. Wichtig ist, dass diese Sendung von einem ORF-Team gestaltet wird – und zwar unabhängig vom kirchlichen Amt.

Unrichtige Verabschiedung im ORF

Anna-Maria Klaghofer. Gastbeitrag ( ausgewählt von Hans Högl )

Sehr geehrte Damen und Herren, kürzlich hörte ich am 20.04.2019 freundlich gemeinte Verabschiedungsworte der Sprecherin der ZiB 2 in ORF 2. Sie sagte: Einen schönen Ostersamstag noch!-
Mein Kommentar: Sie haben im Haus eine Abteilung Religion. Da ist nachzufragen. Denn es gibt keinen Ostersamstag. Es heißt richtig: KARsamstag.
 
Und warum kommt nur die Bezugnahme auf die christliche Religion? Warum nicht auch Happy Pessach, oder so?? Es gibt auch eine anerkannte jüdische Religionsgemeinschaft in Österreich. Das Christentum ist staatsrechtlich gesehen nicht die bestimmende Religion in diesem Lande. – Es gibt wirklich gute Arbeit der Religionsabteilung und das für ALLE anerkannten Religionsgemeinschaften. Und wenn schon solche Worte fallen sollen, dann aber bitte wenigstens richtig.

Medien. Tipps u. Kritik

Hans H ö g l

Internet ist nicht nur vom Bösen, so können wir uns online wechselseitig informieren. Darum eine kleine Frage an Dich, unseren Leser, unsere Leserin. Wie informierst Du Dich über Medien? Im Voraus – oder was sind Deine Medienpräferenzen oder Deine Kritik? Schreib uns kurz ein paar Zeilen – ganz unten auf der Kommentar-Rubrik des Blogs. Wir wissen zu wenig über unser Blog-Publikum – nicht nur aus Österreich, sondern darüber hinaus. Denn wir werden in vielen Ländern gelesen. Wir wissen es aus detaillierten Abrufe-Daten.

Mein Medientipp: Wer in Österreich kennt nicht das Magazin „gehört“ zum Ö 1-Programm? Weniger bekannt sind das Monatsmagazin von ARTE und das von 3-sat (mit einer 3-Monatsvorschau!).

Ein mir bekannter Senior-Akademiker, der wegen einer Fehloperation in der Kindheit (!) fast durchwegs im Bett liegt, schätzt den Deutschlandfunk, die Wiener Zeitung, die Neue Zürcher und über Österreichs Fernsehen informiert er sich im voraus mit der TV-Beilage, ja dem Wochen-Magazin Die ganze Woche,  worüber manchmal die Nase gerümpft wird; ja wenn auch – Vieles zielt auf Oldies, aber es bietet ein ausführliches TV-Programm und detailliert jenes von ORF III. Das österr. Fernsehmagazin tele liegt Tageszeitungen bei. Denen entnehme ich: Heute ist in ORF II um 17.05 eine Doku zum Anschluss Österreichs und am Do, den 15. März in ORF 2 ab 22:30 Uhr. 

Freunde unseres Blogs – auch aus dem Ausland – schreibt uns, was Eure Medientipps und Eure Medienkritik ist. Was das auch immer sei oder eben nicht: Wir sammeln die Anregungen und werten es anonym aus.

Zusammenleben in „Freiheit und Verantwortung“

Beeindruckende ORF-Neujahrsrede von Bischof Bünker *

Udo Bachmair

Der evangelische Bischof Michael Bünker überzeugt immer wieder auch mit klaren Worten zu gesellschaftlichen und gesellschaftspolitischen Themen. So auch jüngst in seiner im Programm ORF 2 übertragenen Neujahrsansprache.

„Auf zwei Dinge kommt es beim Zusammenleben von Menschen aus evangelischer Sicht besonders an: Freiheit und Verantwortung“, sagte Bünker auch mit Verweis auf das Leitmotiv der Reformation, deren 500-Jahr-Jubiläum die Evangelischen Kirchen 2017 feiern.

„Heute bin ich beeindruckt, wie auf engem Raum im städtischen Bereich Menschen unterschiedlicher Nationalität und Kultur, unterschiedlicher Religion und Sprache als Nachbarn zusammenleben. Dieses Zusammenleben ist eine besondere Herausforderung und ein besonderer Reichtum Europas, ein Geschenk, auf das wir zu achten haben.“

Für Christinnen und Christen sei es Aufgabe, die Freiheiten, wie sie in den Menschenrechten festgehalten sind, zu bewahren sowie diese zu schützen, wo sie bedroht und zu bewahren, wo sie eingeschränkt sind. Daraus folgert für Michael Bünker:

„Verantwortung für Menschen in Not, die unsere Hilfe brauchen, unsere Nachbarn und unsere Nächsten, aber auch Menschen auf der Flucht“, so Bünker. Aber auch gegenüber der Schöpfung sei der Mensch verantwortlich, betonte der Bischof angesichts der sichtbaren Folgen des Klimawandels.  Zusammenleben in „Freiheit und Verantwortung“ weiterlesen

Friedensbewegung in ORF. In: Mediathek!

Hans Högl

Am Dienstag, 29. März 2016 ab 11.50 wurde die Gründonnerstag- Sendung „Vom Schauplatz“ von ORF II  über die Wiener Friedensbewegung wiederholt und kann über die Mediathek wohl noch abgerufen werden.  Titel:  Ein bisschen Frieden.

Diese  Sendung widerlegt ein wenig, dass vor allem ORF-Fernsehen generell  scheut, über bestimmte  Initiativen (NGOs) zu berichten.  Den Verdacht wird man nicht los.   

Zum Film: „Die Welt ist schlecht, aber was kann ich schon ändern?“ Diesen Satz
hört man oft, wenn es um Politik geht. Und dennoch gibt es immer noch
Menschen, die glauben, dass sich der Kampf für das Gute lohnt. Und dass
es keine verlorene Zeit ist, für den Frieden, für Frauenrechte, gegen
Atomkraft oder für offene Grenzen auf die Straße zu gehen. Manche von
ihnen, wie die Wiener Friedensaktivisten Alois Reisenbichler und Sonja
Jamkojian tun das seit Jahrzehnten. Dass die Umwelt sie bisweilen als
blauäugig und ‚Berufsdemonstrierer‘ verspottet, kann ihnen nichts
anhaben. „In der Welt würde nur noch Hass und Gewalt regieren, hätten
wir nicht für das Gute gekämpft“, sind sie überzeugt.

http://tvthek.orf.at/program/Am-Schauplatz/1239/Am-Schauplatz/12232611