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Nawalny-Doku in ARTE

Wie Alexej Nawalnys Zivilcourage Putin gefährlich wurde

Hans Högl

Angesichts der Wiederwahl von W. Putin ist zu empfehlen, eine Dokumentation über Alexej Nawalny für die Medienkultur aufzugreifen. Denn sie wurde – so scheint es- bei uns kaum beachtet. Der Film zeigt Nawalnys Leben und Engagement und nur knapp seine Verhaftungen, aber nicht das Gefängnis in Sibirien. Am Film arbeitete lange heimlich der russische Filmemacher Igor Sadreev.

Ich sah die Doku von A. Nawalny im TV-Sender Arte nun zum zweiten Mal und versuche ein objektives Resumé, empfehlend, diesen inhaltsreichen Film unvoreingenommen zu sehen und zu kommentieren. Er ist in ARTE bis 11. März 2025 in der Mediathek verfügbar, und wurde ebenda am Dienstag, den 12. März 2024, von 20:15 -21.45 gezeigt, und die Doku bringt auch politische Hintergrundereignisse in Russland – beginnend mit Jelzin und mit dem Machtwechsel zu Putin.

Der Film zeigt anfangs die Kindheit von N.. Sein Vater war Armeeoffizier. N. wuchs in einem Dorf auf, wir sehen die Schule, die A. Nawalny und sein Bruder besuchten und ein Interview mit der Schulleiterin. Seine Großmutter veranlasste, dass er getauft wurde. Es findet sich im Film eine kurze, sehr lobende Stellungnahme Nawalnys zu Jesus Christus.

N. studierte Jus und fiel im Studium nicht besonders auf. Bei einem Urlaub lernte er seine Frau kennen. Nawalny nahm an der Yale-Universität an einem Kurs teil und erfuhr, was niemand damals ahnte, dass You-Tube und soziale Medien eine größere Rolle spielen würden als Fernsehen. Dies wird Nawalny als Mitglied in der Liberalen Partei anwenden. Erst allmählich wird er als Moderator bekannt und ernst genommen.

Da N. Bedenken gegen die Migration nach Russland äußerte und Russlands Ruhm betonte, wurde er aus der Liberalen Partei ausgeschlossen. Dann kämpfte mit You-Tube -Videos gegen die Korruption in Russland und tritt als Aktivist in Aktionärsversammlungen auf. Er wurde Unternehmensanwalt.

Nawalny hatte von Anfang an Vorbehalte versus Putin. Er nahm an, dass Putin und seine Umgebung Milliarden unrechtmäßig einsteckten. 2011 gründete er die Stiftung gegen Korruption. Alexei N. wusste, dass es für ihn gefährlich wurde, aber sagte: „Ich habe mich entschieden, das zu ignorieren!“ N. zeigt in Videos Luftaufnahmen von Medwedews Datscha. Dieser ist ein Vertrauter Putins. Und Nawalny präsentiert den bisher unbekannten Palast von Putin. Die Innenräume wurden mit 3- D-Methode nachgestellt. 2012 wurde Putin erneut Präsident. Es gab Razzien in der Wohnung von Nawalny. Nawalny kritisierte Medien, auch solche, die ihn unterstützt hatten. Zu Unrecht, wie eine Journalistin sagte.

2013 nimmt N. an der Bürgermeisterwahl in Moskau teil und erhält 30 % der Stimmen. Immer wieder erlebt er körperliche Aggressionen. 2023 kommt Nawalny in ein sibirisches Straflager. Seine Botschaft: Putins Herrschaft wird vergehen.