Unvoreingenommenes Lebensporträt
Hans H ö g l
Eine ungewöhnlich differenziertes Lebensporträt des kürzlich verstorbenen Malers und Sängers Arik Brauer bot die ORF-Ö1-Sendung „Im Gespräch“ von Renata Schmidtkunz, gestern Abend am 28. Jänner. Erich (Arik) Brauer ist in Wien – Ottakring, eines damals echt proletarischen Bezirkes, aufgewachsen.
Der spätere renommierte Maler und Sänger Arik Brauer, Sohn eines jüdischen Schusters, wuchs in einer Zimmer-Küche Wohnung auf und trieb sich mit Gassenbuben herum. Austromarxistisch geprägt, erlebte er zwischen dem 10.und 17.Lebensjahr den Faschismus.
Bemerkenswert sind sein Lebensweg von Wien nach Paris und Israel und sein Weltbild, wie er als links Positionierter zwischen künstlerischen und politischen Auffassungen und Ideologien und Menschen (Kriegsteilnehmern) differenziert, was er über abstrakte und figurative Kunst meint, wie er das Entstehen des Phantastischen Realismus sieht, sein Urteil über die Situation des Staates Israel und zu den Arabern. Hier sprengt Arik Brauer manche Ideenbarrieren und Punzierungen. Die Sendung kann eine Woche lang nachgehört werden.