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Van der Bellen ein Spion ?

Qualitätsjournalismus klärt auf

Udo Bachmair

„Das ist das Mieseste, das ich seit langem erlebt habe“. So reagierte Alexander Van der Bellen auf Spionagevorwürfe Norbert Hofers im letzten ORF-TV-Duell vor der Wahl am 4. Dezember. Sein Ärger erscheint berechtigt. Dank Recherchen von Qualitätsmedien ist an den Vorwürfen nämlich nichts dran. Das wusste auch der FPÖ-Kandidat, denn vor etlichen Jahren bereits hat das Innenministerium Gerüchte dieser Art nicht ansatzweise bestätigen können.

Doch nach der Devise „es wird schon was hängenbleiben“ spekuliert die FPÖ-Kampagne offenbar auf 10.000e noch Unentschlossene. Zudem auf diejenigen, die (als KonsumentInnen des Bouelvards) eher zur Leichtgläubigkeit neigen. Des Weiteren besteht das Kalkül, dass die „Echokammern“ im Internet keine Gegendarstellung, kein Dementi mehr vor der Wahl zulassen..

Und dennoch: Glücklicherweise existiert noch ein Quantum an Qualitätsjournalismus, der sich der Aufklärung verpflichtet fühlt. Ob das allerdings reicht, im letzten Moment noch einen Sieg Norbert Hofers abzuwenden, bleibt äußerst fraglich..

Ein renommierter Meinungsforscher sagte mir gestern, dass auf Basis seiner Zahlen Norbert Hofer das Rennen um die Hofburg mit 53 zu 47 Prozent klar schaffen werde. Unbewiesene Lügenvorwürfe gegen den politischen Gegner ( im TV-Duell 24 Mal an die Adresse VdBs ) könnten also einen Rechtspopulisten doch noch an die Staatsspitze bringen..

Mit Tricks in die Hofburg ?

Hofers Rhetoriktricks könnten BP-Wahl entscheiden

Udo Bachmair

Was haben Manipulationstechniken mit Medienkultur zu tun ? Einiges. Qualitätsjournalismus hätte und hat die Aufgabe, im Sinne von Medienkultur und Aufklärung hinter die Fassaden politischer Inszenierung zu blicken. Diese beherrscht der bestens trainierte FPÖ-Kandidat Norbert Hofer perfekt.

Von TV-Duell zu TV-Duell punktet er mit antrainierter „Authentizität“, die ihm eine große Zahl an Menschen offenbar auch tatsächlich abnimmt. Die wahren Absichten einer Machtübernahme durch die FPÖ ( „Sie werden sich noch wundern, was alles möglich ist..“)werden mit sanfter Stimme, seriösem Auftreten, täuschend gemäßigten Inhalten und aufgesetztem Dauerlächeln geschickt verschleiert.. Van der Bellen kann und will das nicht. Daher läuft er Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten. Dieses Mal könnte er die Hofburg „verspielen“..

Entscheiden also Kommunikationstricks über den neuen Bundespräsidenten ?  Mit Tricks in die Hofburg ? weiterlesen