Schlagwort-Archive: Radio Wien

Nachrichten in einfacher Sprache: Erfolg der „Medienkultur“

Ehre, wem sie gebührt.Unser Erfolg

Hans Högl

LESERBRIEF an die „Presse“ zum Kurzbeitrag: Radio Wien mit Nachrichten in einfacher Sprache (9.1.2020, Seite 25).

Die „Vereinigung für Medienkultur“ regte schon länger  im Sinne der Integration – zusammen mit dem  Institut für Translationswissenschaft (früher: Dolmetschinstitut)  an,  fremdsprachliche Untertitel bei Nachrichten zu verfassen. Ferner wiesen wir auch  bei einer anderen ORF-Stelle darauf hin,  Nachrichtentexte ergänzend für Migrantionskreise einfacher zu gestalten – wie dies das Schwedische Fernsehen und der Deutschlandfunk bereits früher angeboten haben.   Dies belegt der Blog www.medienkultur.at  vom 19. Nov. 2019.  Es ist wohl  billig und recht, darauf hinzuweisen. 

Prof. Dr.MMag. Hans Högl, Vizepräsident der Vereinigung für Medienkultur.   1170 Wien Dornbacher Straße 77 

Text des Blogs vom 19.Nov. 2019.
 
Hans Högl

Leichter verständliche Nachrichten! Wie hält es der ORF? Einfacher Sprachmodus bereits international angeboten Es gibt aber durchaus legitime Wünsche versus ORF. Dieses Unternehmen hat – obschon mit beachtlichen Qualitätsangeboten, Verbesserungspotential und einige Schwachpunkte. So erfuhr ich bei meinem Dresden-Aufenthalt von einer Germanistin: Der Deutschlandfunk bietet auf der Webseite www.nachrichtenleicht.de Nachrichten in einfacher Sprache an. Also für Menschen, welche die deutsche Sprache erlernen. Also nicht zuletzt für Migrationskreise. Ähnliches praktiziert das Schwedische Fernsehen, wie mir schwedische Verwandte mitteilen. An solchen Angeboten könnte sich auch der ORF orientieren, wo er sich doch sonst intensiv für Menschenrechte und Flüchtlinge einsetzt. – Das Salzburg Museum (Die Neue Residenz) hat das Anliegen bereits umgesetzt, wie mir Besucher mitteilten: Es bietet Texte für elementare Sprachverwendung an, für das Niveau A 2. 

Ein Beispiel vom Deutschlandfunk: Strafen für Arbeitslose zu hart. Wenn Menschen in Deutschland nicht genug Geld zum Leben haben, bekommen sie Hilfe vom Staat. Der Staat kann aber weniger oder gar kein Geld mehr zahlen, wenn man bestimmte Regeln nicht einhält. Das Bundes-Verfassungs-Gericht sagt jetzt: Das muss sich ändern. Das Job-Center darf das Arbeitslosen-Geld nicht ganz kürzen. Das Geld vom Staat heißt Hartz 4. Genauer gesagt kommt es vom Job-Center. Arbeitslose zahlen damit Essen, Kleidung und ihre Wohnung. Das Geld soll sie unterstützen, damit sie genug zum Leben haben. Das Job-Center kann Menschen auch bestrafen. Zum Beispiel, wenn jemand einen Termin beim Job-Center verpasst. Oder wenn jemand sagt: Ich will diese Arbeit nicht machen. Dann bekommen Arbeitslose weniger Geld. Manchmal kriegen sie auch gar kein Geld mehr. Das Bundes-Verfassungs-Gericht hat entschieden: Das Job-Center darf das Geld nicht ganz kürzen. Ein Drittel weniger Geld als Strafe ist genug. Und die Politiker müssen jetzt neu über Hartz 4 entscheiden. Darüber gibt es Streit: Manche in der Partei SPD wollen gar keine Strafen mehr. Andere, zum Beispiel in der Partei CDU, finden: Ohne Strafen geht es nicht.

ORF-Standortfrage: Noch Hoffnung für Ö 1 ?

Udo Bachmair

„Es bleibt beim Grundsatz der Standortkonzentration“- so sprach ORF-General Alexander Wrabetz nach der heutigen Sitzung des ORF-Stiftungsrates. Soll heißen: Keine Chance, dass Ö 1 und FM 4 letztlich doch im zentrumsnahen Funkhaus bleiben können.. Trotz aller Einwände und Proteste. Eine Absage an all diejenigen, die vor allem die gewohnte Ö1-Qualität durch die geplante Zusammenlegung mit den TV-Redaktionen in einem riesigen Newsroom auf dem Küniglberg bedroht sehen..

Die engagierte IG Funkhaus, die sich aus besorgten BelegschaftsvertreterInnen sowie UnterstützerInnen von außerhalb des ORF zusammensetzt, will jedoch nicht aufgeben. Sie hat den Stiftungsräten heute ein Papier mit der Forderung überreicht, dass der ORF Flächen im Funkhaus nicht nur für Radio Wien, sondern auch für Ö 1 und FM 4 behalten sollte. Dies mache ökonomisch mehr Sinn als die Konzentration auf dem Küniglberg.

An die Stiftungsräte ergeht der Appell, von einem unabhängigen Experten eine neue Wirtschaftsanalyse einzufordern. Die bisherigen Berechnungen seien überholt und kaum überprüfbar. In dem Schreiben wird vor dem „Risiko massiver Kostenüberschreitungen a la Skylink, Flughafen Berlin etc.“ gewarnt.. Das könne sich der gebührenfinanzierte ORF nicht leisten.

Wie sehr dieser Appell bei den Stiftungsräten „ankommt“, bleibt abzuwarten. Eine gewisse Hoffnung besteht.