Hans H ög l
Der folgende Text ist mein Leserbrief – heute 5.Sept. 2015 in der Wiener „Presse“ veröffentlicht.
Schulbehörden sind wegen der Flüchtlingskinder organisatorisch gefordert. Dies betrifft Finanzen und verfügbare Schulräume. Aber dass Willkommensklassen wie in Deutschland von Frau Stoisits glatt abgelehnt werden, verblüfft den Hausverstand.
Ja, am Turnunterricht können Flüchtlingskinder regulär teilnehmen und gemeinsam im Schulhof sein. Aber sonst? Sie brauchen elementarsten Unterricht. Warum sollen sie nicht als Gruppe Deutsch lernen? Wie auch erwachsene Migranten an Wiener Volkshochschulen? Oder separat dem Islamunterricht folgen? Was ist daran rassistisch?
Flüchtlingskinder wuchsen in arabisch-islamischer Umwelt auf, sind durch die Flucht traumatisiert. Dies wird eine adäquate Pädagogik beachten. Und hier gilt es nicht nur unsere Sprache und Welt zu vermitteln, sondern z.B. über Zeichnen und Malen ihre Gefühle aufzuarbeiten. Aber das vermögen doch nur Fachkräfte.
Es gibt in Großstädten Volksschulen, wo von 300 Kindern 280 Migranteneltern haben. Ich erfasste dies in einer 30-seitigen Fallstudie im Auftrag einer Pädagogischen Hochschule und des Ministeriums. Sie liegt im Stadtschulrat und Ministerium auf.
Sprachkenntnisse von Schülern der ersten Schulklasse können unvorstellbar rudimentär sein, obgleich die Eltern von Migrantenkindern seit vielen Jahren in Österreich sind. Lernspiele, von engagierten Lehrkräften in Ferien vorbereitet, sollen da Abhilfe leisten. Es ist sinnvoll, diese Flüchtlingskinder eine Zeit lang Extra-Unterricht zu geben. Quereinsteiger können den Unterricht sehr belasten. Da sind die Überlegungen des Ministeriums, dass die Kinder mehr Zeit zum Deutschlernen haben – im Status der „Außerordentlichkeit- schon zielführender.