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US-Drohne und Kriegsinformation

Washingtons Kenntnisse über den Ukrainekrieg

Hans Högl

Drohnen, wie nun eine über dem Schwarzen Meer abgestürzt ist, spielen eine wichtige Rolle für die Beobachtungen von Truppenbewegungen. Für Kiew sind die US-Informationen von entscheidender Bedeutung.

Es ist anzunehmen, dass die US-Geheimdienste genau informiert sind, was im Krieg in der Ukraine passiert. So warnte Washington bereits im Dezember 2021 vor einem unmittelbar bevorstehenden russischen Angriff auf die Ukraine. Daran wollte damals kaum jemand wirklich glauben – selbst in Kiew waren die Zweifel gross.

Im Nachhinein stellten sich die Prognosen der US-Dienste als zutreffend heraus. Sie waren sogar so präzise und detailliert, dass einzelne geplante Operationen der russischen Streitkräfte genau vorhergesagt werden konnten, was mit dazu beitrug, dass die russische Invasion in der Ukraine an vielen Orten so kläglich scheiterte. So wurden gleich zu Beginn des Krieges mehrere Flugzeuge mit Fallschirmjägern, russischen Elitetruppen, an der Landung gehindert und einige sogar abgeschossen. Auch spätere Erfolge der ukrainischen Armee, wie gezielte Angriffe auf russische Generäle und die Versenkung des russischen Flaggschiffs Moskwa im April 2022, gehen wahrscheinlich auf die Hilfe amerikanischer Geheimdienste zurück, auch wenn das in vielen Fällen nicht mit Sicherheit gesagt werden kann. Vgl. Tagesanzeiger Zürich 15.3.23