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Assad verspricht „Hoffnung durch Arbeit“

Zum Leben im heutigen Syrien – ein bei uns fast vergessenes Thema

Hans Högl

Das syrische Regime Assad hat mit Hilfe seiner russischen und iranischen Verbündeten die großen Bevölkerungszentren und 70 Prozent seines Staatsgebietes wieder unter seine Kontrolle gebracht. Aber das Land bleibt in Stücke gerissen. Unter türkischem „Schutz“ leben im Nordwesten zehntausende aufständische Kämpfer und vier Millionen Menschen.

Bei einem meiner früheren Aufenthalte in Syrien lernte ich auch diese Grenzzonen kennen. Als Gegenstand unseres Blogs wähle ich solche Themen, wo ich mir persönlich einen einigermaßen verlässlichen Zugang verschaffen konnte. Das ist auch Prinzip des deutschen Blogs „Perspective Daily“, der nicht in übliche Ressorts einteilt, sondern wo Personen schreiben, die zu speziellen Themen Expertise haben und wo es zu ungewohnten Themen-Überschneidungen kommt (mit einem cross-kulturellen Ansatz).

Im Osten Syriens beherrschen die von den USA protegierten Kurden den Großteil der syrischen Erdöl- und Getreidefelder, berichtet die angesehene „Neue Zürcher“ in einem großformatigen Beitrag. Der Kollaps des libanesischen Bankensystems, in dem große syrische Vermögenswerte lagerten, ließ die syrische Währung ins Bodenlose stürzen. Der Währungszerfall hatte im Winter zur Folge, dass Syrien nicht genügend Weizen und Heizöl importieren konnte. Gleichzeitig stiegen die Lebensmittelpreise im Vergleich zur Vorkriegszeit um das 33-Fache. Aufgrund der internationalen Sanktionen ist in Syrien nicht an einen schnellen Wiederaufbau zu denken.

Da stellt sich die Frage, ob und wann syrische Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren können.