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Wie Medien manipulieren : Ein Buchtipp

Eine kritische Medienanalyse ist im Frankfurter Westend Verlag erschienen. Sie zeigt anhand zahlreicher Beispiele auf, wie herrschende Medien manipulieren.

Udo Bachmair

Die Medienwissenschafterin Sabine Schiffer bietet mit ihrem nun vorliegenden Buch eine unerschöpfliche Informationsquelle über Mechanismen und Manipulationen von Medien. Sie greift dabei vor allem Beispiele verzerrender und falscher Berichterstattung zur internationalen Politik auf.

Ergebnis der umfangreichen Analyse: Herrschende Medien informieren trotz ihrer Beteuerung, sie seien objektiv und unabhängig, oft einseitig und manipulativ. Die herrschende Meinung zu bestimmten Fragen „ist eben die Meinung der Herrschenden“, folgert die Autorin.

Diese herrschende Meinung werde zunehmend von PR-Agenturen und Medienhäusern bestimmt. Damit spricht die Verfasserin des Buches auch das hierzulande anzutreffende Problem an, dass die außenpolitische Berichterstattung vornehmlich von bestimmten größeren westlichen Agenturen gespeist wird. Inhaltlicher Einheitsbrei wird somit gefördert. Eine Entwicklung, die nicht zuletzt auch durch mangelnde journalistische Eigenrecherchemöglichkeiten angesichts stetig ausgedünnter Redaktionen begünstigt wird.

Die Autorin führt unter zahlreichen Beispielen an, wie westliche Medien etwa im Vorfeld der NATO-Angriffe auf den Irak, Libyen oder Serbien psychologische Kriegsvorbereitungen getroffen haben. Schiffer erinnert an jene angeblich kuwaitische Krankenschwester, die weinend von grausamen Morden irakischer Soldaten an Frühgeborenen berichtete. Diese von einer US-regierungsnahen PR-Agentur stammende „Information“ stellte sich später als frei erfunden heraus. Doch immerhin war die Falschmeldung „Legitimation für eine imperiale humanitäre Intervention“.

In westlichen Demokratien sieht Sabine Schiffer die Information „zur Ware verkommen“. Sie plädiert daher umso mehr für einen unabhängigen Journalismus. Der wiederum könne unter anderem durch nachhaltige Finanzierung seriöser Medien erreicht bzw. abgesichert werden. Das wäre auch hierzulande nötig. Denn in der äußerst boulevardlastigen österreichischen Medienlandschaft fehlt es an entsprechender Förderung von Qualitätsmedien. Die Regierung ist offenbar nicht einmal dazu bereit, das legendäre Qualitätsblatt „Wiener Zeitung“ mittels Finanzspritzen zu retten.

Sabine Schiffer: Medienanalyse. Ein kritisches Lehrbuch. Frankfurt am Main (Westend Verlag) 2021

Kritische Medien als Salz der Demokratie

Neues Buch versucht politische Lügen zu entlarven

Udo Bachmair

„Mündig sind Bürger nicht, wenn sie einer bestimmten Politik zustimmen. Mündig sind sie, wenn sie sich von keiner täuschen lassen“.

Zitat aus dem jüngsten im Westend Verlag erschienenen Buch von Ulrich Teusch mit dem Titel „Lückenpresse“.

Der Autor legt dar, wie wichtig kritische Medien sind bzw. wären, die im Sinne einer lebendigen Demokratie Menschen in die Lage versetzen, Täuschung, Lüge und Halbwahrheiten besser zu durchschauen.

Vor allem bei so komplexen Themen und Konflikten wie dem Syrien-Krieg, dem Ukraine-Konflikt oder der Flüchtlingsfrage wäre differenzierende Berichterstattung nötiger denn je. Doch vor allem der Boulevard fördert mit Schwarzweiß-Malerei einseitige Feindbilder.

Dieser Entwicklung versucht das Buch von Ulrich Teusch entgegenzuwirken. Er fordert ein „intaktes, unabhängiges, kritisches Mediensystem“ und stellt bange Fragen wie :

Erfüllen unsere Medien diese Aufgabe ? Leisten sie, was wir von ihnen erwarten ?“

Zweifel sind angebracht..