Ungeduld beim Interview

Zur jüngsten ORF-Ö1-Sendung „Im Journal zu Gast“ schreibt Dr. Peter Öfferlbauer aus Wels an die Vereinigung für Medienkultur sowie an die kritisierte Interviewerin.

(Brief ausgewählt von Hans Högl)

Sehr geehrte Frau Nadja Hahn,

Ich habe heute die Geduld Ihres Gastes bewundert – mit Ihrem Ton, der die Musik macht, und den ich als unangebracht aggressiven Verhörton empfand, und auch mit Ihren Versuchen, Sand ins Koalitionsgetriebe hineinzubringen oder herauszulocken.

Man könnte meinen, Sie stammten aus Hetzendorf.

MfG Dr. Peter Öfferlbauer

4 Gedanken zu „Ungeduld beim Interview

  1. Vor einigen Tagen schrieb ich an eine Redakteurin von Ö 1 Folgendes:

    Ich empfand es als sehr angenehm, dass Sie heute den Landeshauptmann von Vorarlberg zusammenhängend haben aussprechen lassen. Das bringt eine umfassende inhaltliche Qualität.

    Ihre Zurückhaltung finde ich viel passender als die sonstigen ständigen Unterbrechungen mit Fragen.

    Hans Högl

  2. Sehr geehrter Herr Dr. Öfferlbauer,
    ich habe die von Ihnen kritisierte Nadja Hahn als äußerst profunde und kompetente ORF-Kollegin kennengelernt. Das gegenständliche Journal zu Gast-Interview mit Ministerin Gewessler war durchaus korrekt. Keine Unterbrechungen, stattdessen jedoch kritische Nachstoßfragen dort, wo sie zum besseren Verständnis sinnvoll waren. Es sollte gerade bei Usern der Website einer medienkritischen Vereinigung keinesfalls der Eindruck entstehen, dass kritische ORF-Interviews mit Politikern nicht (mehr) erwünscht seien. Das wäre eine fatale Botschaft und ein demokratiepolitisch bedenkliches Signal.
    Mit besten Grüßen
    Udo Bachmair

  3. Habe nach Absenden des mails an Frau Hahn bedauert, dass ich nicht betont habe, nichts gegen kritische Fragen zu haben, wohl aber gegen einen arroganten Verhörton.

    1. Die Medienkultur ist eine unabhängige Vereinigung. Wir sehen Positiva im öffentlich-rechtlichen Fernsehen – so im ORF und ebenso in deutschen Sendern bzw. im ARTE, aber es gibt auch Positiva in Printmedien, die unersetzlich sind, in denen sich sehr oft besondere Details finden. Unser Aufgabe ist ebenso auf kritische Punkte z.B. im ORF hinzuweisen- wie dies oben geschah. Wir sind keine Agentur von irgendeiner Medienorganisation.
      Manch` kritische Bemerkung mag auf einen Einzelfall zutreffen, aber dass manchmal Gespräche abgewürgt werden, ist durchaus auch zu beobachten.

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