Sind westliche Medien einseitig in Berichten zum Ukrainekrieg?
Hans Högl
„Westliche Medien schreiben die Lage der Ukraine schön: Putin ist sterbenskrank, die russische Armee am Boden, die Ukraine könne den Krieg gegen die russische Invasionsarmee gewinnen:
In der Berichterstattung vieler Medien zeigt sich, dass die ukrainische Propaganda höchst erfolgreich auf den Westen eingewirkt hat. Ist die Berichterstattung westlicher Medien zu stark von Wunschdenken geprägt?“ Diese Aussage findet sich in nzz.online heute
Tatsache ist, daß die Informationen über diesen Krieg einem Tsunami gleichen. Kann sich jemand erinnern, wie breit und tief die Berichterstattung über den Irak-Krieg war? Aus dem Bauch heraus die Behauptung, daß ungefähr ein Prozent damals veröffentlicht wurde, wenn überhaupt. Es ging ja auch um die westliche Führungsmacht…
Dazu kommt die Qualität der Artikel. Niemand hat seinerzeit von angekündigtem Völkermord doziert, obwohl 600.000 tote Zivilisten das Resultat waren. Die Verlustzahlen in der Ukraine, vergleichsweise niedrig, berechtigen aber, von Genozid dummzulallen. Interessengetriebene Narrative, nichts weiter.
Auffällig ist auch die Neigung der Mainstream-Medien, die Zeit zwischen 2014 und 2022 einfach wegzuwischen. In diesen Zeitraum fällt das Minsker Abkommen mit dem Schutz des Donbass – von Kiew heftigst bekämpft, ignoriert, mißachtet. Es wurde ein Krieg gegen die dortige Bevölkerung vom Zaun gebrochen mit dem Resultat von 14.000 Toten. Die Zahlen der OSZE für die Zeit direkt vor der russischen Intervention sprechen eine deutliche Sprache. Die Behauptung Moskaus, wonach eine Eroberung des Donbass auf der Tagesordnung stand, wird durch diese Daten erhärtet.
Fazit: Die westliche Berichterstattung beschränkt sich auf interessengelenkte Informationen aus der Ukraine, den westlichen Geheimdiensten und ähnlich vertrauenswürdige Quellen. Dafür aber in einer Flut, die ihresgleichen sucht. Russische Interessen, Sichtweisen werden ignoriert, bestenfalls diffamiert. Es ist ein bedrückendes Bild, das die westlichen Medien bieten. Analog zum Zustand der Demokratie unter Juncker und von der Leyen – entsetzlich. Wer als lachender Dritter feststeht, sind die USA. Nulands „fuck the EU“ war Programm, das sich nun erfüllt. Unbemerkt oder ignoriert von den westlichen Journalisten.